Hohe Standards bei der UEFA Women’s EURO 2025
Freitag, 16. Mai 2025
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Die UEFA Women’s EURO 2025 in der Schweiz ist eine einzigartige Gelegenheit, den Frauenfußball voranzubringen und gleichzeitig aufzuzeigen, wie sportliche Großveranstaltungen unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit durchgeführt werden können.
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So lautete die Botschaft beim UEFA-Respekt-Forum, bei dem an der Turnierorganisation beteiligte Schlüsselpersonen verschiedene Strategien und Initiativen vorstellten, mit denen die Veranstaltung inklusiv, begeisternd und rekordträchtig werden soll.
Beim Forum im Stadion Letzigrund in Zürich – einem der acht Austragungsorte – gab Turnierdirektorin Doris Keller bekannt, dass die UEFA Women’s EURO 2025 die Erwartungen bereits übertrifft.
So wurden bereits mehr als 550 000 Tickets an Fans in über 100 Ländern verkauft, und es wird mit einer weltweiten TV-Zuschauerzahl von ca. 500 Millionen gerechnet. Die Veranstalter sind bestrebt, den Zuschauerschnitt der Women’s EURO 2022 in England mit 21 710 Besucherinnen und Besuchern pro Spiel zu übertreffen.
„Vor zwei Jahren war das nur ein Traum. Jetzt sind es nur noch Wochen bis zum Anstoß. Dieses Turnier ist eine großartige Gelegenheit, die Popularität des Frauenfußballs und des Frauensports im Allgemeinen in der Schweiz zu steigern.“
ESG-Strategie für die Women’s EURO 2025
Ein zentraler Punkt des Respekt-Forums war die im Oktober 2024 vorgestellte UEFA-Strategie in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG-Strategie) für das Turnier. Filippo Veglio, Leiter der UEFA-Abteilung soziale und ökologische Nachhaltigkeit, erklärte, dass die Strategie im Zeichen hoher Ansprüche sowie eines aktiven und nachvollziehbaren Handelns steht.
Die Strategie, der die ESG-Gesamtstrategie der UEFA zugrunde liegt, soll die Nachhaltigkeitsbemühungen verstärken, den wachsenden gesellschaftlichen Erwartungen gerecht werden und einen langfristigen Mehrwert schaffen. Sie umfasst drei übergeordnete Ziele: Verringerung der Umweltbelastung, Wahrung und Schutz von Rechten sowie Gewährleistung von Transparenz und Rechenschaftspflicht.
Die drei Hauptbereiche sind wiederum in 11 Handlungsfelder, 27 Themenbereiche, 47 Ziele und 91 Initiativen in Bereichen wie intelligente Mobilität, Barrierefreiheit, Menschenrechte und Einbindung von Interessenträgern unterteilt.
Umsetzung der Strategie
Bei den UEFA-Partnern stößt dieses Konzept auf große Resonanz. Dr. Jennifer Cords, für Unternehmensfragen zuständiges Mitglied der Geschäftsleitung bei Lidl, würdigte die Fortschritte der UEFA bei der Einstufung von Nachhaltigkeit als strategische Priorität – dies entspreche dem Fokus des Einzelhändlers auf Ressourceneffizienz und Geschlechtergleichstellung.
Lidl, einer der Sponsoren der Frauen-EM-Endrunde, wird bei jedem Spiel mit einem Sensibilisierungsteam präsent sein, um Mikroaggressionen durch Dialog vorzubeugen und die UEFA in ihrem Engagement für ein sicheres und einladendes Umfeld zu unterstützen.
Paul Elliott, ehemaliger Abwehrspieler von Chelsea und Celtic Glasgow sowie Mitglied des Menschenrechtsbeirats der Women’s EURO 2025 und Berater des Englischen Fußballverbands für Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion, hob die Bedeutung solcher Initiativen hervor.
Elliott verwies auf die EURO 2024 in Deutschland, wo gefährdeten Fans im Rahmen rascher Reaktionsmechanismen beigestanden wurde und eine Plattform zur Meldung von Übergriffen bereitstand. Er rief dazu auf, in allen Sportarten ähnliche Anstrengungen zur Förderung von Inklusion und zur Bekämpfung von Diskriminierung zu unternehmen.
Den Austragungsstädten bietet das ESG-Rahmenwerk der UEFA strukturelle, flexibel anwendbare Leitlinien. Regula Schweizer, Projektleiterin der Austragungsstadt Zürich, gab bekannt, dass die Stadt zusätzliche CHF 1,2 Mio. (rund EUR 1,3 Mio.) bereitgestellt habe, um den Zugang von Mädchen zum Fußball mittels Schulprogrammen zu fördern.
Sie wies darauf hin, dass Fußball in Zürich der meistbetriebene Teamsport für Frauen und Mädchen ist und die Teilnehmerzahlen seit der Bekanntgabe der Schweiz als Turnierausrichter um 20 % gestiegen sind – sie glaube jedoch, dass noch mehr möglich sei.
Lara Dickenmann, Turnierbotschafterin und ehemalige Schweizer Nationalspielerin, bekräftigte die Notwendigkeit kontinuierlicher Fortschritte. „Es war ein langer Weg. Als ich klein war, musste ich mit den Jungs spielen, weil es keine Mädchenteams gab. Der Zugang zum Fußball ist ein großes Thema und hat sich in der Schweiz stark verbessert. Als Kind hatte ich männliche Vorbilder, doch wenn Mädchen zu Frauen aufschauen können, entsteht ein ganz anderer Bezug und das ist wirklich wichtig.“