2025 im Rückblick: Fußballentwicklung in Europa und darüber hinaus
Donnerstag, 18. Dezember 2025
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In diesem Jahr hat die UEFA ihre Investitionen in die Fußballentwicklung in Europa und darüber hinaus fortgesetzt, und in diesem Zusammenhang brachte sie ihr Programm UEFA Together auf den Weg. Ferner war 2025 ein wegweisendes Jahr für die Initiative UEFA Grow, mit der die Mitgliedsverbände seit zehn Jahren in strategischen Fragen unterstützt werden.
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Das Engagement der UEFA für die Fußballentwicklung erstreckt sich weit über ihre Wettbewerbe hinaus; sie erreicht damit Menschen in aller Welt. In dieser Hinsicht erwiesen sich 2025 verschiedenste Programme als zielführend und es wurden weitere auf den Weg gebracht, damit noch mehr Menschen Nutzen aus dem Fußball ziehen können.
Den Fußball gemeinsam voranbringen
Im Januar hat die UEFA ihr neues interkontinentales Entwicklungsprogramm UEFA Together auf den Weg gebracht. In diesem Rahmen setzt sie in Zusammenarbeit mit ihren fünf Schwesterkonföderationen – AFC (Asien), CAF (Afrika), Concacaf (Nord- und Mittelamerika), CONMEBOL (Südamerika) und OFC (Neuseeland und die südpazifischen Inselstaaten) – weltweit wirkungsvolle Projekte mit strategischem Nutzen um. UEFA Together baut auf der bestehenden Zusammenarbeit auf und knüpft dabei an das Vorgängerprogramm UEFA Assist an, bei dem Wissen und Erfahrung ausgetauscht und neue strategische Partnerschaften zwischen europäischen Nationalverbänden und den Mitgliedern anderer Konföderationen geschaffen wurden.
„UEFA Together markiert den Beginn einer neuen Ära der Zusammenarbeit zwischen der UEFA, ihren Schwesterkonföderationen und deren Mitgliedsverbänden.“
Das erste große Projekt von UEFA Together fand in Tansania statt, wo in Zusammenarbeit mit der CAF das erste U17-Turnier für Mädchen durchgeführt wurde, an dem mehr als 100 talentierte Spielerinnen teilnahmen. Zudem fand eine Breitenfußballveranstaltung statt, bei der weitere 100 Mädchen an den Fußball herangeführt wurden.
Mit Blick auf den Frauenfußball setzt UEFA Together auch in Asien und Südamerika Akzente, zum einen durch das gemeinsam mit der AFC organisierte Frauenfußballprogramm, zum anderen durch das mit der CONMEBOL durchgeführte Programm für Frauen in Führungspositionen, mit dem eine neue Generation von Frauen darauf vorbereitet wird, Verantwortung zu übernehmen. Ferner hat die UEFA mit der OFC bei der Durchführung eines Förderturniers für U15-Junioren im neuseeländischen Auckland zusammengearbeitet. Außerdem reisten die Delegationen von vier UEFA-Mitgliedsverbänden an den Concacaf Youth Summit, wo sie mit ihrer Expertise die Nachwuchsförderung in Mittelamerika unterstützte. Zudem wurde erneut der UEFA Friendship Cup ausgerichtet, bei dem U18-Junior/-innen aus der ganzen Welt sowie ihre Trainer internationale Erfahrungen sammeln konnten. Bei der Ausgabe in Nyon nahmen die Junioren an Sensibilisierungsveranstaltungen teil und kamen abseits des Spielfelds mit neuen Kulturen in Kontakt.
Zehnjähriges Bestehen von UEFA-Grow
Im Oktober feierte UEFA Grow sein zehnjähriges Bestehen. Im Rahmen dieses Programms erhalten alle 55 Nationalverbände maßgeschneiderte, auf ihre Prioritäten abgestimmte strategische Unterstützung. Ziel ist es, ein solideres Fundament zu schaffen und eine messbare Rendite zu erzielen. Das Grow-Programm hilft den Mitgliedsverbänden dabei, die Teilnehmerzahlen und kommerziellen Einnahmen zu steigern sowie ihre Governance-Strukturen zu stärken – sei es durch die Verbesserung der langfristigen Planung, die Erschließung neuer finanzieller Möglichkeiten oder die Bereitstellung maßgeschneiderter Vergleichsinstrumente. „UEFA Grow kam für uns zu einem entscheidenden Moment“, erklärte Marco Casagrande, Generalsekretär des Finnischen Fußballverbands. „Wir befassten uns gerade intensiv mit unserer strategischen Planung und dank der Teilnahme an der Pilotphase konnten wir von einem professionellen, zukunftsorientierten Dialog profitieren, um die Zukunft des finnischen Fußballs zu gestalten.“ Bei den jährlich stattfindenden Grow-Konferenzen können Mitarbeitende der Nationalverbände zudem Netzwerke knüpfen und ihre Erfahrungen austauschen. Anlässlich der diesjährigen Ausgaben in Athen im März (Marketing und kommerzielle Angelegenheiten) und Rom im Mai (Finanz- und Personalmanagement) wurden neue Herausforderungen wie der Einsatz künstlicher Intelligenz und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Infrastruktur hervorgehoben.
Stärkung des Breitenfußballs
Auch 2025 stand die Förderung des Breitenfußballs im Mittelpunkt. Bei der UEFA-Breitenfußball-Konferenz im April kamen alle 55 Nationalverbände mit Vertreter/-innen der FIFA, AFC, Concacaf und CONMEBOL zusammen, um gemeinsam das Fundament unseres Sports zu stärken. Die Kernbotschaft der vom Polnischen Fußballverband in Sopot ausgerichteten Veranstaltung lautete denn: Spielerinnen und Spieler stehen an erster Stelle. Die Konferenz war ferner eine Gelegenheit, die Preisträger der UEFA-Breitenfußball-Auszeichnungen 2024/25 zu würdigen. Projekte aus Dänemark, Deutschland, Norwegen, Polen und der Schweiz wurden für besonderes Engagement ausgezeichnet, unter anderem mit einem vom UEFA-Partner EA SPORTS FC gestifteten Preisgeld in Höhe von EUR 10 000.
Preisträger der UEFA-Breitenfußball-Auszeichnungen 2024/25
Bester Profifußballverein: VfL Bochum (Deutschland)
Bester Amateurverein: Smørås IL (Norwegen)
Beste Behindertenfußball-Initiative: „En del af holdet“ (Teil des Teams) (Dänemark)
Beste Initiative zur Steigerung der Teilnehmerzahlen: „Play More Football“ (Schweiz)
Beste Bildungsinitiative: Mobile Akademie der Jungen Adler (Polen)
Seit 2020 haben mehr als sieben Millionen Kinder in ganz Europa an Aktivitäten im Rahmen des UEFA-Schulfußball-Programms teilgenommen. Im September fand in Tirana eine Breitenfußballveranstaltung der besonderen Art statt, bei der über 100 albanische Schulkinder zusammen mit UEFA-Präsident Aleksander Čeferin und Legenden des Sports wie Luís Figo an einem Turnier teilnahmen.
UEFA-Schulfußball-Programm: Zahlen und Fakten
7,6 Millionen Kinder wurden an den Fußball herangeführt
111 000 geschulte Lehrkräfte
41 500 aktive Schulen
15 500 Volunteers
4 400 Festivals und Veranstaltungen
830 neue Verbindungen zwischen Schulen und Vereinen
55 Nationalverbände mit bereitgestellten Mitteln
Bis 2028 investiert die UEFA EUR 22 Mio. in diese Initiative, damit Kinder und Jugendliche überall in Europa Spaß am Fußball haben können. Das UEFA-Playmakers-Programm wurde 2020 auf den Weg gebracht, um Mädchen anhand von Disney-Geschichten auf spielerische und interaktive Weise an den Fußball heranzuführen. Im September wurde am UEFA-Sitz erstmals die erste Playmakers-Konferenz abgehalten – eine Gelegenheit, um die bisherige Wirkung des Programms zu feiern, in deren Rahmen über 160 000 Mädchen in 46 Nationalverbänden erreicht wurden.
Momentum dank Frauenfußballstrategie „Unstoppable“
Die Women’s EURO 2025 war der sportliche Höhepunkt der UEFA-Wettbewerbe in diesem Jahr; die Endrunde hat in jeder Hinsicht neue Maßstäbe im Frauenfußball gesetzt. Die Frauenfußballentwicklung in Europa wurde mit einem Rekordpreisgeld in Höhe von EUR 41 Mio. (+156 % gegenüber 2022) und Ausschüttungen in Höhe von insgesamt EUR 9 Mio. (+100 % gegenüber 2022) gefördert. In der Schweiz hat der mit EUR 11 Mio. dotierte Plan zur Wahrung des Vermächtnisses („Here to Stay“) dazu beigetragen, dass sich die Zahl der aktiven Spielerinnen, Coaches und Schiedsrichterinnen im Land auf einem Rekordniveau bewegt. Unterdessen gaben Polen und Wales ihr Debüt beim Turnier, das sie nutzten, um Teilnehmerzahlen und Investitionen zu erhöhen. Mit der Einführung der Ligaphase in der auf 18 Teams erweiterten Women’s Champions League und der ersten Saison des Women’s Europa Cup brach im September eine neue Ära in den Klubwettbewerben der Frauen an. Somit können mehr Spielerinnen denn je auf europäischer Ebene spielen, aber diese Weiterentwicklung bietet auch Schiedsrichterinnen neue Entwicklungsmöglichkeiten.
„Diese Veränderungen sind eine fantastische Gelegenheit für jüngere Schiedsrichterinnen, um sich weiterzuentwickeln. Für sie wird es mehr Spiele und Anreize für Spitzenleistungen geben“, sagte Ivana Martinčić, die das Endspiel der UEFA Women’s Champions League 2025 leitete. Auch in finanzieller Hinsicht werden diese Neuerungen dem europäischen Frauenfußball zugutekommen – Vereine auf dem ganzen Kontinent, darunter auch nicht an den Wettbewerben teilnehmende Klubs, profitieren von dem neuen Einnahmenverteilungsschlüssel. Die UEFA investiert ferner in die nächste Generation von Elitetrainerinnen. Die vierte Ausgabe des UEFA-Trainerinnen-Mentoringprogramms startete im Januar, als sich elf talentierte Coaches für einen Zeitraum von 18 Monaten mit einem Mentor oder einer Mentorin zusammentaten. Diese Initiative ist Teil des UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprogramms, in dessen Rahmen seit 2016 mehr als 1 600 Frauen eine Trainerlizenz erworben haben. Mittlerweile besitzen über 20 000 Trainerinnen in Europa eine C-, B-, A- oder Pro-Lizenz.