Für Peter "zählt nur der Titel"
Samstag, 23. Juli 2011
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Die UEFA-U17-EM für Frauen in Nyon steht vor der Tür, und UEFA.com nutzte die Gelegenheit, um mit Deutschlands U17-Trainer Ralf Peter über seine Titelambitionen zu sprechen.
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Vom 28. bis zum 31. Juli findet im Colovray-Stadion in Nyon die Endrunde der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen statt. Eine gute Gelegenheit für UEFA.com, mit Deutschlands Trainer Ralf Peter über das Turnier, sein Team und dessen Titelambitionen zu sprechen.
In der diesjährigen Endrunde treffen wie schon 2010 drei alte Bekannte sowie ein Außenseiter aufeinander. Spanien, Europameister 2010, Frankreich und Deutschland, Sieger 2008 und 2009, gehören schon fast zum Stammpersonal der U17-EM. Komplettiert wird das Quartett in diesem Jahr von Außenseiter Island, der im Halbfinale auf Spanien trifft. Dass die Partie gegen die Französinnen kein Selbstläufer wird, davon kann Ralf Peter nach 2010 ein Lied singen.
"Unser Halbfinalaus gegen Irland war damals ein ziemlicher Schock, damit hatten wir definitiv nicht gerechnet. Insofern bin ich ganz froh, dass wir diesmal im Halbfinale gegen Frankreich spielen müssen. Sie sind für mich das stärkste der drei gegnerischen Teams, und meine Mädels werden voll konzentriert sein und auch sein müssen. 80 Prozent Leistung werden gegen diese taktisch starke Mannschaft nicht genug sein", sagte Peter.
Die Grundlagen für ein erfolgreiches Turnier wurden in den letzten Tagen gelegt. "Wir hatten in der vergangenen Woche einen Lehrgang und ich muss sagen, meine Spielerinnen haben ihre individuellen Trainingspläne sehr gut umgesetzt. Hierbei arbeite ich mit den Vereinstrainern eng zusammen und das funktioniert außerordentlich gut", so der 49-Jährige, der für die Endrunde klare Ziele formuliert. "Nach der zweiten Qualifikationsrunde mit drei Siegen und 17:0 Toren zählt für uns nur der Titel. Offensiv kann ich dieses Jahr aus dem Vollen schöpfen, und die kleinen Abstimmungsprobleme in der Defensive bekommen wir auch in den Griff."
2010 war noch der Angriff das Sorgenkind von Peter, eine Problematik, die es dieses Jahr definitiv nicht gibt.:"Fabienne Dongus ist ein absoluter Torgarant für uns, auch Sara Däbritz und Lena Petermann haben ihre Sache sehr gut gemacht. Ich möchte unseren Erfolg jedoch nicht nur auf die Offensive zurückführen. Das war eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung und auch eine Lina Magull oder Melanie Leupolz haben einen großen Anteil am Erfolg."
Wo so viel Talent im Jugendbereich vorhanden ist, da werden natürlich auch die Trainer der A-Nationalmannschaft aufmerksam. Bestes Beispiel: Alexandra Popp. 2008 noch für Peter in der U17 aktiv, stürmte sie 2011 für Trainerin Sylvia Neid bei der FIFA-Weltmeisterschaft für Frauen im Dress der deutschen Nationalelf. "Bei Alex war ich mir sehr sicher, dass sie den Sprung schafft. Im derzeitigen Kader habe ich auch vielversprechende Talente. Wenn Magull und Leupolz sich weiter so gut entwickeln, dann werden sie ihren Weg gehen", schwärmte Peter von seinen Spielerinnen.
Die Ausgangslage für die Endrunde 2011 scheint also prächtig, bleibt nur zu hoffen, dass der Weg der deutschen U17 bis ins Finale geht und nicht wie bei der A-Nationalmannschaft verfrüht endet. Auch Trainer Peter zeigte sich enttäuscht vom Ausscheiden des Teams, doch zog er auch Positives aus der WM: "Bei unserem Lehrgang waren drei Kamerateams, die uns begleitet haben. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Es hat mich sehr stolz gemacht, dass uns dieses Interesse entgegengebracht wurde und ich denke, wir können ein bisschen was von dieser Euphorie mit in die Schweiz nehmen."