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Liverpool-Trainer Jürgen Klopp über seine offene Rechnung mit der Europa League

"In meinem allerersten Jahr sind wir ins Finale eingezogen und haben es verloren", erinnert sich der Trainer an seine erste Europa-League-Saison mit Liverpool. "Jetzt haben wir erneut die Chance, das Endspiel zu erreichen."

Jürgen Klopp möchte mit Liverpool zum zweiten Mal das Finale der Europa League erreichen
Jürgen Klopp möchte mit Liverpool zum zweiten Mal das Finale der Europa League erreichen Liverpool FC via Getty Images

Es war ein riesiger Paukenschlag, als Jürgen Klopp bekannt gab, dass er im Sommer als Liverpool-Trainer zurücktreten wird. Damit geht eine neunjährige Ära bei den Reds zu Ende, in der Klopp mit seinem Team dreimal das Finale der UEFA Champions League erreichte (Sieg 2018/19) und 2019/20 nach 30 Jahren wieder die englische Meisterschaft gewann.

Wie er gegenüber UEFA.com verrät, hat der deutsche Trainer jedoch noch eine Rechnung offen, während die Reds darum kämpfen, das Finale der diesjährigen UEFA Europa League in Dublin zu erreichen. In seiner ersten Saison verlor seine Mannschaft im Finale gegen Sevilla, und der 56-Jährige würde dies in seiner letzten Saison an der Anfield Road gerne richtigstellen.

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Über die Europa League

Im vergangenen Jahr dachten wir den größten Teil der Saison überhaupt nicht daran, uns für irgendeinen europäischen Wettbewerb qualifizieren zu können, und wir waren überglücklich, dass wir am Ende doch noch den Sprung in die Europa League geschafft haben. Es ist ein fantastischer Wettbewerb, nicht nur historisch gesehen, sondern auch für uns. In meinem allerersten Jahr [bei Liverpool] schafften wir den Finaleinzug, verloren jedoch [2016 mit 1:3 gegen Sevilla]. Jetzt haben wir erneut die Gelegenheit, doch vorher warten noch schwierige Aufgaben auf uns.

[Die Europa League 2015/16] gab mir die Gelegenheit, schon sehr früh an meine alte Wirkungsstätte nach Dortmund zurückzukehren. Wir lieferten dort eine außergewöhnliche Partie ab [1:1-Unentschieden]. Divock Origi machte wahrscheinlich das Spiel seines Lebens. Dann reiste Dortmund nach Anfield und die Partie war, bis wir ein paar Jahre später gegen Barcelona spielten [Aufholjagd nach einem 0:3-Rückstand mit einem 4:0-Sieg im Halbfinale der Champions League 2018/19], wahrscheinlich DAS Spiel schlechthin. Einzigartig und spektakulär. Das erste Mal, dass wir wirklich begriffen, was Anfield möglich machen kann. Mit 1:3 zurückzuliegen und dann in der zweiten Halbzeit ein Comeback zu schaffen [4:3-Sieg], war etwas sehr Besonderes. Einer der besten Momente in meiner Trainerkarriere.

Über das Finale 2016 gegen Sevilla

Wir hatten damals massive Verletzungsprobleme. Das war unser 64. Spiel. Eine wahnsinnige Saison. Hendo [Jordan Henderson] war verletzt, einige andere fehlten ebenfalls. Wir hatten nicht die beste Elf zur Verfügung. Wenn man ein Finale spielt, sollte man die besten Spieler auf dem Platz haben. Wir hatten Pech und in der zweiten Halbzeit ging uns der Sprit aus, und Sevilla drehte das Spiel.

Wir haben das Spiel verloren und es war natürlich nicht großartig. Ich bin mir nicht sicher, wie sich alles entwickelt hätte, wenn wir es gewonnen hätten. Ich glaube nicht, dass es schlechter gewesen wäre, aber wir haben diese Finalniederlage irgendwie auf gute Weise genutzt. Wir hatten schon eine Hand am Pokal, haben den letzten Schritt aber nicht gemacht. Dennoch hatten wir das Gefühl, dass wir es erneut schaffen werden. Das haben wir dann offensichtlich mit den Endspielen in der Champions League getan, aber wir sind nie mehr in die Europa League zurückgekehrt, also ist die einzige Chance, die wir haben, jetzt.

Über Liverpools Neuzugänge in dieser Saison

Ich denke, bei Macca [Alexis Mac Allister] wussten alle, dass er ein herausragender Spieler ist. Dom [Dominik Szoboszlai] war in Deutschland von allen jungen Offensivspielern "das" Talent. Dazu haben wir Wataru Endō geholt. Wir haben großes Glück, dass der Transfer geklappt hat, denn Wataru ist eine absolute Maschine. Er hält alles zusammen und es ist wunderbar zu sehen, wie die Träume der Jungs in Erfüllung gehen, denn wenn man Wataru vor zehn Jahren gefragt hätte, wo er eines Tages spielen möchte, hätte er wahrscheinlich die Premier League genannt.

Tolle Tore von Liverpool unter Jürgen Klopp

Darüber, wie er seine Mannschaften spielen lassen möchte

Wir sind eine sehr offensiv ausgerichtete Mannschaft, aber ich lege extrem viel Wert auf die Defensivorganisation. Damit fängt alles an. Wir wollen perfekt organisiert, perfekt abgesichert sein, damit wir uns in der Offensive frei entfalten können. Ich rede nicht 25-mal am Tag über das Thema Gegenpressing, weil mir das Wort so gut gefällt. Es ist die beste Möglichkeit, den Ball so schnell wie möglich zurückzugewinnen und wieder in Ballbesitz zu gelangen.

Wenn man Liverpool ist, muss man kreativ sein, man muss in Momenten spektakulär sein, um den Menschen das zu geben, was sie uns geben: alles. Das versuchen wir und es führt im Idealfall zu all diesen Toren.

Klopp nach der Finalniederlage 2016 in Basel
Klopp nach der Finalniederlage 2016 in BaselGetty Images