Entscheidende Wochen für Sevilla
Freitag, 10. August 2007
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Mit dem Hinspiel um den spanischen Superpokal gegen Real Madrid beginnt für Sevilla eine Saison, für die schon bald die Weichen gestellt werden.
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Mit dem Hinspiel um den spanischen Superpokal gegen Real Madrid CF beginnt für Sevilla FC am Samstag eine Saison, für deren Gelingen oder Scheitern schon in den nächsten drei Wochen die Weichen gestellt werden könnten.
Hohe Erwartungen
In den letzten beiden Jahren beendeten die Mannen von Trainer Juande Ramos die Primera División als Fünfter bzw. Dritter, zudem gewann und verteidigte man den UEFA-Pokal und sicherte sich die Copa del Rey. Damit qualifizierte sich Sevilla auch für den traditionellen Saisonauftakt in Spanien, bei dem der Pokalsieger auf den Meister trifft. Schauplatz ist an diesem Wochenende das Ramón Sánchez Pizjuán-Stadion in Sevilla, doch der Blick geht jetzt voraus auf eine Saison, in der nicht nur die eigenen Fans den ganz großen Triumph für möglich halten.
Turbulente Wochen
Die Andalusier haben einige hektische Wochen vor sich, zunächst geht es in der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League in Hin- und Rückspiel gegen AEK Athen FC, mittendrin muss man das Superpokal-Rückspiel in Madrid bestreiten. Dann steht am 31. August in Monaco das Duell gegen den AC Milan um den UEFA-Superpokal an. Für die Spieler bedeutet dies einen enormen Härtetest schon zu Beginn der Saison, doch Mittelfeldspieler Adriano erklärt, dass ihn und seine Kollegen immer nur das nächste Spiel interessiere. "Dies ist die Chance, einen weiteren Titel für unseren Klub zu gewinnen", sagte der Brasilianer, der schon in der Vorbereitung bestens mit Neuzugang Seydou Keita harmonierte.
Neuzugänge
Ramos legte in der Vorbereitung mehr Wert auf hartes Training denn auf zahlreiche Testspiele. In den drei Partien, die sein Klub absolvierte, gab es auch nur einen Sieg. Kapitän Javi Navarro und sein Kollege in der Innenverteidigung, Julien Escudé, werden am Samstag ebenso fehlen wie Torjäger Frédéric Kanouté. Auch Chelsea FC-Neuzugang Khalid Boulahrouz hat sich eine Muskelverletzung zugezogen, sein Einsatz ist noch fraglich. Aber auch Real hat Sorgen, Gonzalo Higuaín fehlt mit einer Oberschenkelblessur, Emerson, Ruud van Nistelrooy und Neuzugang Christoph Metzelder sind angeschlagen.
Schusters Sorgen
Der neue Coach Bernd Schuster muss zudem einige erst kürzlich verpflichtete Neuzugänge integrieren: die Abwehrspieler Pepe, Royston Drenthe und Stürmer Javier Saviola sollen mithelfen, den letzte Saison noch mit den inzwischen abgewanderten Roberto Carlos und David Beckham geholten Meistertitel zu verteidigen. "Die Mannschaft wird immer stärker und die Motivation für Samstag ist, obwohl wir noch viel Arbeit vor uns haben, enorm", erklärte der gebürtige Augsburger. "Die Spieler kommen langsam in Form und wir haben keine Sorgen vor dem Sevilla-Match."
Formschwankungen
In der Vorbereitung kassierte Real in sechs Spielen drei Niederlagen, unter anderem mit 0:3 bei Hannover 96. Neun erzielten Toren standen zehn kassierte gegenüber, deshalb will Schuster auf dem Transfermarkt nochmals zuschlagen. Als so gut wie sicher gilt die Verpflichtung von Chelsea-Flügelflitzer Arjen Robben. Während sich Real schon auf die Gruppenphase der UEFA Champions League vorbereiten kann, bangt Sevilla noch um seinen Starverteidiger Daniel Alves, der bei einigen Top-Klubs auf der Wunschliste steht.
Es geht um viel
Das Team aus Sevilla möchte sich unbedingt erstmals für die europäische Königsklasse qualifizieren, es droht bei einer Pleite gegen Athen aber auch der UEFA-Pokal. Sollten dann auch noch die beiden Superpokal-Duelle verloren gehen, würde Real Madrid mit einem großen psychologischen Vorsprung in die neue Spielzeit gehen. Für Sevilla geht es also schon vor dem Saisonstart um eine ganze Menge.