"Ein großer Meilenstein" für den europäischen Fußball
Mittwoch, 21. März 2012
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Als "großen Schritt und Meilenstein" für den europäischen Fußball hat die UEFA die Nachricht bezeichnet, dass die Ziele des finanziellen Fairplay im Einklang mit der EU-Beihilfepolitik sind.
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Die UEFA hat die Bestätigung der Europäischen Kommission, dass die Zielvorgaben beim finanziellen Fairplay der EU-Beihilfepolitik entsprechen, sehr begrüßt und die positive Entwicklung als "Meilenstein" im europäischen Fußball beschrieben. Die UEFA hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr langfristige finanzielle Stabilität im Fußball zu ermöglichen.
Am Mittwoch gaben UEFA-Präsident Michel Platini und Joaquín Almunia, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Wettbewerb, ein gemeinsame Erklärung heraus und Michel Platini dankte Joaquín Almunia und der EU-Kommission für den "Einsatz, konstruktiven Geist und Kooperation in diesem gemeinsamen Prozess".
Die UEFA ist der festen Überzeugung, dass die Regeln im finanziellen Fairplay zu einem zukünftigen Wohlergehen des europäischen Fußballs beitragen werden. Die andauernde Unterstützung der Europäischen Kommission - mit der Hilfe von anderen wichtigen Interessensvertretern - wird als großer Schub für die Maßnahmen beim finanziellen Fairplay angesehen.
Die Zielsetzungen des finanziellen Fairplays sind im UEFA-Reglement zur Klublizenzierung und zum finanziellen Fairplay verankert. Sie sollen eine diszipliniertere Vorgehensweise hinsichtlich der Finanzen im Vereinsfußball sicherstellen und ein Ende der Exzesse herbeiführen, die viele Vereine in finanzielle Schwierigkeiten gebracht haben. Anhand dieser Maßnahmen sind die Vereine verpflichtet, innerhalb ihres Budgets zu wirtschaften und nicht mehr auszugeben, als sie selber einnehmen. Außerdem müssen sie verantwortlich handeln und dabei helfen, die Viabilität des europäischen Vereinsfußballs langfristig zu gewährleisten.
Ein UEFA-Kontrollausschuss für Klubfinanzen wurde ins Leben gerufen, um die Vereine bei der Beachtung der Regeln des finanziellen Fairplays zu überwachen. Die Maßnahmen wurden über einen Zeitraum von drei Jahren eingeführt und zum ersten Mal wird der "kostendeckende Aspekt" für die Jahre 2012 und 2013 in der Saison 2013/14 beurteilt, angefangen mit der Einschätzung des UEFA-Kontrollausschusses für Klubfinanzen über alle Ausgaben bei Transfers und Mitarbeitern ab dem Sommer 2011.
"Es ist eine ganz wichtige gemeinsame Erklärung", so UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino nach dem zweitägigen Treffen des UEFA-Exekutivkomitees in Istanbul am Mittwoch. "Es wurde viel Arbeit hineingesteckt und wir haben mit dem Kommissar [Joaquín Almunia] eng zusammengearbeitet.
"Die Wichtigkeit dessen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. – für uns ist das ein großer Schritt, ein großer Meilenstein bei der Durchsetzung der Regeln zum finanziellen Fairplay, welche von den Klubs, aber auch den Ligen und der Spielergewerkschaften die volle die Unterstützung bekommen. Hier haben wir eine klare Aussage der Europäischen Kommission. Zusätzlich fordert die Stellungnahme eine weitere Kooperation zwischen der UEFA und der Europäischen Kommission, um weitere Punkte zu diskutieren. Wir haben das finanzielle Fairplay dargelegt, und wir werden bei dieser Kooperation mit der Europäischen Kommission, die sehr fruchtbar und sehr produktiv ist, weitermachen."
Gianni Infantino wiederholte die Notwendigkeit der Regeln zum finanziellen Fairplay, um besorgniserregende Trends im Fußball zu bekämpfen, wie sie auch durch die Zahlen im jüngsten Benchmarking-Bericht zur Klublizenzierung bestätigt wurden. Dieser Bericht hebt die Schuldenprobleme hervor, von denen viele Klubs durch steigende Kosten und Verluste geplagt werden. Rund die Hälfte aller Topvereine ist davon betroffen.
"Als wir begonnen haben mit der Idee des finanziellen Fairplays, haben wir begonnen, mit den Klubs, den Verbänden und den Ligen zu reden, und wir haben angefangen, jeden davon zu überzeugen, dass wir das tun sollten. Es ist schade und es macht uns alle traurig zu sehen, was heute passiert, da einige Traditionsvereine im Grunde genommen pleite gehen. Dies zeigt, dass mehr Kontrolle nötig ist, dass gute Regeln nötig sind und dass die Durchsetzung dieser Regeln nötig ist. Ich denke, dass diese Fälle die Augen jener öffnen, die möglicherweise noch ihre Augen geschlossen halten, und sie zeigen, dass etwas getan werden muss."