Fußballentwicklung in Portugal
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Der Portugiesische Fußballverband war in den letzten Jahren äußerst erfolgreich und hat sich weiterhin hohe Ziele gesteckt, um auf dem Vermächtnis seiner jüngsten Erfolge aufzubauen.
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Überblick
Vor der Pandemie hatte sich der Portugiesische Fußballverband (FPF) zum Ziel gesetzt, die Anzahl der Spielerinnen und Spieler landesweit bis 2024 auf 300 000 erhöhen – fast doppelt so viele wie 2012.
Angesichts der Ereignisse von 2020 und 2021 war dieses Ziel jedoch zwischenzeitlich nachrangig. Oberste Priorität der FPF besteht darin, die Voraussetzungen zu schaffen, um das vor der Pandemie gesteckte Ziel schnellstmöglich zu erreichen. Dafür wurden zehn Aktionspunkte erarbeitet:
1. Finanzielle Nachhaltigkeit der FPF als Grundlage für die Fußballentwicklung in Portugal;
2. Bindung der FPF-Mitglieder, die den normalen Ablauf des portugiesischen Profi- und Amateurfußballs gewährleisten;
3. Unterstützung der Fußball-, Futsal- und Beach Soccer-Teams auf allen Ebenen;
4. Pflege der engen Beziehungen der FPF zu den Dachverbänden UEFA und FIFA angesichts struktureller Reformen in den nächsten Jahren, die den Fußball in Europa und weltweit maßgeblich beeinflussen werden;
5. Erarbeitung finanziell nachhaltiger Unterstützungsprogramme für Klubs, die an FPF-Wettbewerben teilnehmen;
6. Neustrukturierung der Wettbewerbe und entsprechende Anpassung der Klublizenzierung;
7. Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen der „Portugal Football School“;
8. Anpassung der Anmeldegebühren, Transfers und Geldstrafen in den betreffenden Wettbewerben;
9. Neues Programm zur Förderung von Schulungen zu bewährten Vorgehensweisen;
10. Canal 11 als primäres Instrument zur Förderung der Teilnehmerzahlen nutzen.
„Die Arbeit der FPF beschränkt sich nicht auf das Spielfeld. Wir wollen auch eine gerechtere und integrativere Gesellschaft fördern.“
Unterstützung durch die UEFA
Das UEFA-HatTrick-Programm investiert Mittel aus der EM-Endrunde in die Fußballentwicklung in ganz Europa und hat der FPF bei der Gründung und Weiterentwicklung ihres Projekts Canal 11 geholfen. Dieser erste von einem europäischen Fußballverband betriebene Fernsehsender konzentriert sich auf die Nachwuchs- und Frauenwettbewerbe.
Der Sender bewirbt den portugiesischen Fußball durch mehr als 600 Live-Übertragungen von Spielen. Dazu bietet er exklusive Inhalte und Interviews mit weltbekannten portugiesischen Spielern, darunter Cristiano Ronaldo, Bernardo Silva und João Felix. Außerdem nimmt soziale Verantwortung eine zentrale Rolle in der Arbeit des Senders ein, der einen Schwerpunkt auf Inklusion, Vielfalt und den Zugang zum Fußball legt.
Das Hauptaugenmerk liegt laut FPF-Präsident Fernando Gomes darauf, „den Fußball zu fördern, zu schützen und weiterzuentwickeln“, wobei der Sender sich auf die Förderung von Frauen-, Futsal- und Nachwuchsligen sowie nicht-professionellen Ligen konzentriere.
Canal 11 hat seinen Sitz in einem eigenen Gebäude auf dem hochmodernen Campus „Cidade do Futebol“ (Stadt des Fußballs), der im März 2016 eröffnet wurde. Der Verbandssitz und das technische Zentrum befinden sich ebenfalls in dem durch das UEFA-HatTrick-Programm mitfinanzierten Komplex.
Ziele von Canal 11
- Angebot eines 24-Stunden-Programms
- Übertragung der Spiele der Nachwuchs-Nationalteams, Frauenklubwettbewerbe und nationalen Pokalspiele
- Generierung redaktioneller Online-Inhalte
- Bereitstellung einer Alternative zu lokalen Sportsendern
- Präsentation verschiedener Blickwinkel: Diskussionsrunden, Trainings- und Ausbildungsinhalte.
UEFA-Stiftung für Kinder in Portugal
Die 2015 ins Leben gerufene UEFA-Stiftung nutzt den Fußball, um das Leben von Kindern zu verbessern, indem sie Hunderte von Kampagnen und Projekten in ganz Europa und weltweit unterstützt.
„Street Football Move“
Traditionell ist für viele Kinder, die in Portugal aufwachsen sind – ob auf dem Land oder in der Stadt – der Straßenfußball der Einstieg in den Fußball. Die Straße ist der Ort, an dem bei vielen von ihnen die Begeisterung für diesen Sport geweckt wird. Verschiedene Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass dieser Weg nicht mehr so häufig beschritten wird, daher wurde das Projekt „Street Football Move“ ins Leben gerufen, um die Beliebtheit des Straßenfußballs wiederzubeleben.
Ein Projektteam fährt im Rahmen der Initiative mit einem Kleinbus zu den Kindern in zwölf Gemeinden des Distrikts Bragança im Nordosten Portugals (insgesamt vier Städte, zwölf Kleinstädte und 533 Dörfer), um sie an den Straßenfußball heranzuführen. An Bord befinden sich kleine Tore, Bälle, Markierungen, Stellwände und T-Shirts für die Teilnehmenden sowie eine Tonanlage.
Hauptziel des Projekts ist es, den Kindern in der Region einen besseren Zugang zum Sport zu verschaffen, sie dazu zu bringen, sich mehr zu bewegen, aktiver zu sein, mehr Spaß zu haben, ihre sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln und gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Es ist eine großartige Möglichkeit, körperliche Betätigung und den Fußball zu fördern und mit Hilfe des Sports einen Beitrag zur Bildung von Kindern zu leisten. Ziel ist es, 10 000 Kinder unter 15 Jahren zu erreichen.
Geschichte des Verbands
Geschichte der Nationalteams
Präsident
Fernando Gomes
Nationalität: Portugiesisch
Geburtsdatum: 21. Februar 1952
Präsident seit: 2011
Generalsekretärin
Teresa Romão
Nationalität: Portugiesisch
Geburtsdatum: 24 May 1979
Generalsekretärin seit: 2022