Außenseiter Österreich willl den Nachbarn überraschen
Dienstag, 18. Juli 2017
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Zum Auftakt der Gruppe C trifft heute Abend EM-Neuling Österreich in Deventer auf die Schweiz. Mit variablem Spiel soll dem Favoriten der Zahn gezogen werden.
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Eines ist sicher: Nach Spielende wird es im Stadion De Adelaarshorst ein großes Hallo geben. Gleich 20 Spielerinnen beider Kader (14 aus Österreich, 6 aus der Schweiz) sind in der deutschen Bundesliga aktiv. Einige von ihnen sind sogar aktuelle oder ehemalige Vereinskolleginnen.
"Wir kennen uns gegenseitig sehr gut", so Österreichs Mittelfeldspielerin Laura Feiersinger gegenüber UEFA.com, die selbst fünf Jahre lang beim FC Bayern München aktiv war, ehe sie im Vorjahr zum SC Sand wechselte, wo auch ihre Teamkolleginnen Verena Aschauer und Nina Burger spielen.
Österreich und die Schweiz trafen letztmals im August 2012 aufeinander, damals feierte die Schweiz einen 2:1-Auswärtssieg. Seitdem hat der Frauenfußball in beiden Ländern große Fortschritte gemacht und gewaltig an Profil gewonnen. ÖFB-Trainer Dominik Thalhammer sieht sein Team in der Außenseiterrolle.
"Die Schweiz ist uns sicherlich einige Jahre voraus und sie sind der klare Favorit", so Thalhammer. "Ihr Anspruch ist es, das Viertelfinale zu erreichen, von daher ist die Ausgangsposition klar. Sie sind turniererfahren und waren bei der WM 2015, wir haben hingegen noch nie an einer WM teilgenommen."
Den Mangel an Erfahrung will Thalhammer aber mit variablem, unberechenbarem Spiel ausgleichen. Mit akribischer Arbeit hat der 46-Jährige in den vergangenen Jahren ein Team geformt, das sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss und in vielen Spielen sein Potenzial andeutete, wie etwa zuletzt beim 4:2-Testspielsieg gegen Dänemark oder auch bei der 2:4-Niederlage in Deutschland im vergangenen Oktober.
"Diese Flexibilität gibt uns vielleicht die Möglichkeit, auch als Außenseiter einen Favoriten überraschen zu können", meinte Thalhammer. Zudem ist die Erwartungshaltung an den Neuling im eigenen Land nicht besonders hoch, die Spielerinnen können ohne großen Druck aufspielen.
Die Schweizer Trainerin Martina Voss-Tecklenburg ist gewarnt: "Ich habe eine Menge Respekt vor diesem Team, sie haben auch eine starke Qualifikation gespielt. Sie haben eine ähnliche Struktur und auch ein nationales Leistungszentrum. Gewinnen wird, wer die wenigsten Fehler macht, schneller ins Spiel findet und seine Nerven im Zaum hält."