Gladbach entspannt, Schalke unter Druck
Mittwoch, 8. März 2017
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Nach den zuletzt gezeigten Leistungen geht Mönchengladbach gegen Schalke als klarer Favorit ins Achtelfinal-Hinspiel der Europa League, doch deren Coach Markus Weinzierl hat einen letzten Trumpf aus dem Köcher gezogen.
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Eigentlich so waren sich alle Experten nach der Auslosung des Achtelfinals einig, werden sich mit Schalke und Gladbach zwei Bundesligateams auf Augenhöhe begegnen, doch seither hat sich einiges getan.
Während Gladbach unter Neu-Coach Dieter Hecking acht Siege aus elf Pflichtspielen geholt hat und als beste Rückrundenmannschaft grüßt, wartet Schalke seit fünf Pflichtspielen auf einen Dreier und hat zudem noch eine leidige Systemdebatte (Stichwort: 3-5-2) an den Hacken. "System hin oder her, entscheidend ist, dass du die Zweikämpfe gewinnst, das ist die Grundlage für den Erfolg", kann Trainer Markus Weinzierl damit allerdings wenig anfangen. Er macht eher den von seinem Vorgänger zusammengestellten Kader für die aktuelle Misere verantwortlich. "Mir war schon vorm ersten Spiel und endgültig nach den fünf Start-Niederlagen klar, dass es kein Spaziergang wird. Aber wir müssen die Saison mit diesem Kader zu Ende spielen, das lässt sich nicht ändern. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich über alles glücklich bin."
Das komplette Gegenprogramm gibt es dagegen bei der Borussia. Die von Vorgänger André Schubert eingeführte Dreierkette hat Hecking schleunigst wieder abgeschafft und mit einer Viererkette für deutlich mehr defensive Stabilität gesorgt. "Wir haben ein klares System. Jeder weiß, was er zu tun hat", hat der zuletzt regelrecht aufblühende Fabian Johnson erkannt.
Das wissen inzwischen wohl aber auch die Schalker, die eine ziemlich verkorkste Saison nur noch mit dem Gewinn der UEFA Europa League könnten, während Borussia Mönchengladbach noch auf drei Hochzeiten tanzt. Aufgrund der prekären Situation setzt Königsblau nun sogar auf einen Mentalcoach. "Es ist sinnvoll, wenn ein Außenstehender der Mannschaft Input gibt", erläutert Weinzierl den eher ungewöhnlichen Ansatz. "Er hilft uns, ans Maximum heranzukommen."
Das haben die Gladbacher dagegen längst im Visier und manchmal sogar schon erreicht, meint zumindest Patrick Herrmann und betont: "Was wir in der Rückrunde spielen, ist großer Fußball!" Doch Favorit sei man deswegen noch lange nicht, erklärt Trainer Hecking. "Es geht bei 0:0 los. Wir werden nicht im ersten Spiel alles entscheiden können, Schalke auch nicht. Ich erwarte zwei Spiele auf hohem Niveau, die sehr spannend werden. Das, was wir gespielt haben, kann Schalke auch."