Heißer Tanz im Eisschrank?

Aufgrund der starken Kälte wird die Partie von Bayer 04 Leverkusen beim FC Metalist Kharkiv schon um 17 Uhr angepfiffen – doch auch vor dem Gegner muss sich der Bundesligist in Acht nehmen.

"Metalist Charkow ist ein ebenbürtiger Gegner und hat absolutes Spitzenformat. Das ist eine Mannschaft, die fußballerisch überzeugt. Wir müssen eine Top-Leistung bringen, um eine Runde weiterzukommen. Wer in der Gruppe Sampdoria Genua hinter sich lässt, muss gefährlich sein", stellte Bayer-Trainer Jupp Heynckes gleich einmal klar, der in der Ukraine auf Michael Ballack (Kniereizung), Tranquillo Barnetta (Reha) und Fabian Giefer (Bauchmuskelzerrung) verzichten muss. "Europapokal-Spiele sind für beide Teams etwas Besonderes. Sie sind das Sahnestückchen im Fußball." Das wird Leverkusen an diesem Donnerstag allerdings nicht besonders einfach gemacht, schließlich wird von Temperaturen von minus zehn bis minus 15 Grad ausgegangen.

"Man spielt selten 90 Minuten bei solchen Temperaturen, schon deswegen wird es nicht einfach", findet Verteidiger Manuel Friedrich. Allerdings hat Bayer durchaus Erfahrungen mit solch widrigen äußeren Umständen – in der Gruppenphase siegte man Anfang Dezember 1:0 bei Rosenborg BK, dort war es ähnlich kalt, erinnert sich Hanno Balitsch. "Ob es jetzt minus 15 oder minus 18 Grad sind, ist nicht so entscheidend. Das Problem ist die beißende Kälte. Da müssen wir uns durchbeißen. Aber das haben wir in Trondheim auch gut hinbekommen." Beim norwegischen Serienmeister fasste sich Sidney Sam damals ein Herz und zog aus der Distanz einfach einmal zum Siegtreffer ab.

Es fällt schwer, die Form des Gegners einzuschätzen, der schließlich aufgrund des anderen Rahmenterminkalenders der ukrainischen Liga mehrere Monate kein Pflichtspiel mehr bestritten hat. Normalerweise ging man immer davon aus, dass dies ein Nachteil für die betroffene Mannschaft sei. Am Mittwochabend aber zeigte der FC Shakhtar Donetsk mit einem eindrucksvollen 3:2-Sieg bei der AS Roma, dass das vielleicht nicht unbedingt der Fall ist. Bayer könnte also trotz Kälte ein heißer Tanz bevorstehen.