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Leverkusens größte Europapokal-Abende

Bayer Leverkusen steht vor seinem 200. Spiel auf europäischem Parkett. Anlässlich dieses Jubiläums blicken wir auf die denkwürdigsten Europapokal-Partien der Werkself zurück.

Falko Götz und Wolfgang Rolff feiern den Triumph von Leverkusen im UEFA-Pokal 1987/88
Falko Götz und Wolfgang Rolff feiern den Triumph von Leverkusen im UEFA-Pokal 1987/88 ©Getty Images

Das Wunder von Haberland
Leverkusen - Espanyol 3:0 (Gesamt: 3:3 n.V., 3:2 i.E.)
18.05.1988, Final-Rückspiel im UEFA-Pokal

Bayer musste gegen Espanyol Barcelona ein 0:3 aus dem Hinspiel drehen. Erst nach 57 Minuten konnte Leverkusen den Abwehrriegel der Spanier durch Tita erstmals knacken. Falko Götz und Bum-Kun Cha wuchteten die Werkself mit zwei Kopfballtoren in die Verlängerung. Dort fielen keine Tore und es ging ins Elfmeterschießen, wo Ralf Falkenmayer den ersten Strafstoß der Gastgeber verschoss. Leverkusen kam aber wieder zurück, weil Santiago Urquiaga nur die Latte traf und Bayer-Keeper Rüdiger Vollborn gegen Máñuel Zuniga parierte. "Ich bin lange stehen geblieben und wurde im Prinzip abgeschossen", so Vollborn. Klaus Täuber stellte auf 3:2 für Bayer und als Sebastián Losada den Ball in den Nachthimmel jagte, war die Sensation im Ulrich-Haberland-Stadion perfekt. Vollborn konnte sein Glück kaum fassen. "Der 18. Mai 1988 war der schönste Tag in meinem Leben – ein Highlight, wie es nur wenige erleben dürfen."

Acht Tore und doch kein Happy End
Leverkusen - Benfica 4:4
15.03.94, Viertelfinal-Rückspiel im Pokal der Pokalsieger

Nach dem 1:1 im Hinspiel brachten Ulf Kirsten und Bernd Schuster Leverkusen im Rückspiel auf die Siegerstraße, doch binnen 19 Minuten drehten die Portugiesen die Partie. In einer irren Schlussphase fielen zwischen der 80. und 85. Minute drei weitere Treffer. Kirsten und Pavel Hapal schossen Bayer wieder in Führung, ehe Vasili Kulkov das 4:4 köpfte. Trotz des Ausscheidens gestand auch der damalige Bundestrainer Berti Vogts nach der Partie ein: "Das war eines der besten Spiele, das ich in den letzten Jahren gesehen haben."

Der Abend zweier außergewöhnlicher Torjäger
Leverkusen - PSV Eindhoven 5:4
13.09.1994, Erstrunden-Hinspiel im UEFA-Pokal

Nach der ersten Halbzeit deutete in Leverkusen alles auf Ulf Kirsten als Matchwinner hin – schließlich hatte der Goalgetter gerade einen Dreierpack geschnürt und Leverkusen mit 4:1 in Front geschossen. Doch die Werkself hatte die Rechnung ohne einen damals 17-jährigen Ausnahmestürmer gemacht: Ronaldo. Nachdem der Youngster schon in der 11. Minute vom Elfmeterpunkt getroffen hatte, brachte er Eindhoven mit zwei weiteren Toren bis zur 61. Minute wieder auf 3:4 heran. Leverkusens Coach Dragoslav Stepanovic rang nach Superlativen für das Wunderkind. "Ronaldo ist kein Naturtalent, er ist eine Naturgewalt." Trotz des Dreierpacks des Brasilianers hielten die Gastgeber an ihrem Hurra-Fußball fest und erhöhten durch Bernd Schuster auf 5:3. Luc Nilis konnte für Eindhoven zwar noch verkürzen, doch im Rückspiel gab es ein 0:0, was Leverkusen in die zweite Runde brachte. "Wieder haben wir Europapokal-Geschichte geschrieben", freute sich Stepanovic.

Bayers bedingungsloser Sturmlauf
Leverkusen - Liverpool 4:2
09.04.02, Viertelfinal-Rückspiel in der UEFA Champions League

Leverkusen nach dem Sieg gegen Liverpool
Leverkusen nach dem Sieg gegen Liverpool©Getty Images

Nach der 0:1-Hinspielniederlage an der Anfield Road schoss Michael Ballack die Werkself im Rückspiel in der 16. Minute in Führung, doch Abel Xavier köpfte noch vor der Halbzeit den Ausgleich. Im zweiten Durchgang brannte die Werkself ein Offensiv-Feuerwerk ab. "Nach der Pause haben wir die Vierer-Abwehrkette aufgelöst und sind für das hohe Risiko belohnt wurden", so der damalige Trainer Klaus Toppmöller. Ballack köpfte nach gut einer Stunde das 2:1 und Dimitar Berbatov erhöhte sogar auf 3:1. Doch durch Jari Litmanens Anschlusstreffer wäre Liverpool aufgrund der Auswärtstorregel weiter gewesen. In der 84. Minute erlöste der stürmende Verteidiger Lúcio Bayer mit einem fulminanten Linksschuss und brachte die Rheinländer ins Halbfinale.

Zidanes Traumtor beendet Leverkusens Träume
Leverkusen - Real Madrid 1:2
15.05.02, Finale der UEFA Champions League

Zidanes genialer Moment

Bayer begegnete dem großen Real Madrid im Finale von Glasgow auf Augenhöhe. Die etwas überraschende Führung von Raúl glich Lúcio in der 14. Minute mit dem Kopf aus. Kurz vor der Pause bediente Roberto Carlos Zinédine Zidane vom linken Flügel und der Franzose schoss den Ball mit links unhaltbar in den Winkel. In der zweiten Halbzeit hatte Leverkusen zahlreiche Gelegenheiten zum Ausgleich, scheiterte aber an einem überragenden Iker Casillas. "Das ist der schlimmste Tag meiner Karriere. Wir haben Real alles abverlangt, stehen aber am Ende mit leeren Händen da", sagte ein frustrierter Toppmöller.