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Die UEFA setzt im Kampf gegen Doping auf Aufklärung

Die UEFA hat im Bereich Doping eine neue Aufklärungsstrategie auf den Weg gebracht. Dank einer finanziellen Unterstützung können die 55 Mitgliedsverbände Schulungen durchführen, um Fußballerinnen und Fußballern dabei zu helfen, dopingfrei zu bleiben.

Die UEFA führt bei ihren Nachwuchswettbewerben seit mehreren Jahren Antidoping-Schulungen für junge Spieler/-innen durch.
Die UEFA führt bei ihren Nachwuchswettbewerben seit mehreren Jahren Antidoping-Schulungen für junge Spieler/-innen durch. SPORTSFILE

Im Rahmen des UEFA-HatTrick-Programms werden finanzielle Mittel für Verbände gezielt investiert; die Strategie soll insbesondere sicherstellen, dass die Spielerinnen und Spieler mit dem Thema Doping erstmals im Rahmen von Schulungen und nicht im Zuge einer Dopingkontrolle in Berührung kommen.

Bildung als Schlüssel zum Erfolg

Fußball ist der Sport, in dem weltweit am meisten getestet wird, und mit über 3 000 Proben pro Saison steht die UEFA im Hinblick auf die durchgeführten Dopingkontrollen auf Rang drei aller Sportverbände.

Die UEFA führt bei all ihren Wettbewerben Dopingkontrollen durch. Vor der Teilnahme an Spielen auf internationaler Ebene ist es daher entscheidend, dass die Akteure der für UEFA-Nationalmannschafts- und Klubwettbewerbe qualifizierten Teams als Mindestanforderung eine Antidoping-Schulung absolvieren.

Die Spielerinnen und Spieler sowie Betreuungspersonen sollten in diesem Rahmen informiert, angeleitet und unterstützt werden, damit sie im Zusammenhang mit Doping fundierte Entscheidungen treffen können. Ziel ist es, dass sich Fußballerinnen und Fußballer bewusst dafür entscheiden, dopingfrei zu bleiben, statt sich lediglich abschrecken zu lassen. Ferner geht es darum, saubere Spieler/-innen vor versehentlichen Verstößen gegen Dopingvorschriften zu schützen.

Finanzierungsgrundsätze

Junge französische Fußballer, darunter Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain und Frankreich), nehmen an einer Antidoping-Schulung der UEFA teil.
Junge französische Fußballer, darunter Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain und Frankreich), nehmen an einer Antidoping-Schulung der UEFA teil.SPORTSFILE

Um entsprechende Beiträge aus dem UEFA-HatTrick-Programm zu erhalten, müssen die Nationalverbände Antidoping-Sensibilisierungsveranstaltungen durchführen, die bei Spielerinnen und Spielern sowie beim Betreuerstab das Bewusstsein stärken, sie informieren, ihnen Werte vermitteln und ihre Urteilsfähigkeit fördern, um beabsichtigtes und unbeabsichtigtes Doping zu verhindern.

Die UEFA-Mitgliedsverbände können für folgende Aktivitäten eine Finanzierung beantragen:

Bewusstsein – Durchführung von Kampagnen zur Förderung, Unterstützung und Stärkung eines sauberen sportlichen Umfelds;

Information – Bereitstellung von vollständigen, aktuellen Antidoping-Unterlagen für Spieler/-innen und Betreuungspersonen;

Bildung – Bereitstellung qualitativ hochstehender Antidoping-Schulungen für Spieler/-innen und ihre Betreuenden.

Die Sportler/-innen sollten mindestens alle zwei Jahre eine Antidoping-Schulung absolvieren, um sicherzustellen, dass ihre Kenntnisse auf dem neuesten Stand sind. Dies kann im Rahmen einer Präsenzveranstaltung, eines Webinars oder eines E-Learning-Kurses erfolgen.

Marc Vouillamoz, Leiter Medizinisches und Antidoping der UEFA: „Aufklärung hilft den Spielerinnen und Spielern, sauber zu bleiben.“
Marc Vouillamoz, Leiter Medizinisches und Antidoping der UEFA: „Aufklärung hilft den Spielerinnen und Spielern, sauber zu bleiben.“Getty Images for UEFA

Um die Wirksamkeit der finanziellen Mittel zu gewährleisten, werden die Mitgliedsverbände gebeten, jedes Jahr ein Schulungsprogramm zu erstellen und der UEFA zu unterbreiten. Die Verbände sind zudem verpflichtet, ihre Programme jedes Jahr zu kontrollieren und zu bewerten; die entsprechenden Ergebnisse sind der UEFA mitzuteilen.

„Sensibilisierungaktivitäten sind eine tragende Säule im Kampf gegen Doping sowie die beste Möglichkeit zum Schutz der Rechte von Spielerinnen und Spielern und der Integrität unseres Sports”, erklärte Marc Vouillamoz, Leiter der UEFA-Abteilung Medizinisches und Antidoping.

„Aufklärung hilft den Akteuren, sauber zu bleiben, unbeabsichtigte Regelverstöße zu vermeiden und sie in ihrem Streben nach fairen Wettbewerbsbedingungen zu unterstützen.”

Beitrag der NADOs

Die UEFA-Mitgliedsverbände werden gebeten, mit den nationalen Antidoping-Organisationen (NADOs) zusammenzuarbeiten, um in ihrem jeweiligen Land Sensibilisierungsaktivitäten vorzubereiten und durchzuführen.

In Sachen Weiterbildung gelten die NADOs als erste Instanz für einen sauberen Sport. Sie versuchen sicherzustellen, dass die Athletinnen und Athleten vor ihrer ersten Kontrolle aufgeklärt wurden. „Daher ist es entscheidend, dass die Verbände bei der Erstellung eines Schulungsprogramms mit den NADOs zusammenarbeiten”, so Vouillamoz.

Einhaltung internationaler Standards

Die Zusammenarbeit zwischen der UEFA und den NADOs entspricht auch dem Welt-Anti-Doping-Code (WADA), den die UEFA bei der Umsetzung ihres wettbewerbsübergreifenden Antidoping-Programms befolgt; darin festgehalten sind die von den Sportorganisationen weltweit einzuhaltenden Antidoping-Bestimmungen, die durch eine Reihe verpflichtender internationaler Standards ergänzt werden.

Mit ihrer neuen Aufklärungsstrategie reagiert die UEFA auf den Anfang dieses Jahres eingeführten Internationalen Standard für Aufklärung der WADA (International Standard for Education, ISE). Dieser legt Grundsätze und Mindestanforderungen an Sensibilisierungsaktivitäten für Athletinnen und Athleten sowie die diesbezügliche Rolle der Sportverbände und NADOs fest.

Gemäß Code besteht die wichtigste Aufgabe internationaler Dachorganisationen darin, von nationalen Verbänden zu verlangen, dass sie in Zusammenarbeit mit der jeweiligen nationalen Antidoping-Organisation Aufklärungsarbeit betreiben.

Dopingkontroll-Begleitpersonen bei der UEFA EURO 2020.
Dopingkontroll-Begleitpersonen bei der UEFA EURO 2020. UEFA

„Deshalb muss die UEFA gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden sicherstellen, dass Fußballerinnen und Fußballer im Bereich Antidoping auf nationaler Ebene wirkungsvoll aufgeklärt werden“, betonte Vouillamoz.

Qualifizierte Ausbilder/-innen

Da die Spielerinnen und Spieler sowie der Betreuerstab nicht dem Risiko von unbeabsichtigtem Doping als Ergebnis von Fehlinformationen ausgesetzt werden dürfen, müssen laut UEFA-Aufklärungsstrategie alle Schulungen von einer ausgebildeten und kompetenten Person erteilt werden.

Angesichts der wichtigen Rolle der Mannschaftsärzte im Kampf gegen Doping empfiehlt die UEFA den Verbänden eindringlich, im Vorfeld der Erstellung eines Schulungsprogramms mit ihrer NADO das Gespräch mit den Mannschaftsärzten zu suchen, da diese unter Umständen am geeignetsten sind, um Schulungen durchzuführen.

Förderung eines sauberen Sports

Aufgrund der Beliebtheit des Fußballs in Europa eignet sich der Sport in besonderem Maße, um das Verhalten junger Menschen positiv zu beeinflussen.

Die UEFA führt in all ihren Wettbewerben Dopingkontrollen durch.
Die UEFA führt in all ihren Wettbewerben Dopingkontrollen durch.Stephen Caillet / Panoramic

Mit ihrem Engagement stellt die UEFA nicht nur sicher, dass Spielerinnen und Spieler in ganz Europa Zugang zu qualitativ hochwertigen Sensibilisierungsaktivitäten haben, sondern nutzt auch die Rolle des Fußballs, um sauberen Sport zu fördern.

„Vor dem Hintergrund des Internationalen Standards für Aufklärung der WADA und der finanziellen Unterstützung aus dem HatTrick-Programm möchte die UEFA die Chance nutzen, um

mehr Sensibilisierungsaktivitäten im europäischen Fußball anzubieten;

die Qualität der bereits stattfindenden Aufklärung zu verbessern;

eine bessere Koordinierung der Aktivitäten im Bereich Antidoping zu ermöglichen.

Niemals darf das Streben der Spielerinnen und Spieler und ihrer Mannschaften nach Höchstleistungen Doping rechtfertigen – das ist unsere Aufgabe”, erklärte Vouillamoz abschließend.