Arda kehrt mit Atlético nach Istanbul zurück

Arda Turan weiß besser als viele anderen, was dem Club Atlético de Madrid bevorsteht, wenn er mit einem 3:1-Vorsprung aus dem Hinspiel des Achtelfinales der UEFA Europa League zu Beşiktaş JK reist.

Der 25-Jährige wurde in Istanbul geboren und ist dort aufgewachsen und bis er im vergangenen Sommer nach Spanien wechselte, verbrachte er seine gesamte Karriere beim Lokalrivalen der Schwarzen Adler, bei Galatasaray AŞ. Der 51-fache türkische Nationalspieler möchte bei seinem ersten Gastspiel mit einer Vereinsmannschaft in der Türkei unbedingt eine Niederlage vermeiden.

"Wir liegen insgesamt gesehen vorne, aber man muss im Fußball immer konzentriert bleiben", sagte er. "Istanbul ist für Teams aus Europa schon immer eine schwierige Reise gewesen. Das macht unsere Aufgabe sehr schwierig. Wir müssen dieses Spiel so angehen, als ob das Hinspiel 0:0 ausgegangen wäre. Beşiktaş hat ähnliche Rückstände schon drehen können und könnte das erneut schaffen. Wir müssen vorsichtig sein."

Arda, der im Hinspiel in der Vorwoche verletzt fehlte, steht im 19-Mann-Kader von Diego Simeone und seine Rückkehr in die Heimat wird natürlich für Aufmerksamkeit sorgen. Es handelt sich schließlich um jenen Spieler, der einst Kapitän von Galatasaray war und für rund 12 Millionen Euro gewechselt sein soll – was ihn zum teuersten türkischen Fußballer aller Zeiten macht.

Diese Transfersumme zu rechtfertigen fiel ihm bis auf die vergangenen Monate nicht wirklich schwer, doch zuletzt war man sich nicht sicher, wie fit er wirklich ist. Sowohl Gregorio Manzano als auch sein Nachfolger im Traineramt, Simeone, hatten so ihre Zweifel, was Ardas körperlichen Zustand angeht. Bezeichnenderweise hat er seit dem 20. November, dem 3:2-Erfolg in der Liga gegen Levante UD, kein Spiel mehr über 90 Minuten bestritten.

Nun hofft man, dass es sich dabei nur um verspätete Anfangsschwierigkeiten von Arda bei seiner ersten Station im Ausland handelt. Regelmäßige Treffen mit den Landsleuten Hamit Altıntop und Nuri Şahin, die beide für Real Madrid CF spielen, haben geholfen, das Heimweh etwas in Grenzen zu halten. Außerdem findet er, dass Spanien gar nicht so anders ist als die Türkei.

"Die Spanier sind sehr gute Leute und haben mich großartig behandelt", sagte er. "Madrid ist jetzt meine Heimat. Die Türken und Spanier sind sehr ähnlich – man kriegt immer ein Lächeln und das ist etwas, das ich liebe. Ich wusste, bevor ich hier herkam, dass sie sehr spät zu Abend essen und das stört mich nicht. Eine andere Ähnlichkeit zur Türkei besteht darin, dass man bei jeder Mahlzeit viel Brot zu sich nimmt."

Diese Ernährung hat vielleicht dafür gesorgt, dass Arda ein bisschen zu viel Gewicht hatte, aber die Fans der türkischen Nationalmannschaft durften sich darüber freuen, dass er schlank und rank zum Freundschaftsspiel im Februar gegen die Slowakei erschien. Er weiß, was Atlético bevorsteht, aber wenn er am Donnerstag auf dem Feld steht, wird es auch einige Landsleute geben, die ihm viel Glück wünschen.