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Maccarone will Ernte einfahren

Das Wunder von Middlesbrough FC hat einen Namen. In den beiden letzten Runden wurde er jeweils im Rückspiel eingesetzt und sorgte noch für die Wende. Im Finale will Massimo Maccarone nun die Ernte einfahren.

Nachdem er im UEFA-Pokal in dramatischen Spielen gegen den FC Basel 1893 und FC Steaua Bucuresti kurz vor Schluss die entscheidenden Siegtore erzielt hatte, hofft Massimo Maccarone von Middlesbrough FC, darauf, diese aufregenden Woche nun mit einem Sieg im Finale zu krönen.

Anlaufprobleme
Der italienische Stürmer spielte seit seinen Wechsel nach England im Jahre 2002 nur eine untergeordnete Rolle. In dieser Saison war er in nur sechs Spielen der Premier League von Beginn an dabei. Aber dafür lief es im UEFA-Pokal umso besser. In der Gruppenphase waren es seine zwei späten Tore gegen den PFC Litex Lovech, die den Sieg sicherstellten, aber erst in den vergangenen beiden Runden ging sein Stern so richtig auf. Im Viertelfinal-Rückspiel gegen Basel wurde er ebenso eingewechselt wie im Halbfinale gegen Steaua - jeweils in den letzten Sekunden beider Spiele sorgte er nach einem spektakulären Comeback für das Tor, das das Weiterkommen bedeutete.

"Fantastisches Gefühl"
"Es war erstaunlich", sagte Maccarone vor dem Endspiel gegen Sevilla FC zu uefa.com. "Ich habe nicht viele Spiele absolviert, aber ich habe in der gesamten Saison sehr hart gearbeitet, und das zahlt sich nun aus. Das ist sehr gut für mich, und besonders freut es mich für die Mannschaft, weil wir eine sehr gute Truppe sind. Es war unbeschreiblich - als ich gegen Basel traf, war es gut, aber es war unvorstellbar, das man genau die gleiche Sache noch einmal schaffen könnte. Aber es war gegen Steaua ein fantastisches Gefühl. Als Ersatzspieler habe ich das Spiel beobachtet, und ich schaute mir die andere Mannschaft an, wie sie spielte und was ich tun könnte, wenn ich käme. Und das hat in beiden Spielen perfekt funktioniert."

Erfolg in Siena
Nachdem er sich zunächst in Middlesbrough nicht durchsetzen konnte, zog es Maccarone vor, in der letzten Saison in seinem Heimatland Italien zu spielen. Nachdem zunächst nur Parma FC interessiert war, erwies sich der Wechsel zum AC Siena als sinnvoller. "Siena war eine gute Erfahrung, und dort habe ich mehr Zuversicht bekommen, weil ich viele Spiele bestritten und einige Tore geschossen habe", sagte der 26-Jährige. "Als ich zurück nach Middlesbrough kam, hatte ich mehr Selbstvertrauen, und ich wollte um meinen Platz kämpfen. Ich wusste, das es schwer sein würde, in die Mannschaft zu kommen, und neun Monate lief es sehr schlecht für mich, aber die letzten Monate waren fantastisch. Das hat wirklich alles geändert."

Englische Härte
Nun zahlt sich die Vereinsrekordablösesumme in Höhe von 11,9 Millionen Euro, die Middlesbrough an Empoli FC zahlen musste, aus. Längst haben die Fans erkannt, dass Maccarone jemand ist, dessen Einstellung auf dem Platz vorbildlich ist. "Ich habe eine fantastische Beziehung zu den Anhängern, vielleicht deshalb, weil ich meine Einstellung geändert habe, seit ich das erste Mal hier war. Nun suche ich immer den Zweikampf, und das wollen sie gern sehen. Vorher war ich möglicherweise etwas zu vorsichtig, weil man das in Italien nicht wirklich tut. Hier ist das Spiel sehr schnell. In Italien hat man Zeit, nachzudenken, in England ist der Verteidiger sofort in deinem Rücken. In der Premiership hat man mehr Tormöglichkeiten, weil es das erste Ziel ist, nach vorn zu gehen. In Italien ist alles mehr von Taktik geprägt, Priorität hat dort die Abwehr."

Massimos Traum
Als Middlesbrough 2004 das englische Liga-Pokal-Finale gewann, durfte Maccarone nur zusehen. Und daran denkt er mit gemischten Gefühlen: "Das war für mich persönlich ein schlechter Tag. Es war der beste Tag in der Vereinsgeschichte, und ich hatte all die vorhergehenden Liga-Pokal-Spiele absolviert, aber dann kam ich nicht einmal für eine Minute rein. Ich war sehr glücklich über unseren Sieg, natürlich, doch innerlich war ich bestürzt. Ich habe am Mittwoch die Chance, das zu ändern. Mein Traum wäre es, dass wir gewinnen und ich in der letzten Minute ein Tor erziele. Wieder!"

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