Klopp mit Zuversicht gegen Málaga

Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp ist guter Dinge vor dem Rückspiel am Dienstag gegen Málaga CF im Viertelfinale der UEFA Champions League.

Die Bundesligamannschaft schaffte in der letzten Woche ein 0:0 in Spanien, aber für Jürgen Klopp ist dieses Ergebnis längst keine Garantie auf das Weiterkommen. Gästeverteidiger Martin Demichelis weiß alles über den BVB aus seiner Zeit beim FC Bayern München, aber seine Gedanken sind bei Trainer Manuel Pellegrini, der in letzter Minute aus Chile zurückerwartet wird, wo er bei der Beerdigung seines Vaters war. "Wir möchten dieses Spiel für ihn gewinnen", sagte er.

Dortmund
Jürgen Klopp, Trainer
Ich habe den Jungs heute schon vor dem Training gesagt, dass wir viel zu viel Negatives über das Hinspielergebnis gehört haben. Ich habe keine Ahnung, wie man auf die Idee kommt, dass man in Malaga einfach mal so gewinnt. Alles was bis hierhin war, das Hinspiel eingeschlossen, was super positiv. Das gibt uns aber keine Garantie. Es ist ein starker Gegner, ein geiler Wettbewerb und wir sind voll dabei.

Wir wollen diese wundervolle Geschichte, die die Champions League für uns darstellt, weiterschreiben. Wir sind nach wie vor heiß auf diesen Wettbewerb. Entsprechend groß ist bei jedem Einzelnen die Vorfreude. Es gibt nur zwei extreme Herangehensweisen an solch ein Spiel. Entweder man spürt nur den Druck, oder man spürt nur die Chance. Wir spüren die Chance, und das war bisher richtig für uns.

Eine Mischung aus Talent, Mentalität meiner Mannschaft und das Zusammenspiel zwischen Zuschauern und Spielern macht uns so heimstark. Die Atmosphäre in Malaga war wirklich richtig, richtig gut. Aber ich denke, wir können morgen noch einen drauf packen. Das wird auch nötig sein.

Es ist möglich, dass das für uns morgen für eine Weile der letzte Auftritt wird. Wenn das so ist, kann man morgen noch mal alles raushauen. Alle wünschen sich, nach zwölf Minuten 5:0 in Führung zu liegen und das Ding locker runterzuschaukeln. Ich fürchte, den Gefallen wird uns Malaga nicht tun. Also ist Geduld gefragt, das Ding durchzuziehen. Wer ins Halbfinale will, muss schwierige Momente durchstehen und ergebnistechnisch hatten wir noch nicht so viele schwierige Momente in dieser Champions-League-Saison.

Letztes Pflichtspiel
Samstag: Dortmund - FC Augsburg 4:2 (22., 52. Schieber, 64. Subotić, 90.+2 Lewandowski; 43. Baier, 44. Vogt)
Langerak; Großkreutz, Subotić, Felipe Santana, Schmelzer; Bender, Şahin; Hofmann, Leitner (52. Götze), Bittencourt (52, Lewandowski ); Schieber (83. Kehl).

• Jonas Hofmann und Leonardo Bittencourt haben erstmals in der Bundesliga von Beginn an auf dem Platz gestanden, während Mitchell Langerak beim fünften Heimsieg in Folge erst zum zweiten Mal in dieser Saison zwischen den Pfosten stand; bei diesen fünf Siegen schossen sie mindestens je drei Treffer. Robert Lewandowski traf in einem zehnten Bundesligaspiel in Folge.

Rund um das Team
Roman Weidenfeller (Rücken) und Marco Reus (Bauchmuskulatur) wurden am Samstag geschont und werden wohl spielen. Kloppt sagt, dass die längerfristig ausgefallenen Mats Hummels (Sprunggelenk) und Jakub Błaszczykowski (Muskelzerrung) wieder zurück sind. Marcel Schmelzer trägt seit seinem Nasenbruch am 30. März beim VfB Stuttgart eine Gesichtsmaske.

Málaga
Martín Demichelis, Verteidiger
Ich weiß, welche Atmosphäre von den Rängen zu erwarten ist, aber das sollte uns dennoch nicht berühren. Das Hinspiel war kein schlechtes Ergebnis für uns und jeder der denkt, dass Dortmund so gut wie weiter ist, macht einen Fehler.

Wir würden dem Trainer [Pellegrini] sicher gern ein Weiterkommen schenken. Es ist traurig, die Stimmung ist etwas bedrückt dadurch. Unser Trainer hat erst einmal nichts gesagt, was ein Zeichen seiner Größe ist. Wir haben die ersten Kondolenzen an ihn gerichtet, aber morgen wird er bei uns sein. Wir werden alles dafür tun, ihm dieses Weiterkommen zu schenken.

Wir wissen, dass es sein kann, dass es nach 90 Minuten nicht entschieden ist. Das heißt aber auf keinen Fall, dass wir auf 0:0 spielen werden, das können wir nicht, das entspricht nicht unserem Spielstil. Wir werden unsere Chancen suchen, mit Nadelstichen und eigenen Angriffen. Es wird wichtig sein, dass wir die Tugenden an den Tag legen, die uns in der Vergangenheit so stark gemacht haben: Hohe Intensität, Laufbereitschaft, Aggressivität, Spielintelligenz und die Überzeugung, dass wir an unsere Chance glauben. Wenn wir all diese Tugenden zusammenbringen, können wir mithalten und uns auf Augenhöhe mit dem BVB bewegen.

Bei Dortmund ist eine klare Spielphilosophie erkennbar. Jeder Fehler wird fast direkt bestraft, weil sie so schnell nach vorne spielen. Sie sind sehr laufstark und spielen eine entsprechende Mischung aus Hochgeschwindigkeitsfußball und Präzisionsfußball. Sie sind bei all ihren Aktionen brandgefährlich. Wir wären also gut beraten, sie weit von unserem Tor entfernt zu halten.

Ich habe natürlich immer noch Kontakt zu vielen Spielern beim FC Bayern. Ich habe dort siebeneinhalb Jahre gespielt und viele Freunde dort. Ich habe aber nicht mit ihnen über das Dortmund-Spiel gesprochen, sondern ihnen zur Deutschen Meisterschaft gratuliert.

Letztes Pflichtspiel
Samstag: Real Sociedad de Fútbol - Málaga 4:2 (21. Vela, 24. De La Bella, 30. Griezmann, 51. Iñigo Martínez; 43. Morales, 70. Santa Cruz)
Kameni; Sánchez, Lugano, Weligton, Antunes; Iturra, Camacho (75. Júlio Baptista); Morales (64. Piazón), Portillo (58. Duda), Seba; Santa Cruz.

• Mit Antunes, Weligton und Manuel Iturra standen nur drei Spieler vom Dortmund-Spiel in der Anfangsformation. Nach der Niederlage hat Málaga auf Platz vier vier Zähler Rückstand. Von 19 Spielen im Jahre 2013 hat das Team von Pellegrini nur sechs gewonnen.

Rund um das Team
Iturra und Weligton sind nach ihren Gelben Karten im Hinspiel gesperrt, sonst aber ist jeder einsatzfähig, nachdem Eliseu nach seiner am 3. Februar erlittenen Knieverletzung am Sonntag wieder ins Training zurückgekehrt ist.

Hintergrund
Sollte Málaga das Halbfinale erreichen, würde das Team gleichziehen mit Villarreal FC, das 2005/06 - ebenfalls unter Pellegrini - als Neuling auch die Vorschlussrunde erreichte, in der gegen Arsenal FC das Aus kam.