Der UEFA-Pokal auf großer Fahrt
Mittwoch, 1. März 2006
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In den letzten sieben Jahren haben Mannschaften aus sieben verschiedenen Nationen den UEFA-Pokal gewonnen.
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Wenn es noch eines Beweises bedurft hatte, dass der UEFA-Pokal ein kosmopolitischer Wettbewerb ist, dann braucht man nur einen Blick auf die Liste der letzten Sieger zu werfen.
Sieben Nationen
Denn hier kann man erkennen, dass der UEFA-Pokal-Sieger aus beinahe jedem Teilnehmerland kommen kann. In den letzten sieben Jahren ging die Trophäe an Teams aus sieben verschiedenen Nationen: aus Russland, Spanien, Portugal, den Niederlanden, England, der Türkei und Italien. Der letzte italienische Klub, der diesen Wettbewerb gewinnen konnte, war 1999 Parma AC mit einem Finalsieg über Olympique de Marseille. Italien ist auch die erfolgreichste Nation in der Geschichte des UEFA-Pokals. Seit der Umbenennung des Messe-Pokals im Jahr 1972 kamen neun der 34 Sieger aus dem südeuropäischen Land.
Englische Dominanz
In den ersten beiden Jahren sorgten Tottenham Hotspur FC und Liverpool FC mit ihren Siegen für eine englische Dominanz. Seitdem hat sich aber immer wieder herauskristallisiert, dass keine Nation ein Monopol auf diesen Titel hat. Nur in den späten 80ern und 90ern gaben die Italiener den Ton an und stellten in elf Spielzeiten acht Mal den Sieger. Hinter Italien folgen England und Deutschland mit jeweils sechs Triumphen auf dem zweiten Rang. Mittlerweile ging der Pokal schon in zehn verschiedene europäische Länder. Und es ist auch unmöglich vorherzusagen, aus welcher Nation der nächste Sieger kommen wird.
Jubel in Russland
Im letzten Jahr durfte Russland zum ersten Mal über einen großen europäischen Titel jubeln, als der PFC CSKA Moskva im Finale in Lissabon den Sporting Clube de Portugal im eigenen Stadion, dem Estádio José Alvalade, schlagen konnte. CSKA war zwar klarer Außenseiter, doch nach einem 0:1-Rückstand konnten sie die Partie noch drehen und am Ende mit 3:1 gewinnen. CSKA-Trainer Valeriy Gazzaev schwärmte danach von einem "historischen Sieg für den russischen Fußball".
Freude in der Türkei
Im Jahr 2000 war es ähnlich, als Galatasaray SK zum ersten Mal einen großen europäischen Pokal in die Türkei holte. Im Finale von Kopenhagen bezwangen sie Arsenal FC nach Elfmeterschießen. Galatasaray-Trainer Fatih Terim ließ keinen Zweifel aufkommen, welche Bedeutung dieser Triumph hatte. Er sagte: "In der Vergangenheit haben türkische Fußballer die Endspiele immer im Fernsehen gesehen. Jetzt haben sie die Chance, die Hauptrolle zu spielen." Die Wandlung von Zuschauern im Fernsehsessel zum UEFA-Pokal-Sieger mag wie der Stoff klingen, aus dem die Märchen sind. Hinter den Worten von Terim steckte jedoch auch eine grundlegende Wahrheit: In diesem Wettbewerb ist alles möglich.