Dimas Geschichte: Wie Fußball Flüchtlingen beim Aufbau eines neuen Lebens hilft
Donnerstag, 30. Oktober 2025
Artikel-Zusammenfassung
Anlässlich des Unity EURO Cup 2025 in den Niederlanden haben wir Dima Alnahal aus Palästina, die Team Managerin der maltesischen Auswahl, getroffen. Ihre Biografie führt vor Augen, welche Kraft der Fußball hat, wenn es darum geht, das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken und Isolation zu überwinden.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Als Palästinenserin, die im Jugendalter nach Malta kam, weiß Dima Alnahal um die emotionalen Hürden bei der Integration in eine neue Kultur und ein neues Land. Deshalb ist sie immer ganz besonders bewegt, wenn sie erlebt, wie der Fußball Menschen zusammenbringt und dabei Freundschaften entstehen: „Manchmal bewegt mich das Lächeln eines Kindes, aber manchmal sind es ganz andere Momente, wenn junge Menschen zum Beispiel die Bedeutung von Inklusion auf dem Platz verstehen. Diese kleinen Momente erinnern mich daran, woher meine Leidenschaft für den Fußball kommt“, erklärt Dima, die ihr Studium an der Universität Malta mit einer Teilzeitstelle im Team für soziale Verantwortung des Maltesischen Fußballverbands (MFA) verbindet.
„Ich liebe es zu sehen, wie der Fußball Leben verändern kann.“
Weitaus mehr als ein Spiel
Auch wenn Dima selbst nicht spielt, hat sie den Fußball schon immer dafür bewundert, wie er Menschen verbindet und das Gefühl der Isolation überwinden kann. Genau darum geht es bei ihrer Rolle als Koordinatorin für Projekte der MFA im Bereich der sozialen Verantwortung: „Es ist fantastisch zu sehen, dass der Fußball mehr ist als nur ein Sport – er bietet Menschen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, sich zu vernetzen und sich besser zu verstehen“, so die 21-Jährige mit Blick auf das MFA-Projekt „Scale“, das den Fußball nutzt, um das Selbstvertrauen zu stärken und neue Fähigkeiten zu entwickeln. „Ich bin stolz zu wissen, dass unsere Arbeit, wenn auch im Kleinen, dazu beiträgt, Menschen zusammenzubringen.“
Transformative Kraft des Fußballs
Die Team Managerin der maltesichen Auswahl beim diesjährigen Unity EURO Cup in den Niederlanden zeigt uns ein Foto der Auswahlmannschaft – ein eindeutiger Beleg dafür, wie der Fußball Leben verändern kann: „Wir haben alle einen anderen Hintergrund, kommen aus unterschiedlichen Kulturen, doch der Fußball hat uns zusammengebracht“, schwärmte Dima. „Das ist doch das Schöne am Fußball: Er überwindet Barrieren, schafft Freundschaften und bringt Menschen durch die gemeinsame Leidenschaft für den Sport zusammen.“
Zum ersten Mal hat sie bei diesem europaweit einzigartigen Flüchtlingsturnier eine Funktion inne, doch der Unity EURO Cup hat bereits zuvor eine wichtige Rolle bei ihrer eigenen Integration gespielt: „Im Vorfeld der Ausgabe 2023 suchte Peter Busuttil, Manager Fußball und soziale Verantwortung beim maltesischen Verband, noch eine Spielerin für die Mannschaft“, erinnert sich Dima. „Einige Freunde haben mir das nahegelegt, und obwohl ich damals nichts mit Fußball zu tun hatte, hat Peter an mich geglaubt und mir die Möglichkeit gegeben, Teil seines Teams beim Verband zu werden.“
Eine Lebensgeschichte als Beispiel
Dima arbeitet auf einen Master-Abschluss im Bereich Menschenrechte und Migration hin. Sie hofft, dass ihre Lebensgeschichte als gut integrierter Flüchtling Menschen aus allen Gesellschaftsschichten inspiriert, die isoliert leben und bemüht sind, sich in ihre neuen Gemeinschaften zu integrieren: „Malta hat mich mit offenen Armen empfangen. ,Malta ħanina’ sagen wir hier, also Malta hat ein großes Herz“, erzählt sie. „Ich bin hier aufgewachsen und dank der Erfahrungen und Möglichkeiten, die mir dieses Land geboten hat, der Mensch geworden, der ich bin. Natürlich hat jeder andere Probleme, aber letztlich kommt es darauf an, wie wir diesen begegnen. Es öffnen sich so viele Türen, wenn man entschlossen und bereit ist, hart zu arbeiten. Herausforderungen gehören dazu, doch alles ist möglich, wenn man bei der Stange bleibt.“
Der Unity EURO Cup
Der Unity EURO Cup ist mehr als nur ein Fußballturnier – bei der Veranstaltung geht es um die Kraft des Fußballs, Menschen unabhängig von ihrer Herkunft zusammenzubringen. Bei der von der UEFA in Zusammenarbeit mit ihrem Partner, dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) organisierten Veranstaltung treten Teams bestehend aus Flüchtlingen sowie Spielerinnen und Spielern aus ihren aufnehmenden Gemeinden bei einem gemischtgeschlechtlichen Turnier gegeneinander an, bei dem die wichtige Rolle des Fußballs bei der Förderung von gesellschaftlicher Inklusion im Mittelpunkt steht. Nähere Informationen finden sich hier.