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Nach Herzinfarkt steht Kontis vor Neuanfang

Herzprobleme zwangen APOEL-Verteidiger Christos Kontis im Sommer, seine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Doch jetzt sucht er nach neuen Aufgaben: "Ich habe mein Leben zurück. Es ist, als wäre es nie passiert."

Christos Kontis blickt in die Zukunft voraus
Christos Kontis blickt in die Zukunft voraus ©UEFA.com

Der 29. August 2011 wird Kontis stets negativ in Erinnerung bleiben. Sechs Tage, nachdem sich APOEL FC für die Gruppenphase der UEFA Champions League qualifiziert hatte, spielte er mit seinem Team in der Liga gegen AEK Larnaca FC. Kurz darauf klagte er über ein zunehmendes Schwächegefühl und Schmerzen in der Brust. Untersuchungen haben ergeben, dass er einen Herzinfarkt erlitten hatte. Somit war er gezwungen, sich vom aktiven Profisport zurückzuziehen.

"So etwas passiert einem Sportler wie mir selten", sagte er gegenüber UEFA.com. "Ich habe immer auf mich aufgepasst; ich habe nie geraucht, ich habe ein professionelles Leben geführt. Alle meine früheren Gesundheitstest waren perfekt."

Auch seine Teamkameraden waren bestürzt. "Es war ein großer Schock", sagt APOELs brasilianischer Stürmer Aílton. "Wir saßen alle zusammen im Bus, als er mit den Ärzten ins Krankenhaus gefahren ist. Aber niemand wusste Bescheid. Am nächsten Tag habe ich es dann von einem Freund gehört und bin sofort ins Krankenhaus gefahren, um ihn zu besuchen."

Kontis' medizinischer Zustand verwehrte ihm die Teilnahme an Europas größtem Klubwettbewerb. Doch der ehemalige Verteidiger von Panionios FC, Olympiacos FC und AEK FC kann der Geschichte auch etwas Positives abgewinnen.

"Die Ärzte haben gut auf mich aufgepasst. Jetzt habe ich mein Leben zurück", erklärte er. "Es ist, als wäre es nie passiert. Ich fühle mich gut. Jeden Tag geht es mir ein bisschen besser. Ich lasse mich davon nicht aufhalten. Ich bin so aktiv wie zuvor. Ich kann Fußball und Tennis spielen oder andere Sportarten machen, für die ich vorher keine Zeit hatte oder nicht gemacht habe, um mich zu schonen. Mein Leben hat sich geändert, aber ich liebe es."

Während seiner Leidenszeit hatte der 36-Jährige viel Rückhalt. "Meine Mannschaftskameraden, Freunde und sogar Menschen, die ich gar nicht kenne, haben mich sehr unterstützt", sagte er. "Jeden Tag bekomme ich E-Mails und Anrufe. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie es sich anfühlt. Aber es ist schön zu wissen, dass die Leute an mich denken. Das gibt mir Kraft, um weiter zu machen. Denn das Leben hört niemals auf."

Vielleicht trifft er in diesem Herbst nicht auf FC Zenit St Petersburg, FC Shakhtar Donetsk und den FC Porto. Dafür hat er aber festgestellt, dass zum Leben mehr gehört als nur ein schönes Spiel.

"Das Leben ist das Wichtigste", sagte er. "Ich habe eine Familie; zwei Kinder und meine Frau. Und darum möchte ich mich jetzt kümmern. Fußball ist ein Teil von mir. Ich habe es geliebt. Ich habe immer alles gegeben. Doch jetzt sehe ich die Dinge aus einem anderen Winkel. Jetzt weiß ich, dass meine Gesundheit vorgeht. Ich habe jetzt ein neues Leben vor mir."

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