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UEFA-Antidoping-Bericht 2020/21

Die umfassenden Antidoping-Aktivitäten der UEFA, mit denen der Fußball sauber gehalten werden soll, wurden trotz der Herausforderungen der Covid-19-Pandemie unvermindert fortgeführt.

Dopingkontroll-Begleitpersonen bei der EURO 2020.
Dopingkontroll-Begleitpersonen bei der EURO 2020. UEFA

Die UEFA zeigte in der Saison 2020/21 ihr Engagement, auch unter beispiellos schwierigen Bedingungen die Voraussetzungen für Spitzenleistungen schaffen zu wollen.

In der Dopingbekämpfung sind diesbezüglich die Einführung einer ambitionierten neuen Aufklärungsstrategie, strenge Covid-19-Schutzmaßnahmen bei Dopingkontrollen sowie das EURO-2020-Testprogramm zu nennen.

Antidoping-Vision der UEFA: den Fußball und Fußballer schützen

Im Kampf gegen Doping gilt die UEFA als einer der weltweit führenden Dachverbände im Mannschaftssport. Sie ist stets bestrebt, ihre Sensibilisierungs- und Testprogramme dem neuesten Stand der Wissenschaft anzupassen und sich in sämtlichen Bereichen der Prävention und Aufdeckung an bewährte Vorgehensweisen zu halten.

Ein UEFA-Dopingkontrolleur und Dopingkontroll-Begleitpersonen warten bei einem Spiel der EURO 2020 im Tunnel auf die zu testenden Spieler.
Ein UEFA-Dopingkontrolleur und Dopingkontroll-Begleitpersonen warten bei einem Spiel der EURO 2020 im Tunnel auf die zu testenden Spieler.UEFA via Getty Images

An UEFA-Wettbewerben teilnehmende Spielerinnen und Spieler können jederzeit einer Dopingkontrolle unterzogen werden. Bei Dopingkontrollen können Blut- und Urinproben genommen werden, die unter anderem auf Substanzen wie das leistungssteigernde Erythropoietin (EPO) sowie menschliche Wachstumshormone untersucht werden.

Kontrollen werden im Vorfeld nicht angekündigt und die Spielerinnen und Spieler können entweder innerhalb des Wettbewerbs – nach einem Spiel – oder beim Training, im Mannschaftshotel und sogar zu Hause getestet werden.

Antidoping-Sensibilisierung

Die Vertreter der UEFA-Abteilung Antidoping, Thomas Rossier (links) und Rebecca Lee, stellen bei einem Webinar die Antidoping-Strategie der UEFA vor.
Die Vertreter der UEFA-Abteilung Antidoping, Thomas Rossier (links) und Rebecca Lee, stellen bei einem Webinar die Antidoping-Strategie der UEFA vor.UEFA

Um die Antidoping-Bemühungen der UEFA auszuweiten, wurden für 2022 umfassende Pläne und Ziele ausgearbeitet.

Eine tragende Säule dieser Anstrengungen ist die neue Antidoping-Sensibilisierungsstrategie, in deren Rahmen die 55 UEFA-Mitgliedsverbände finanzielle Unterstützung für Aufklärungsaktivitäten mit Fußballerinnen und Fußballern erhalten.

Im Zuge des UEFA-HatTrick-Programms werden finanzielle Mittel für Verbände gezielt investiert; die Strategie soll insbesondere sicherstellen, dass die Spielerinnen und Spieler mit dem Thema Doping erstmals im Rahmen von Schulungen und nicht bei einer Dopingkontrolle in Berührung kommen.

Die Sensibilisierungsstrategie der UEFA im Kampf gegen Doping

Die UEFA-Mitgliedsverbände können für folgende Aktivitäten eine Finanzierung beantragen:
Aufklärung – Durchführung von Kampagnen zur Förderung, Unterstützung und Stärkung eines sauberen sportlichen Umfelds
Information – Bereitstellung von vollständigen, aktuellen Antidoping-Unterlagen für Spieler/-innen und Betreuungspersonen
Ausbildung – Bereitstellung qualitativ hochstehender Antidoping-Schulungen für Spieler/-innen und ihre Betreuungspersonen

Sensibilisierungaktivitäten sind eine tragende Säule im Kampf gegen Doping sowie die beste Möglichkeit zum Schutz der Rechte von Spielerinnen und Spielern und der Integrität des Fußballs. Das Antidoping-Sensibilisierungsprogramm der UEFA bezweckt die Prävention von vorsätzlichem und unbeabsichtigtem Doping.

Testen, Überwachen, Schützen

Trotz der Pandemie konnten die Testquoten 2020/21 dank verschiedener medizinischer Vorsichtsmaßnahmen hoch gehalten werden.

Flexibilität spielte dabei eine entscheidende Rolle. Die UEFA überwachte die Situation kontinuierlich, um ihre Testverfahren den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen, und führte verschiedene Maßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19 ein, um die Gesundheit der Spielerinnen und Spieler sowie der 53 Dopingkontrolleure zu schützen.

Covid-19-Schutzmaßnahmen

Zu den getroffenen Schutzmaßnahmen gehörten PCR-Tests, die unter strikter Einhaltung des UEFA-Protokolls zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs durchgeführt wurden.

Bei den Dopingkontrollen wurde zusätzliche Ausrüstung eingesetzt, darunter FFP2-Masken, Handschuhe und Desinfektionstücher, während für die beiden Mannschaften zwei separate Wartebereiche für Kontrollen nach den Spielen zur Verfügung standen.

EURO-2020-Testprogramm

Ein UEFA-Dopingkontrolleur instruiert Spieler-Begleitpersonen bei einem Spiel der EURO 2020.
Ein UEFA-Dopingkontrolleur instruiert Spieler-Begleitpersonen bei einem Spiel der EURO 2020.UEFA via Getty Images

Dank einer effizienten Koordinierung und reibungslosen Zusammenarbeit mit anderen Antidoping-Organisationen war das Testprogramm der UEFA für die EURO 2020 gut koordiniert und umfassend.

Infolge der Verschiebung der Endrunde auf den Sommer 2021 begann das Testprogramm bereits im Januar 2021 und dauerte bis zum Turnierende.

Die UEFA, die FIFA und nationale Antidoping-Organisationen (NADOs) sammelten zwischen dem 1. Januar 2021 und dem Abschluss der EM-Endrunde Mitte Juli insgesamt 1 616 Urin- und Blutproben.

Analyse von Proben in einem von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) akkreditierten Labor.
Analyse von Proben in einem von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) akkreditierten Labor.UEFA

Alle vor und während des Turniers entnommenen Proben waren negativ.

Im Rahmen der EURO 2020 kam auch die neue UEFA-Melde-App zum Einsatz, um die Angaben zum Aufenthaltsort aller 24 teilnehmenden Mannschaften zu erfassen. In den UEFA-Klubwettbewerben kommt die Anwendung seit Beginn der Saison 2020/21 zum Einsatz und stellt sicher, dass die UEFA innerhalb des in den Angaben zum Aufenthaltsort genannten Zeitfensters für sämtliche Spielerinnen und Spieler einen Test ansetzen kann.

Aufrechterhalten einer hohen Testquote

2020/21 wurden erneut zahlreiche Proben entnommen.
2020/21 wurden erneut zahlreiche Proben entnommen.Stephen Caillet / Panoramic

In der Saison 2020/21 wurden bei UEFA-Wettbewerben (ohne die EURO 2020) 1 417 Proben entnommen; hinzu kamen 374 Trainingskontrollen.

Trotz der reisebedingten Herausforderungen für die Dopingkontrolleure wurde in der Saison 2020/21 bei der Anzahl entnommener Proben ein Rückgang von lediglich 12 % im Vergleich zum Durchschnitt der letzten vier Spielzeiten verzeichnet.

Die Zahl der außerhalb von Wettbewerbsspielen durchgeführten Kontrollen ging im Vergleich zu den letzten vier Spielzeiten gar nur um 4 % zurück.

Insgesamt wurden 677 Proben auf EPO und Erythropoese-stimulierende Substanzen (ESA) – Medikamente, die das Knochenmark zur Bildung roter Blutkörperchen anregen – untersucht, und 30 Proben wurden einer Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie (IRMS) unterzogen, mit der Steroide nachgewiesen werden können.

Von der UEFA 2020/21 analysierte Proben (ohne die EURO 2020)

Kontrollen bei Wettbewerbsspielen 

UEFA Champions League: 396 entnommene Proben

UEFA Europa League: 552 entnommene Proben

Übrige Wettbewerbe (Frauen, Junioren, Futsal): 469 entnommene Proben

Kontrollen außerhalb von Wettbewerben

UEFA Champions League: 261 entnommene Proben

UEFA Europa League: 113 entnommene Proben

EPO/ESA-Analysen: 677 analysierte Proben

IRMS-Analyse: 30 analysierte Proben