Charalambides träumt von weiteren Abenteuern
Montag, 13. Februar 2012
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Constantinos Charalambides spricht von den "phänomenalen" Auswirkungen, die die Erfolge von APOEL FC in der UEFA Champions League auf seine Heimat haben und von "magischem Teamgeist".
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Bei seiner zweiten Teilnahme an der UEFA Champions League überhaupt, hat das Team von APOEL FC mit dem Erreichen des Achtelfinales ganz Zypern stolz gemacht. Auch wenn kaum jemand dem Außenseiter das Überstehen der Vorrunde zugetraut hätte, ist Kapitän Constantinos Charalambides überzeugt davon, dass sein Team am Dienstag gegen Olympique Lyonnais sogar noch einen Schritt weiter gehen kann. "Sie spielen sehr offen, das liegt uns", sagte der 30-Jährige. "Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen Lyon genauso gut aussehen können, wie gegen Shakhtar Donetsk, Porto und Zenit."
Was sagen Sie als Kapitän des Teams zur Bedeutung des Spiels für die Stadt?
Constantinos Charalambides: Es ist riesig. Jeder hier lebt und atmet den Klub. Ich erlebe das jeden Tag; überall auf der Straße triffst du Freunde. APOEL ist ein griechisches Phänomen. Egal, ob zuhause, in der Schule oder auf der Arbeit, ganz Zypern spricht darüber. Jetzt sind es nicht mehr nur die Fans, es sind alle. Durch unsere Erfolge und die Erfolge der anderen zyprischen Teams in den letzten Jahren, hat der Stellenwert des Fußballs hier in Zypern extrem zugenommen. Wir haben viel für den zyprischen Fußball getan.
Was sind die Gründe für den Erfolg von APOEL?
Charalambides: Die Chemie im Team stimmt - wir haben alle dasselbe Ziel. Wir haben tolle Jungs hier, großartige Charaktere und extrem professionelle Spieler, die allesamt dem Trainerteam voll und ganz vertrauen. Es herrscht ein toller Teamgeist, der natürlich vom Trainer ausgeht. Wir glauben an uns. Wir glauben an unser Team, wir glauben an unsere Trainer und wir glauben daran, dass wir in Europa etwas erreichen können; das spiegelt sich in unseren Resultaten wider. Wir haben keinen Minderwertigkeitskomplex. Wir haben gegen starke Teams gespielt, aber wir haben uns dank guter Vorbereitung und weil wir uns nur wenige Fehler erlauben, am Ende durchgesetzt.
Profitiert auch die Stadt Nikosia von diesen Erfolgen?
Charalambides: Definitiv. Ich glaube die Stadt stand noch nie so sehr in Europas Rampenlicht wie jetzt. Die Tatsache, dass ein kleines Team aus Nikosia jetzt im Fokus der europäischen Öffentlichkeit steht, zeigt, wie erfolgreich Zypern sein kann. Vor vier oder fünf Jahren hätte doch kein Mensch Zypern oder APOEL auf einer Landkarte gefunden. Die nächsten Generationen werden eines Tages zurückschauen und uns sehr dankbar dafür sein.
Was halten Sie von Lyon?
Charalambides: Wir wussten, dass wir auf einen schweren Gegner mit Champions-League-Erfahrung treffen würden. Natürlich ist Lyon ein viel größerer Klub als wir, mit größerem Budget und besseren Fußballern. Aber das heißt noch gar nichts, wir haben gezeigt, dass auch ein kleines Team die K.o.-Phase der Königsklasse erreichen kann und wir werden auch in dieser Runde alles versuchen. Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen Lyon ebenso erfolgreich sein können, wie gegen Shakhtar, Porto und Zenit. Ich glaube an dieses Team und mit der richtigen Einstellung und ein wenig Glück - wieso nicht?
Wie schwierig ist die Umstellung auf das hohe Niveau in der UEFA Champions League?
Charalambides: Es ist recht schwierig, schließlich kann man die Champions League überhaupt nicht mit der Liga in Zypern vergleichen. Die Spiele sind auf deutlich höherem Niveau und man muss auf dem Feld viel mehr aus sich rausholen. Für uns bei APOEL ist es eine große Umstellung, weil wir in der heimischen Liga normalerweise aus einer kompakten Abwehr heraus versuchen, unserem Gegner unser Spiel aufzuzwängen und ihn zu knacken. In der Champions League spielt man gegen viel größere Teams, die selbst das Spiel diktieren wollen; das musst du versuchen zu verhindern und gleichzeitig dein eigenes Spiel aufziehen. Aber ein Spiel, bei dem Abwehr und Angriff viel in Bewegung sind, liegt uns. So bereiten wir uns vor. Ich glaube, deswegen sind wir so erfolgreich. Wir mögen diese offenen Spiele und so müssen wir auch weiterspielen.