Bosz geht, Stöger kommt
Sonntag, 10. Dezember 2017
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Das 1:2 gegen Werder Bremen war ein Rückschlag zuviel: Peter Bosz muss den Trainerstuhl bei Borussia Dortmund räumen. Für ihn kommt Peter Stöger.
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Am Tag nach der 1:2-Heimpleite gegen Werder Bremen hat Borussia Dortmund Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt gezogen und Trainer Peter Bosz entlassen. Die Vereinsführung hat noch in der Nacht Nägel mit Köpfen gemacht und mit Peter Stöger einen Nachfolger gefunden.
"Es war sehr emotional, gleichzeitig sehr stilvoll", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke über die Trennung mit Bosz, die am Samstagabend vollzogen wurde. "Wir halten ihn nach wie vor für einen guten Trainer und großartigen Menschen."
Nach acht Bundesligaspielen in Folge ohne Sieg blieb aber keine andere Möglichkeit, als die Reißleine zu ziehen."Wenn man als Borussia Dortmund an siebter Stelle steht, dann ist nicht alles gut gelaufen", so Watzke weiter. "Wir haben andere Ziele und Vorstellungen. Deshalb sind wir Peter Stöger unheimlich dankbar, dass er spontan bereit war, uns zu helfen."
Der Österreicher, der vor einer Woche beim 1. FC Köln entlassen wurde, war erst gestern in seine Heimat geflogen, wo er dann einen Anruf vom BVB bekam. "Ich habe meinen Koffer gar nicht erst ausgepackt. Jeder, der diese Möglichkeit bekommt, wird alles unternehmen, damit es funktioniert."
"Es sind spannende Tage mit sehr wenig Vorbereitung. Über die Mannschaft bin ich relativ gut informiert und es wird eine außergewöhnliche Erfahrung, bei diesem Klub, mit diesen Spielern und in diesem Stadion arbeiten zu dürfen."
Manager Michael Zorc erklärte, warum man sich bei der Bosz-Nachfolge für Stöger entschieden hat. "Er hat Köln in vier Jahren unheimlich weiterentwickelt. Seine Mannschaft zeichnete sich durch Stabilität aus, das ist etwas, was uns am meisten fehlt. Die defensive Stabilität fehlt uns und das erhoffen wir uns von Peter."
Der 51-jährige Stöger, der als Nachtlektüre das letzte Spiel vom BVB angesehen hat und am Sonntagnachmittag sein erstes Training leiten wird, hat eine ziemlich genaue Vorstellung, wie er die Herausforderung anpacken will: "Wo sind diese Dinge, die nicht optimal laufen? An den Fußballspielern kann es nicht liegen."
Stöger verpasste mit Köln die K.-o.-Phase der UEFA Europa League nur knapp, wird nach der Winterpause aber erneut in den Wettbewerb eingreifen. Dortmund beendete seine Gruppe in der UEFA Champions League als Dritter und spielt damit in der Europa League weiter.