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Denkwürdige Momente der Gladbacher Vereinsgeschichte

Die Vereinsgeschichte von Borussia Mönchengladbach ist gespickt von legendären Personen und kuriosen Ereignissen. UEFA.com hat ein paar davon herausgesucht.

Günter Netzer nach Gladbachs erstem Bundesliga-Titel 1970
Günter Netzer nach Gladbachs erstem Bundesliga-Titel 1970 ©AFP

Es ist noch nicht alles vorbei für die Borussia. Die 0:1-Heimpleite gegen die Fiorentina war schmerzhaft, aber im Rückspiel ist noch alles drin.

Am Donnerstag braucht Mönchengladbach einen dieser glorreichen Abende, wie es sie in der Vergangenheit schon einige gegeben hat. UEFA.com hat einige besondere Momente einer illustren Vereinsgeschichte.

Gegründet: 1900
Spitzname: Die Fohlen

Erfolge in UEFA-Wettbewerben
• UEFA-Pokal: 1975, 1979

Nationale Titel
• Bundesliga: 5 (1970, 1971, 1975, 1976, 1977)
• DFB-Pokal: 3 (1960, 1973, 1995)

• Ende der 1950er entwickelte sich Albert Brülls zum Top-Spieler der Borussia. Der Stürmer half dem Klub erst mit seinen Toren, dann mit seinem Wechsel. Als es 1962 finanzielle Probleme gab, wurde er für 250.000 DM (~€125.000) an Modena verkauft. Der damalige Vize-Präsident Helmut Grashoff erhielt das Geld beim italienischen Klub in Bar und durchlebte bei seiner Rückkehr einige bange Stunden, da er fürchtete, bei einer Kontrolle durch Beamte für einen Bankräuber gehalten zu werden.

• In den Siebzigern spielte Gladbach unter Hennes Weisweiler den attraktivsten Fußball in Deutschland, vielleicht sogar in ganz Europa. Die offensiv ausgerichtete Spielweise erinnerte einen Journalisten an die Dynamik junger Pferde, so wurde der Spitzname "Die Fohlen" aus der Taufe gehoben. Weisweiler und sein Nachfolger Udo Lattek führten die Borussia in diesem glorreichen Jahrzehnt zu fünf Meisterschaften, einem DFB-Pokal-Triumph und zwei UEFA-Pokal-Siegen.

• Schlüsselspieler in diesem System war Günter Netzer. Nach 21 Jahren im VfL-Trikot entschied er sich für einen Wechsel zu Real Madrid, was bei der Fohlenelf einer Gotteslästerung nahe kam. In den letzten Wochen der Saison verschlechterte sich sein Verhältnis mit Weisweiler so sehr, dass dieser ihn im Pokalfinale gegen den 1. FC Köln auf die Bank setzte. Zur Halbzeit wollte Weisweiler seinen Spielmacher einwechseln, doch der weigerte sich. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit (beim Stand von 1:1) verletzte sich Christian Kulik, Netzer zog seine Trainingsjacke aus und sagte beiläufig zum Trainer: "Ich spiele jetzt." Zwei Ballkontakte später jagte er die Kugel in den Winkel und die Borussia war Pokalsieger.

• Gladbachs 12:0-Triumph gegen Borussia Dortmund am letzten Spieltag der Saison 1977/78 ist bis heute der höchste Bundesliga-Sieg aller Zeiten. Bemerkenswert dabei war die Tabellenkonstellation: Die Fohlenelf war damals punktgleich mit Köln, hatte aber eine um zehn Treffer schlechtere Tordifferenz. Weil der Erzrivale gleichzeitig einen 5:0-Erfolg über St. Pauli feierte, reichte es für Gladbach trotz des Rekordsieges nicht für die Meisterschaft.

• Knapp verpasste Titel gab es überhaupt so einige. Zum Beispiel 1984: Im DFB-Pokal-Endspiel gegen Bayern München musste das Elfmeterschießen entscheiden und ausgerechnet Lothar Matthäus, der zu diesem Zeitpunkt bereits seinen bevorstehenden Wechsel zum FC Bayern verkündet hatte, verschoss seinen Versuch. Ganz bitter war auch das Aus im UEFA-Pokal ein Jahr später. Gladbach hatte das Achtelfinal-Hinspiel gegen Real Madrid mit 5:1 gewonnen, unterlag aber im Rückspiel mit 0:4.

• Im Februar 2011 steckte Gladbach tief im Abstiegskampf. Viele hatten den Tabellenletzten schon abgeschrieben, als Lucien Favre das Traineramt übernahm. Mit einem phänomenalen Schlussspurt rettete man sich in die Relegation, wo Marco Reus das entscheidende Tor zum Klassenerhalt erzielte.

• Die beachtliche Wiederauferstehung war damit noch nicht beendet. Nur eine Saison später qualifizierte sich die Fohlenelf nach einer tollen Saison für die UEFA Champions League. Dann aber verließen die Schlüsselspieler Dante, Reus und Roman Neustädter den Verein. "Es ist so, als hätte Barcelona auf einen Schlag Messi Xavi und Piqué verloren", sagte Favre anschließend.

• Diese Saison ist Mönchengladbach zurück im Europapokal und hat dabei viele neue Fans gewonnen. Vor dem Champions-League-Spiel bei Celtic änderte man den Namen des englischen Twitter-Kanals in "A German Team", nachdem ein schottischer Pub erfolglos versucht hatte, den Namen Mönchengladbach auf einer Kreidetafel zu buchstabieren. Die ganze Welt lachte über Gladbachs Sinn für Humor und selbst die Celtic-Fans konnten die anschließende Niederlage gegen einen so sympathischen Verein verkraften.

Top-Torjäger im Europapokal
45: Jupp Heynckes (23 Tore im UEFA-Pokal)

Torgefährlichste Vereine in UEFA-Vereinswettbewerben (Tore pro Spiel, minimum 20 Partien):
2,62: Stade de Reims (63 Tore in 24 Spielen)
2,27: Derby County (50 Tore in 22 Spielen)
2,16: Borussia Mönchengladbach (350 Tore in 162 Spielen)
2,11: Real Madrid (1079 Tore in 511 Spielen)
2,03: Eintracht Frankfurt (215 Tore in 106 Spielen)

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