Frauen-EM in den Niederlanden: Stimmen zur Vergabe
Donnerstag, 4. Dezember 2014
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In den Niederlanden steigt die Vorfreude auf die EURO 2017 im eigenen Land schon jetzt. Die organisatorischen Pläne wurden von Exekutivkomitee-Mitglied Karen Espelund in höchsten Tönen gelobt.
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Ein denkwürdiges Jahr im niederländischen Frauenfußball hat einen würdigen Abschluss gefunden: Der Königliche Niederländische Fußballverband (KNVB) ist als Gastgeber für die UEFA Women's EURO 2017 bestätigt worden und trägt die erste Endrunde mit 16 Teilnehmern aus.
Nach dem Gewinn der UEFA-U19-Europameisterschaft der Frauen im Sommer und der erstmaligen Qualifikation für eine FIFA-Weltmeisterschaft der Frauen nächstes Jahr in Kanada darf sich der niederländische Frauenfußball auf das nächste Highlight freuen. Hier die Reaktionen rund um die Entscheidung des UEFA-Exekutivkomitees vom Treffen in Nyon.
Karen Espelund, Mitglied UEFA-Exekutivkomitee & Vorsitzende der UEFA-Kommission für Frauenfußball
Wir freuen uns, dass die Niederlande so eine sehr, sehr gute Bewerbung abgegeben haben. Wir sind enorm zuversichtlich, dass das Land im Jahr 2017 ein exzellentes Turnier veranstalten wird - und zwar in allen Aspekten. Wir reden über die Stadien, die Logistik und die Nachhaltigkeit des Turniers.
[Schweden 2013 hat große Fußabdrücke hinterlassen] - das ist wahr. Was wir alleine außerhalb der Stadien erreicht haben - die Fan-Parks in Schweden und die Zuschauerzahlen waren auch exzellent. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der niederländische Verband darüber Bescheid weiß. Sie werden dieses Konzept sehr gut umsetzen. Natürlich hat man durch die WM-Qualifikation noch einen Schub bekommen. Dies ist definitiv eine Errungenschaft, weil dadurch auch im nächsten Jahr erhöhte Medienpräsenz vorhanden ist. Ich denke, es wird ein guter Nachfolger Schwedens - ich glaube sogar, dass man sich daran messen lassen will.
[Wenn wir eine Bewerbung begutachten] dann nehmen wir die wichtigsten sportlichen Dinge unter die Lupe - die Stadien, die Kapazitäten, Qualität, Logistik, was für Distanzen gibt es - solche Dinge. Aber natürlich wird es in den Niederlanden alles sehr kompakt sein. Es ist ein kleines Land, aber es hat die richtige Struktur. Außerdem befassen wir uns mit der Nachhaltigkeit und Sicherheitsaspekten. Dies ist alles nicht dramatisch, aber es muss trotzdem passen und es muss die richtigen Vereinbarungen geben.
Was wir in Schweden vor allem gelernt haben, ist die Philosophie, die Gemeinden und die lokalen Vereine mit einzubinden. Dies hat auch in den Niederlanden schon begonnen. Ich weiß, dass sich die Gastgeberstädte schon zusammengetan und eine Arbeitsgruppe gebildet haben.
Bert van Oostveen, Turnierdirektor
Wir freuen uns jetzt schon riesig darauf, dass unsere Mannschaft bei einer EURO im eigenen Land auflaufen wird. Die Organisation des Turniers 2017 unterstreicht unsere Ambitionen hinsichtlich des Frauenfußballs. Dank der Qualifikation für die WM 2015 und die Vergabe der EURO 2017 in unserem Land darf sich der niederländische Frauenfußball auf ein paar schöne Jahre freuen.
Anouk Dekker, Stürmerin Niederlande & FC Twente
Es ist fantastisch, dass die EURO 2017 in den Niederlanden stattfinden wird. Noch dazu wird es ein Halbfinale und das Endspiel in unserem Stadion geben.
Ed Engelkes, Trainer AFC Ajax
Wilco van Schaik, Geschäftsführer FC Utrecht
Für den Verein FC Utrecht und die Stadt Utrecht ist das eine tolle Sache. Im Jahr 2005 wurde die [FIFA-]U20-Weltmeisterschaft hier ausgetragen. Utrecht hat eine Schlüsselrolle gespielt und ein Halbfinale, das Spiel um den dritten Platz sowie das Endspiel ausgetragen. Im Finale hat Lionel Messi zwei Tore erzielt. Wenn die Aufmerksamkeit, die der niederländische Frauenfußball nach der WM-Qualifikation erhalten hat, ein Fingerzeig für die Begeisterung des Frauenfußballs in diesem Land ist, dann bin ich zuversichtlich, dass wir uns auf ein schönes Zusammensein bei der EURO 2017 freuen können.