Unity EURO Cup 2025: Feier von Inklusion und Gemeinschaftssinn im europäischen Fußball
Donnerstag, 16. Oktober 2025
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Mitte Oktober fand in den Niederlanden die vierte Ausgabe des von der UEFA organisierten und vom KNVB ausgerichteten Unity EURO Cup statt. 18 Teams bestehend aus Flüchtlingen sowie Spielerinnen und Spielern aus den aufnehmenden Gemeinden feierten den einenden Geist des Fußballs.
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Der Unity EURO Cup hat einmal mehr gezeigt, wie der Fußball Verständnis und Zusammenhalt fördern kann, indem Menschen unterschiedlicher Kulturen und mit verschiedenen Lebenserfahrungen durch eine gemeinsame Leidenschaft und Teamarbeit zusammengebracht werden. Bei der diesjährigen Ausgabe, die von der UEFA mit Unterstützung des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) organisiert wurde, nahmen 17 nationale Auswahlen sowie ein EU-Team teil; die drei Teams aus Albanien, Liechtenstein und Polen traten erstmals beim Turnier an.
An einem Tag voller Emotionen, Energie und Sportsgeist ging Finnland nach einem packenden Finale gegen Armenien zum zweiten Mal als Sieger vom Platz (0:0, 4:3 im Elfmeterschießen). Der Abschluss dieses Turniers war nicht nur von Toren und Ergebnissen geprägt, sondern auch von Freundschaft, gegenseitigem Respekt und Solidarität unter allen Beteiligten. Das Endspiel wurde vom internationalen UEFA-Schiedsrichter Serdar Gözübüyük geleitet.
Jedes Team des Unity EURO Cup umfasste sieben Flüchtlinge sowie vier Spielerinnen und Spieler aus den aufnehmenden Gemeinden, wobei der geschlechtsspezifischen Inklusion große Bedeutung beigemessen wurde. Das Turnier trägt zudem dazu bei, die Wahrnehmung von Flüchtlingen in der Öffentlichkeit zu verändern. Es werden ihre wertvollen Beiträge für die aufnehmende Gesellschaft hervorgehoben – nicht nur ihre Fähigkeiten und Erfahrungen, sondern auch ihre Rolle als Wortführerinnen und Wortführer, Vorbilder und Menschen, die aktiv an der Gesellschaft teilhaben.
Ein besonderes Merkmal der diesjährigen Ausgabe war das Programm für Unparteiische, eine Zusammenarbeit zwischen dem Amsterdamer Amateurverein AVV Zeeburgia und dem Niederländischen Fußballverband (KNVB). Im Rahmen dieser innovativen Initiative werden Flüchtlinge geschult, zertifizierte Referees zu werden. So erhalten sie eine sinnvolle Möglichkeit, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten, Netzwerke aufzubauen und ihre Fähigkeiten im Fußball einzubringen. Dank dieses Programms verfügt AVV Zeeburgia jetzt über eine ausreichende Anzahl an Unparteiischen.
Am Tag vor dem Turnier fand ein Forum zum Thema „Inklusion von Flüchtlingen im Fußball“ statt, an dem drei Referenten sowie Vertreterinnen und Vertreter der UEFA, des KNVB, des UNHCR, der Europäischen Union und der niederländischen Regierung teilnahmen. Im Mittelpunkt des Forums standen die Verbesserung des Zugangs von Flüchtlingen zu nationalen Fußballstrukturen und die Stärkung der institutionellen Unterstützung.
Michele Uva, UEFA-Exekutivdirektor soziale und ökologische Nachhaltigkeit, sagte: „Wir danken dem UNHCR und dem niederländischen Verband für ihre großartige Unterstützung und Zusammenarbeit bei dieser einzigartigen Veranstaltung. Der Unity EURO Cup ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie der Fußball gesellschaftlichen Wandel vorantreiben und Raum für Inklusion und wirkungsvolles Engagement bieten kann. Indem wir Flüchtlinge und die aufnehmenden Gemeinden zusammenbringen und den Geflüchteten die Möglichkeit geben, Spiele zu leiten, dehnen wir die Grenzen dessen aus, was Sport leisten kann. Bei diesem Turnier geht es nicht nur um sportliches Konkurrenzdenken – durch die Schaffung von Verbindungen, Chancen und Hoffnung verändert sich das gesamte Narrativ. Der Fußball kann dazu beitragen, dass sich Flüchtlinge willkommen und integriert fühlen.“
Philippe Leclerc, Direktor des UNHCR-Büros für Europa, fügte hinzu: „Der Unity EURO Cup ist mittlerweile zu einer Vorzeigeinitiative unserer Partnerschaft mit der UEFA in Europa und mit den Fußballverbänden auf nationaler Ebene geworden. Dies ist ein großartiges Beispiel für Inklusion – Fußball hat die Kraft, Barrieren abzubauen und Flüchtlinge sowie aufnehmende Gemeinden zusammenzubringen.“
Gijs de Jong, KNBV-Generalsekretär, erklärte: „In den Niederlanden ist Fußball mehr als nur ein Sport. Er ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, Unterschiede verschwinden und die wahre Bedeutung von Verbundenheit deutlich wird. Der Fußball steht für Gleichstellung und Inklusion – Werte, die das Herzstück unserer Gesellschaft bilden. Ein Turnier wie dieses zeigt, wie stark die Kraft des Fußballs sein kann, Menschen einander näherzubringen und eine stärkere, geeintere Gesellschaft zu schaffen. Als Nationalverband sehen wir es als unsere Aufgabe und Verantwortung an, diese Kraft zu fördern.“
Der Unity EURO Cup gehört zu den Pfeilern der UEFA-Strategie für nachhaltigen Fußball 2030, in der die gesellschaftliche Integration von Geflüchteten, Asylsuchenden und Vertriebenen durch Fußball im Vordergrund steht. Im Einklang mit der Sportstrategie des UNHCR „More than a Game“ (Mehr als ein Spiel) zeigt das Turnier weiterhin, wie der Sport eine starke Kraft für sozialen Zusammenhalt und positiven Wandel sein kann.
Teilnehmende Teams 2025
Albanien, Armenien, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Lettland, Liechtenstein, Malta, Niederlande, Nordirland, Polen, Republik Irland, Slowenien und Spanien. Das Teilnehmerfeld wird komplettiert durch ein EU-Team.
Hinweis für die Medien:
Mehr Informationen über die persönlichen Geschichten von Ammar (Sudan), Anoush (Afghanistan), Mary (Südsudan) und Olena (Ukraine) finden sich in unserer Serie „Flüchtlingsstimmen aus ganz Europa“. Erfahren Sie dort, wie der Fußball diesen Menschen dabei geholfen hat, ein neues Leben aufzubauen.
Bilder vom Turnier können hier heruntergeladen werden (nur für redaktionelle Zwecke).