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Swissquote Spielanalyse: Betis - Frankfurt 1:2

Die Technischen Beobachter der UEFA analysieren Frankfurts Sieg im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Europa League bei Real Betis.

In The Zone: Frankfurts Erfolgspressing

Vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Real Betis hat Eintracht Frankfurt alle Trümpfe in der Hand, dank eines beeindruckenden 2:1-Siegs in Südspanien.

Präsentiert von Swissquote, nehmen die Technischen Beobachter der UEFA das schlagkräftige Pressing und das schnelle Umschaltspiel unter die Lupe, das den Hessen den dritten Auswärtssieg im laufenden Wettbewerb bescherte.

So lief das Spiel: Betis - Frankfurt 1:2

Tore

Highlights: Betis - Frankfurt 1:2

0:1: Filip Kostić (14.)
Der Serbe bestand darauf, dass sein erster Europapokal-Treffer in dieser Saison beabsichtigt war. Nach Zuspiel von Djibril Sow hatte er auf der linken Seite viel Platz, da er von Außenverteidiger Youssouf Sabaly nicht unter Druck gesetzt wurde. Kostić beförderte den Ball, der in hohem Bogen über Torhüter Claudio Bravo hinwegflog, dann gekonnt in die lange Ecke.

1:1: Nabil Fekir (30.)
Fekir, die kreative Quelle der Gastgeber, schloss einen schnellen Gegenangriff zum Ausgleich ab. Nach einem Frankfurter Ballverlust im Mittelfeld spielte Guido Rodríguez den Ball zu Sergio Canales, der zu Fekir weiterleitete. Der Franzose drang von der rechten Seite in den Strafraum ein, ließ Evan N'Dicka stehen und schloss sehenswert flach in die lange Ecke ab.

1:2: Daichi Kamada (32.)
Kamadas viertes Tor in sieben Europa-League-Partien in dieser Saison war das Produkt des hohen Pressings der Gäste. Im Aufbauspiel passte Edgar González das Leder zu Linksverteidiger Aitor Rubial, der unter Druck zum Innenverteidiger zurückspielte. Beim nächsten Pass von Edgar spritzte Moussa Sow dazwischen und bediente Jesper Lindstrøm, der an Edgar vorbeizog und für Torschütze Kamada auflegte.

Teamformationen

Betis

Betis begann in einem 4-2-3-1
Betis begann in einem 4-2-3-1

Manuel Pellegrinis Mannen liefen anfangs in einem 4-2-3-1 auf, William Carvalho (14) und Rodríguez (21) agierten als defensive Mittelfeldspieler, Canales (10), Fekir (8) und Juanmi (7) sollten die Offensive beleben. Hinten musste Betis auf drei verletzte Außenverteidiger verzichten, weshalb Aitor Ruibal (24) auf der linken Seite aushelfen musste. Offensiver agierte Sabaly (23), der Außenverteidiger auf der anderen Seite.

Nach 61 Minuten stellte Pellegrini mit einer doppelten Auswechslung um: Juan Miranda (33), nach Verletzung wieder dabei, und Joaquín (17) kamen für William Carvalho und Juanmi, und Betis spielte fortan in einem 4-3-3. Da Miranda links hinten übernahm, konnte sich Aitor Ruibal einer vertrauteren offensiven Rolle widmen. Da Joaquín auf den rechten Flügel rückte, bildete Canales zusammen mit Fekir und Rodríguez das Mittelfeld. Damit dominierte Betis den Ballbesitz, mehr als 810 Ballberührungen hatte in der Europapokal-Woche nur Barcelona.

Frankfurt

Frankfurt operierte in einem 3-4-3
Frankfurt operierte in einem 3-4-3

Frankfurt agierte das ganze Spiel über ein einem 3-4-3. Wenn Beits über die Flügel angriff, dann formierte die Eintracht eine Fünfer-Abwehr, was bedeutete, dass sich die offensiven Flügelflitzer Ansgar Knauff (36) und Kostić (10) zurückfallen ließen.

Die drei Innenverteidiger – Tuta (35), Martin Hinteregger (13) und N'Dicka (2) – hatten die Lufthoheit und ließen wenig anbrennen. Während Sow (8) die Spielkontrolle übernahm, wurde N'Dicka von den technischen Beobachtern der UEFA dafür gelobt, dass er seine Mittelfeld-Kollegen dabei unterstützte, Fekir und Canales auszuschalten, sowie für einen brillanten Block gegen Canales im zweiten Durchgang.

Features

Frankfurts Pressing war der Schlüssel zum Erfolg in Sevilla. Sie pressten im mittleren Drittel sowie weiter vorne, wenn Betis von hinten aufbauen wollte. Heimtorhüter Claudio Bravo sagte: "Sie haben uns viel abverlangt, vor allem wenn wir versucht haben, kurz hinten rauszuspielen."

Bei der Balleroberung vor dem zweiten Tor hatte Frankfurt sieben Spieler in der gegnerischen Hälfte. Und um die kollektive Defensivarbeit der Gäste hervorzuheben, war Offensivkraft Lindström der Ball mit den meisten Balleroberungen (zehn).

Daichi Kamada erzielte den Siegtreffer für die Eintracht
Daichi Kamada erzielte den Siegtreffer für die Eintracht Getty Images

Der Matchplan von Trainer Oliver Glasner beinhaltete, dass das Mittelfeld-Duo Sow und Kristijan Jakić nach Ballgewinnen das Offensivtrio Lindström, Rafael Borré und Kamada, die mit ihrer Geschwindigkeit bei Kontern brandgefährlich waren, bedienen sollte. Auch Flügelflitzer Kostić war bei diesen Kontern stets gefragt.

Da sich in der letzten halben Stunde mehr Freiräume ergaben, hätte Frankfurt sogar noch höher gewinnen können, zumal der Gegner gegen Spielende zunehmend müder wirkte. Die Bundesliga-Truppe hatte gar neun Abschlüsse direkt auf das gegnerische Gehäuse, Betis nur drei. Bravo war einige Male stark zur Stelle, vor allem bei Borrés Elfmeter.

Trainereinschätzungen

Manuel Pellegrini, Betis
"Wir kassieren zu viele dumme Gegentore, was bedeutet, dass wir immer wieder zurückkommen müssen, was viel Energie kostet. Hoffen wir, dass wir die defensive Stabilität zurückbekommen, die wir verloren haben."

Oliver Glasner, Frankfurt
"Wir waren sehr kompakt und haben dem Gegner wenige Gelegenheiten gegeben, in die Freiräume zu spielen. Die Art und Weise, wie die Jungs die Räume zugemacht haben, um diese Kompaktheit zu erzeugen, wie sie attackiert haben und nach vorne gespielt haben, war eine tolle Leistung."

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