Geschichte des UEFA-Superpokals
Artikel-Zusammenfassung
Alle Sieger des UEFA-Superpokal auf einem Blick.
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Sieger des UEFA-Superpokals
1973: Ajax
1975: Dynamo Kyiv
1976: Anderlecht
1977: Liverpool
1978: Anderlecht
1979: Nottingham Forest
1980: Valencia
1982: Aston Villa
1983: Aberdeen
1984: Juventus
1986: Steaua București
1987: Porto
1988: Mechelen
1989: AC Milan
1990: AC Milan
1991: Manchester United
1992: Barcelona
1993: Parma
1994: AC Milan
1995: Ajax
1996: Juventus
1997: Barcelona
1998: Chelsea
1999: Lazio
2000: Galatasaray
2001: Liverpool
2002: Real Madrid
2003: AC Milan
2004: Valencia
2005: Liverpool
2006: Sevilla
2007: AC Milan
2008: Zenit
2009: Barcelona
2010: Atlético Madrid
2011: Barcelona
2012: Atlético Madrid
2013: Bayern München
2014: Real Madrid
2015: Barcelona
2016: Real Madrid
2017: Real Madrid
2018: Atlético Madrid
2019: Liverpool
2020: Bayern München
2021: FC Chelsea
2022: Real Madrid
2023: Manchester City
2024: Real Madrid
Während der Pokal der europäischen Meistervereine nach einer Idee der französischen Zeitung L'Equipe entstand, geht der UEFA-Superpokal auf eine Initiative aus den Niederlanden zurück. Zu dieser Zeit waren die niederländischen Vereine, allen voran Ajax, die tonangebenden Mannschaften in Europa.
Der Reporter und spätere Sportchef der Zeitung De Telegraaf, Anton Witkamp, wird oftmals als Erfinder dieses Wettbewerbs bezeichnet. Seine Idee war es, "etwas Neues" ins Leben zu rufen, um die beste Vereinsmannschaft Europas definitiv bestimmen zu können und eine neue Herausforderung für Ajax zu schaffen. "Die Idee entstand in einer Ära des 'Totalen Fußballs', unserer Ära - vier Europapokalsiege in Folge durch Feyenoord und Ajax", erklärte er. "Neben all dem Geld und der Ehre konnten sie auch noch von sich behaupten, die Besten zu sein."
"Aber wer war die beste Mannschaft in Europa, welche Mannschaft sollte die beste sein? Die Mannschaft, die den Europapokal gewann? Im Prinzip ja. Der Fußball ist aber oftmals auch relativ, und in diesem Bereich kann er sehr ungenau sein. Also warum sollten nicht der Sieger des Pokals der europäischen Meistervereine und der Gewinner des Pokals der Pokalsieger gegeneinander spielen? Warum sollte Ajax keine neue Herausforderung bekommen?"
"Die Rangers hatten den Pokal der Pokalsieger 1972 gewonnen. Ich habe Ajax-Boss [Jaap] van Praag von meinem Plan erzählt, er hielt ihn für eine glänzende Idee. Damit war der Weg klar, mit der Unterstützung meiner Zeitung."
Witkamp und van Praag bemühten sich beim europäischen Dachverband um den offiziellen Segen für den neuen Wettbewerb, doch zunächst wurde nichts daraus, weil die Rangers zu dieser Zeit wegen Fanausschreitungen für ein Jahr für alle Europapokalspiele gesperrt waren. Trotzdem wurde der Wettbewerb ausgetragen, wenn auch auf inoffizieller Schiene, was den Schotten, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feierten, nichts ausmachte. Witkamp entschied sich für ein Format mit Hin- und Rückspiel, damit beide Klubs etwas davon hatten.
Die Spiele, finanziell unterstützt von De Telegraaf, der auflagenstärksten Zeitung in den Niederlanden, fanden am 16. und 24. Januar in Glasgow bzw. Amsterdam statt. Johnny Rep, Cruyff und Arie Haan sorgten für einen 3:1-Sieg von Ajax in Schottland, Alex McDonald traf für die Rangers. Im Rückspiel war McDonald erneut erfolgreich, und auch Quentin Young traf für die Gäste, doch Haan, Gerd Mühren und Cruyff bescherten Ajax einen 3:2-Heimsieg.
Im Januar 1974 fanden die ersten Superpokal-Spiele unter der Schirmherrschaft der UEFA statt, doch offiziell war es das Finale von 1973. Der erste richtige UEFA-Superpokal wurde im San Siro veranstaltet, wo Ajax mit 0:1 gegen den AC Milan verlor. Im Rückspiel in Amsterdam ließen die Niederländer jedoch nichts anbrennen und siegten mit 6:0.
Damit war Witkamps Ziel, Ajax zu noch größerem Ruhm zu verhelfen, erreicht, doch der Wettbewerb kam nicht so recht in Fahrt. 1974 wurde er nicht ausgetragen, weil sich Bayern München und der 1. FC Madgeburg nicht auf einen Termin einigen konnten. 1981 ging es Liverpool und Dinamo Tiflis genauso, und 1984 kam es nur zu einem Spiel zwischen den Reds und Juventus.
Dies war vor der Einführung des aktuellen Formats im Jahr 1998 eines von dreimal, als der UEFA-Superpokal in einem einzigen Spiel ausgetragen wurde. Das Finale 1991 - bei dem Manchester United und Meisterpokal-Sieger Crvena Zvezda (Roter Stern Belgrad) den Gewinner eigentlich in zwei Spielen hätten ermitteln sollen - wurde auf eine einzige Begegnung im Old Trafford reduziert, denn der Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien ließ kein Rückspiel zu. 1986 fand der Superpokal zwischen Steaua Bucureşti und Dynamo Kyiv erstmals im Stade Louis II in Monaco statt.
Zwischen 1998 und 2012 war der Wettbewerb in Monaco beheimatet, das Spiel diente als Startschuss für die neue Saison. Nach der letzten Ausgabe des Pokals der Pokalsieger im Jahr 1999 traf der Sieger der UEFA Champions League auf den Gewinner des UEFA-Pokals (ab 2010 der UEFA Europa League). Mittlerweile wird der Pokal jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt ausgespielt.