Atkinson: "Gelegenheit genießen"
Mittwoch, 27. Mai 2015
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Der englische Schiedsrichter Martin Atkinson beschrieb es als "große Ehre", am Mittwoch das Endspiel der UEFA Europa League zwischen Dnipro Dnipropetrovsk und Sevilla zu leiten.
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Schock, Freude, Ehre – das war die Reaktion von Schiedsrichter Martin Atkinson, als er erfuhr, dass er das Endspiel der UEFA Europa League 2015 leiten wird, und jetzt, da er sich mit seiner Benennung arrangiert hat, hat er keine Zweifel, dass die Partie am Mittwoch der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere werden wird. "Die erste Reaktion war Schock, dann war ich absolut erfreut. Es ist eine große Ehre für mich und für meine Familie und für das englische Schiedsrichterwesen. Ich war also schockiert und dann sehr geehrt sowie sehr stolz", erklärte er gegenüber UEFA.com.
Für Atkinson ist sein 68. UEFA-Spiel – FC Dnipro Dnipropetrovsk gegen Sevilla FC in Warschau – fraglos die größte Herausforderung. "Es ist ein europäisches Endspiel, das ist definitiv der Gipfel! Ich hatte das Glück, in der Heimat alle Endspiele in England leiten zu dürfen, deshalb ist es eine große Ehre, dieses UEFA-Finale zu pfeifen."
Der in Bradford geborene Schiedsrichter ist zudem der vierte englische Referee aus Yorkshire, der ein europäisches Finale leiten wird. "Es könnte am Wasser liegen, es könnte am Tee liegen!" Atkinson hat sogar bereits Finalerfahrung: Als vierter Offizieller seines Yorkshire-Kollegen Howard Webb beim Endspiel der UEFA Champions League 2010 in Madrid. "Es war großartig, dabei zu sein, hoffentlich kommt mir das zugute. Aber ich spreche häufig mit Howard, natürlich haben wir uns über dieses Finale unterhalten und ich bin mir sicher, wir werden erneut miteinander sprechen."
Webb, der seine Karriere letztes Jahr beendet hat, bleibt weiter einflussreich. "Ich hatte schon immer Ziele und ich hatte schon immer Vorbilder, die ich bewundert habe. Ich denke, es gibt kein besseres Vorbild als Howard Webb – wenn man sich nur anschaut, was er erreicht hat, und im Vergleich zu vor zehn Jahren hat er sich nicht mal ansatzweise verändert."
Atkinson, der seit 2006 international pfeift, hat in dieser Saison eine Partie in der UEFA Europa League sowie acht in der UEFA Champions League geleitet, darunter das Halbfinal-Hinspiel zwischen Juventus und Real Madrid CF. Dank seiner großen Erfahrung wird es in Warschau auch kein Lampenfieber geben. "Ich denke, es ist wichtig, ruhig zu bleiben, entspannt zu sein und die Gelegenheit zu genießen", sagte der 44-Jährige, der sehr gerne zum Golfen geht. "Und es geht darum, dass wir dort einen Job verrichten müssen. Wir sind dort, um das Spiel zu leiten, wir sind dort, weil die UEFA will, dass wir das Spiel pfeifen, dass wir es für den Fußballsport leiten. Es geht darum, ruhig zu sein und die Gelegenheit zu genießen, aber auch darum, unseren Job zu machen."
Zur Vorbereitung hat er alle vier Halbfinal-Partien analysiert, "auf die Taktik und die Aufstellungen geschaut sowie mich korrekt vorbereitet. Die Vorbereitung ist immens wichtig, wir müssen Bescheid wissen über die verschiedenen Standardsituationen, Ecken, Freistöße... das ist nur der Anfang!"
Am Mittwochabend wird er drei Teams aufs Feld führen – die beiden Finalisten sowie das Schiedsrichterteam um seine Assistenten Michael Mullarkey und Stephen Child, den Vierten Offiziellen Pavel Královec sowie die zusätzlichen Schiedsrichterassistenten Anthony Taylor und Andre Marriner. "Es ist ein sehr wichtiger Zeitpunkt, wenn man aufs Feld kommt, dass man den richtigen Ton trifft. Es herrscht ein wenig Nervosität vor, aber auch das Selbstvertrauen ist vorhanden, da man weiß, dass dies dein Spiel ist, du leitest dieses Spiel."
"Ich kann von Glück reden, dass die beiden Assistenten, mit denen ich zusammenarbeite, fantastische Schiedsrichterassistenten sind. Und die beiden zusätzlichen Assistenten hinter den Toren sind selbst erfahrene Schiedsrichter. Die Sicherheit, ein großes Team hinter mir zu wissen, macht es für mich viel einfacher."
Und seine Hoffnungen für das Endspiel? "Dass jeder ein großartiges Fußballspiel genossen hat, in dem der Gegner und die Schiedsrichter respektiert wurden. Was uns angeht, vor allem mich persönlich, haben wir einen guten Job gemacht, wenn sich niemand an den Schiedsrichter erinnert. Ich denke, das ist für alle Schiedsrichter sehr wichtig: Es ist fantastisch, wenn im Anschluss über das Fußballspiel gesprochen wird. Dann ist mein Abend perfekt."