Unity EURO Cup: Stärkung der gesellschaftlichen Integration durch Fußball
Dienstag, 15. Oktober 2024
Artikel-Zusammenfassung
Alles Wissenswerte über das in Zusammenarbeit mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) ausgetragene Turnier.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Der Unity EURO Cup ist mehr als nur ein Fußballturnier – bei der Veranstaltung geht es um die Kraft des Fußballs, Menschen unabhängig von ihrer Herkunft zusammenzubringen.
Beim gemeinsam mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) organisierten Turnier kommen Geflüchtete und lokale Spielerinnen und Spieler zusammen, um die gesellschaftliche Integration durch den Sport zu stärken.
Die UEFA und der UNHCR arbeiten seit Mai 2021 zusammen und engagieren sich gemeinsam dafür, dass der Fußball als Instrument für gesellschaftliche Integration dient.
Die Integration von Flüchtlingen durch den Sport ist ein wesentlicher Bestandteil der UEFA-Strategie für nachhaltigen Fußball 2030 und spiegelt ebenfalls die Sportstrategie des UNHCR („Mehr als nur ein Spiel“) wider, in der die Rolle des Sports bei der Verbesserung des Lebens von vertriebenen Personen hervorgehoben wird.
„Der Fußball ist das verbindende Element in einer von Grenzen geprägten Welt“, so UEFA-Präsident Aleksander Čeferin. „Dieses Turnier ist ein wunderbares Beispiel für den tiefgreifenden Einfluss unseres Sports auf das Leben der Menschen. Es fördert die Werte, für die der UNHCR und die UEFA einstehen.“
„Der Neuanfang in einem ungewohnten Umfeld ist oft nicht einfach. Der Fußball hat jedoch die Fähigkeit, die Integration zu beschleunigen, und ein Gefühl der Verbundenheit zu schaffen. Er fördert das gemeinsame Verständnis und eröffnet Möglichkeiten, sich regelmäßig einzubringen. Solche Erfahrungen können unsere Gemeinschaften voranbringen.“
Der Unity EURO Cup wird in einem Siebener-Format ausgetragen und umfasst insgesamt 33 Spiele. Dabei setzt sich jedes Team aus acht Geflüchteten und vier einheimischen Spieler/-innen zusammen, darunter mindestens drei Frauen.
Jedes Team wurde während des Turniers von einer national bekannten Persönlichkeit aus dem Fußball unterstützt, die in einer Botschafterfunktion agierte.
Die Erstausgabe des Turniers fand 2022 in Nyon statt, wobei sich Deutschland im Endspiel gegen die Schweiz durchsetzte. Im darauffolgenden Jahr fand der Unity EURO Cup in Frankfurt statt. Im Finale gegen die Republik Irland sicherte sich Finnland den Sieg. 2024 wurde das Turnier erneut am UEFA-Sitz im schweizerischen Nyon ausgetragen. Diesmal konnte Lettland den Pokal in die Höhe stemmen.
Knapp die Hälfte der teilnehmenden Nationalverbände hat das Modell des Unity EURO Cup bereits auf nationaler Ebene übernommen. So soll der integrative Gedanke des Turniers in ganz Europa Wirkung zeigen.
Die Veranstaltung trägt ferner dazu bei, die Partnerschaften zwischen den UEFA-Mitgliedsverbänden und den UNHCR-Länderbüros zu festigen, und ist ein konkretes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Organisationen.
„Dieses Turnier ist ein großartiges Beispiel dafür, wie der Sport Menschen und Gemeinschaften zusammenbringen, kulturelle Barrieren überwinden und dabei das Individuum stärken kann“, erklärte Filippo Grandi, Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen.
„Wir müssen Menschen, die schwer von Krieg, Konflikten, Diskriminierung oder Verfolgung betroffen sind, die Möglichkeit geben, Sport zu treiben. Denn dies kann dazu beitragen, dass sie Traumata überwinden, ihre Fähigkeiten verbessern oder neue entwickeln und in einem fremden Land ankommen.“
Unity EURO Cup 2024
Die Ausgabe 2024 des Unity EURO Cup fand am 10. Oktober im Sportzentrum Colovray im schweizerischen Nyon, direkt neben dem UEFA-Sitz, statt.
In diesem Jahr waren 16 Teams sowie knapp 200 Spielerinnen und Spieler beteiligt. Dabei wurden insgesamt 33 Partien ausgetragen. Die Auswahlmannschaften vertraten die Nationalverbände von Armenien, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Lettland, Malta, den Niederlanden, Nordirland, der Republik Irland, der Schweiz, Slowenien und Spanien. Ein Team ukrainischer Geflüchteter aus ganz Europa repräsentierte zudem ihr Heimatland.
Im Anschluss an das Endspiel veranstalteten die UEFA und das UNHCR eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion zur Integration von Flüchtlingen durch den Sport.
An der vom Sportjournalisten Pedro Pinto moderierten Diskussion nahmen neben Filippo Grandi (UNHCR) die UEFA-Vizepräsidentin Laura McAllister und Célia Šašić, Botschafterin bei der EURO 2024 und des deutschen Auswahlteams, sowie die nordirische Flüchtlingsspielerin Mary Edonga teil.
„Fußball spielt eine wichtige Rolle in meinem Leben. Ich bin vor dem Bürgerkrieg im Südsudan geflohen und nach Nordirland gekommen. Es war ein weiter und anstrengender Weg. In Nordirland habe ich angefangen, Fußball zu spielen. Das hat mein Leben verändert. Wenn ich Fußball spiele, bin ich einfach glücklich, ich treffe neue Leute, verbessere meine Sprachkenntnisse und lerne verschiedene Kulturen kennen. Es ist wie eine große Familie.“
„Es macht mich sehr stolz, dass wir [die UEFA] Ressourcen und Zeit aufbringen, um Menschen aus der ganzen Welt durch den Fußball zusammenzubringen. Ein Trikot kann das Gefühl von Zugehörigkeit und Kameradschaft stärken – das ist einfach wunderbar.“