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2014/15: Sevillas historischer Triumph

Der vierte Triumph von Sevilla in diesem Wettbewerb beendete eine Saison, in der es viele neue Rekorde zu feiern gab, nicht nur für die Sieger.

In der Saison 2014/15 ist die vier die magische Zahl für Sevilla FC. Den Andalusiern ist es als erstem Klub gelungen, den UEFA-Pokal/ die UEFA Europa League gleich viermal zu gewinnen. Damit überholt Sevilla den FC Internazionale Milano, Juventus Turin und Liverpool FC mit jeweils drei Titeln. Beeindrucken ist auch, dass der vierte Titel weniger als ein Jahrzehnt nach dem ersten folgte.

Aber die Titelverteidigung von Sevilla war ein hartes Stück Arbeit. Zwar unterlag der FC Dnipro Dnipropetrovsk im Finale von Warschau, aber dennoch: Das Team von Trainer Myron Markevych hat während seiner europäischen Odyssee die Herzen vieler Fans erobert. Selbst die Heimspiele seiner 19 Partien trug Dnipro 400km entfernt von der Heimat in Kiew aus.

Obwohl Dnipro sich schnell in Kiew heimisch fühlte, waren es die üblichen Hausherren des NSK Olimpiyskyi-Stadions, die einen Wettbewerbsrekord aufstellten: Im Achtelfinale sahen 67 553 Zuschauer, wie der FC Dynamo Kyiv Everton FC ausschaltete. In dieser Saison wurden tatsächlich sechs der zehn besten Zuschauerbesuche der UEFA Europa League erzielt.

In keinem dieser Stadien wurde jedoch ein Tor wie an Spieltag drei an der White Hart Lane erzielt. An der Kante des Sechzehnmeterraums nahm Tottenham Hotspurs FCs Erik Lamela einen Abpraller auf, brachte seinen linken Fuß hinter den rechten und drosch den Ball mit einem außergewöhnlichen “Rabona“-Schuss in Netz. Die Gegner vom Asteras Tripolis FC, die Zuschauer und sogar Lamelas Teamkollegen konnten nur staunen. “Eriks Tor war eines der schönsten, die ich je live oder im Fernsehen gesehen habe. Keine Frage, zu hundert Prozent“, konstatierte Spurs-Verteidiger Jan Vertonghen.

Insgesamt war in dieser Saison viel Qualität zu bestaunen. Claudiu Keşerü vom FC Steaua Bucureşti's stellte am ersten Spieltag gegen Aalborg BK einen Rekord für den schnellsten Hattrick des Wettbewerbs (11 Minuten) auf. Sevilla-Mittelfeldmann Vitolo erzielte in der Runde der letzten 16 das schnellste Tor in der Geschichte der UEFA Europa League, als er nach 13,21 Sekunden beim Hinspiel-Sieg gegen Villarreal FC traf.

Für die Mannen von Unai Emery lief nicht immer alles glatt; an Spieltag sechs durfte Sevilla nicht verlieren, um es ins nächste Jahr zu schaffen. Die Spanier erkämpften sich einen 1:0-Sieg, gingen aber sicherlich nicht als formstärkstes Team in die K.o.-Spiele. Anders der FC Dinamo Moskva, der die Gruppenphase als erst sechstes Team überhaupt ohne Verlustpunkt meisterte.

Dinamo schaffte es in die Runde der letzten 16, wurde dort allerdings vom SSC Napoli eliminiert. Die Neapolitaner waren einer der fünf Serie A-Vertreter, die so weit kamen – ebenfalls eine Premiere. Einen Rekord, den Italien nicht mehr alleine hält, ist der des Landes mit den meisten Titeln im UEFA-Pokal /in der UEFA Europa League. Dank des Triumphes von Sevilla zieht Spanien mit nunmehr neun Titeln gleich.

Obwohl der Primera-Divisón-Klub als haushoher Favorit in das Finale ging, brachte Nikola Kalinić Dnipro nach sieben Minuten in Führung. Schon bald ging Sevilla selbst in Front: Der polnische Mittelfeldmotor Grzegorz Krychowiak glich in seinem Heimatland aus, ehe Carlos Bacca zum 2:1 traf. Per Freistoß brachte Ruslan Rotan ein kampfstarkes Dnipro zurück ins Spiel.

Das letzte Wort hatte dann abermals Carlos Bacca, der 17 Minuten vor Schluss den spielentscheidenden Treffer erzielte. Greifbar nah und doch so fern: Dnipro verfehlte nicht nur den Pokal knapp, sondern den Ukrainern entging auch der neu eingeführte Bonus eines Startplatzes in der UEFA Champions League.