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Villas-Boas verleiht Porto Flügel

Finalist-Porträt: André Villas-Boas hat lange Zeit als Co-Trainer von José Mourinho gearbeitet, nach einer tollen Saison mit dem FC Porto ist der junge Trainer nun dabei, den Erfolg seines Mentors zu wiederholen.

FC Porto: Was bisher geschah ©Getty Images

André Villas-Boas hat im Alter von 32 Jahren im Juni die Leitung des FC Porto übernommen und ist damit der jüngste Trainer der Vereinsgeschichte. Er gilt als der neue José Mourinho, dem er schon bei Porto, Chelsea FC und FC Internazionale Milano als Co-Trainer zur Seite stand. Nicht zum ersten Mal hat Manager Jorge Nuno Pinto da Costa den richtigen Riecher gehabt. Unter Villas-Boas scheint Porto beinahe unschlagbar, den Liga-Titel sicherten sie sich mit riesigem Vorsprung, in der UEFA Europa League stehen sie im Finale.

Portos 19-Punkte-Vorsprung in der Liga vor SL Benfica, dem letztjährigen Sieger, zeigt, wie dominant sie in diesem Jahr aufgetreten sind. Zudem sind sie diese Saison in der Liga noch ungeschlagen, ein Spiel steht noch aus. Nachdem sich Porto letztes Jahr nicht für die UEFA Champions League qualifizieren konnte, haben sie all ihre Kraft für die UEFA Europa League gebündelt und dabei den höchsten Gesamtsieg in einem Viertelfinale überhaupt erreicht. Falcao erzielte bislang 16 Tore und hat damit einen neuen Rekord in einer Saison von UEFA Europa League/UEFA-Pokal aufgestellt.

Erfolge in UEFA-Vereinswettbewerben (Finalteilnahmen in Klammern)
• Pokal der europäischen Meistervereine: 1987, 2004
• Pokal der Pokalsieger: (1984)
• UEFA-Pokal: 2003
• UEFA-Superpokal: 1987, (2003), (2004)

Nationale Titel (letzter Titel in Klammern)
• Portugiesische Liga: 25 (2011)
• Portugiesischer Pokal: 15 (2010)

Vorherige Halbfinal-Teilnahmen im Pokal der europäischen Meistervereine
1 (1 gewonnen, 0 verloren)

UEFA-Klubrangliste
9. (Gegner SC Braga ist 28.)

Bester Torschütze
Liga: Hulk 23
UEFA Europa League: Falcao 16

Stärken und Schwächen
Wettbewerbsübergreifend haben Falcao und Hulk alleine schon 67 der 136 Saisontore erzielt, zusammen mit Silvestre Varela und Fredy Guarín haben sie in den letzten neun Spielen 33 Tore geschossen. Der im Sommer für 11 Millionen Euro verpflichtete João Moutinho ist auch sein Geld wert, Verteidiger Alvaro Pereira ist mit seinen herausragenden Flankenläufen und den punktgenauen Hereingaben von der linken Seite eine ständige Gefahr. Da Porto 46 seiner 55 Spiele diese Saison gewinnen konnte, ist es schwer, überhaupt eine Schwäche auszumachen. Vielleicht ist die Defensive ein minimaler Schwachpunkt, in den letzten Spielen stand sie nicht immer sattelfest, in zwölf Partien kassierte man 18 Gegentore.

Schlüsselmoment
Guaríns 2:1-Siegtreffer im Hinspiel der Runde der letzten 32 in der 86. Minute bei Sevilla FC. Dieses Tor erwies sich als überlebenswichtig auf dem Weg ins Halbfinale, denn das Rückspiel ging eine Woche später zu Hause mit 0:1 verloren - gleichzeitig ihre einzige Niederlage im Wettbewerb. Sevilla wollte das Spiel vor heimischen Fans unbedingt gewinnen, besonders als Frédéric Kanouté den Führungstreffer von Rolando egalisieren konnte. Doch es war Portos Abend: Cristian Rodríguez setzte sich durch, prallte dann mit Torwart Andrés Palop zusammen, Guarín musste nur noch abstauben.

Held im Hintergrund
Die Fans von Porto haben sich gewundert, als der unbekannte kolumbische Mittelfeldspieler Guarín vor der Saison 2008/09 von AS Saint-Étienne zu Porto wechselte. Der 24-Jährige, der entweder zentral oder auf der rechten Seite spielt, tat sich zu Anfang schwer. In den ersten beiden Jahren war er meistens nur Einwechselspieler, der Höhepunkt war sein Tor im portugiesischen Pokal 2009/10 gegen GD Chaves, das Porto zu einem 2:1-Sieg verhalf. Doch nach der Verpflichtung von Villas-Boas änderte sich alles: Guarín hat diese Saison schon fünf Mal sowohl in der Liga als auch der UEFA Europa League getroffen, seine Schüsse sind bei den Torhütern überall gefürchtet.

Form
Position in der Liga: 1. - neuer portugiesischer Meister (Die letzten fünf Spiele: USSSS)
Nachdem Benfica ihnen letzte Saison den fünften Meistertitel in Folge verwehrte, hat Porto die Liga 2010/11 im Sturm erobert. Mit dem 2:1-Sieg über ihren Rivalen aus Lissabon am 3. April haben sie sich fünf Spieltage vor Schluss zum 25. Mal die Meisterschaft gesichert. Neben dem Punkterekord (bis jetzt 81) in einer Liga mit 16 Mannschaften wollen sie auch Benficas Rekord aus der Saison 1972/73, eine ganze Saison ungeschlagen zu bleiben, einstellen. Entscheidend war, als sie im August Benfica im portugiesischen Superpokal mit 2:0 besiegten und sich den Titel zum 17. Mal sichern konnten. Ihren einzigen richtigen Rückschlag mussten sie im Ligapokal einstecken, nach einer Niederlage gegen CD Nacional kamen sie nicht über die Gruppenphase hinaus. In dieser glänzenden Form will Porto nun die erfolgreiche Saison 2003 unter José Mourinho wiederholen, damals konnten sie den UEFA-Pokal gewinnen.

Spannende Statistik
Falcao steuerte fünf Treffer zum 7:4-Gesamtsieg von Porto gegen Villarreal CF im Halbfinale bei und steht nun bei 16 Toren im laufenden Wettbewerb, damit hat er einen neuen Rekord aufgestellt. Im Hinspiel war der kolumbianische Stürmer vier Mal erfolgreich und zog damit mit Jürgen Klinsmann gleich, der 1995/96, als der FC Bayern München den UEFA-Pokal gewann, 15 Mal traf. Im Rückspiel in Spanien zog Falcao dann vorbei. Seine 16 Tore hat er in 13 Spielen erzielt, er hat auch schon in den Play-offs getroffen.

Was sagt der Gegner?
Juan Carlos Garrido, Trainer von Villarreal:

Porto ist im Moment eine der besten Mannschaften. Sie sind offensiv sehr stark. Das haben sie bewiesen, als sie die meisten Chancen genutzt haben, die wir ihnen ermöglicht haben.

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