Finanzielles Fairplay rückt näher
Mittwoch, 24. März 2010
Artikel-Zusammenfassung
In Tel Aviv wurden die Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees informiert, wie die europäischen Vereine auf die Einführung der neuen finanziellen Fairplay-Regularien vorbereitet werden.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Das Konzept des finanziellen Fairplay, das die UEFA ins Leben gerufen hat, macht große Fortschritte, währenddessen wurden die Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees darüber informiert, wie die europäischen Vereine auf die Einführung der neuen Regularien vor der Saison 2012/13 vorbereitet werden.
Das Exekutivkomitee erhielt bei seinem Treffen in Tel Aviv einen umfassenden Einblick in die Arbeit des neuen UEFA-Kontrollausschusses für Klubfinanzen durch den Ausschussvorsitzenden und ehemaligen belgischen Premierminister Jean-Luc Dehaene. Der Ausschuss, der aus acht Experten besteht, wurde letztes Jahr gegründet. Zu seinen Aufgaben gehört es, darauf zu achten, dass die Klublizenzierungs-Regularien der UEFA in allen 53 Mitgliedsstaaten korrekt angewandt werden.
Dem Ausschuss kommt eine Schlüsselrolle dabei zu, das Konzept des finanziellen Fairplays zu einem Erfolg werden zu lassen. Das Konzept besagt, dass die Klubs nicht mehr Geld ausgeben dürfen als sie einnehmen und dass sie durch wirtschaftliche Vernunft zur Stabilität des Fußballs in Europa beitragen sollen. Außerdem hat der Ausschuss noch die Aufgabe, für finanzielle Fairness, also Chancengleichheit, im europäischen Fußball zu sorgen und zugleich langfristige Investitionen in Bereiche wie Jugendförderung oder infrastrukturelle Maßnahmen anzuregen.
"Das steht in enger Verbindung zu den finanziellen Fairplay-Regularien, die gerade abschließend überarbeitet und im Sommer veröffentlicht werden", sagte der UEFA-Kommunikationsdirektor Rob Faulkner. "Herr Dehaene [und der Kontrollausschuss für Klubfinanzen] hat die Aufgabe, den Klubs in den nächsten zwei Jahren mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, und - sobald die Regularien in Kraft getreten sind - , die Klubs bei ihrer Umstrukturierung zu unterstützen.
"Von der Saison 2012/13 an wird es drei Jahre lang die Hauptaufgabe des Kontrollausschusses für Klubfinanzen sein, die Einhaltung der Regularien, die derzeit noch von der UEFA-Verwaltung kontrolliert wird, zu überwachen, um sicherzustellen, dass die Klubs alle notwendigen Lizenzierungsmaßnahmen beachten, die durch die finanziellen Fairplay-Regularien vorgeschrieben sind."
Die Regularien für die Saison 2010/11 der UEFA Champions League, UEFA Europa League und des UEFA-Superpokals wurden abgesegnet. Eine erwähnenswerte Ergänzung ist, dass ein Spieler, der in der ersten, zweiten oder dritten Qualifikationsrunde der UEFA Champions League oder UEFA Europa League eingesetzt wurde, künftig für einen anderen Klub in der Gruppenphase der UEFA Champions League oder UEFA Europa League eingesetzt werden kann, sollte sein alter Verein aus dem jeweiligen Wettbewerb schon ausgeschieden sein.
Die Vorbereitungen auf die UEFA EURO 2012 in Polen und der Ukraine, vor allem bezüglich der Arbeiten an Flughäfen, Stadien und Verkehrsnetzen, standen auch auf der Agenda. Acht Städte – Gdansk, Poznan, Warschau und Wroclaw (Polen), sowie Donezk, Kiew, Kharkiv und Lviv (Ukraine) – werden die Spiele der UEFA EURO 2012 ausrichten. "Die [neue] ukrainische Regierung steht voll und ganz hinter diesem Projekt, auch wenn es aufgrund der winterlichen Temperaturen einige Verzögerungen gegeben hat", sagte Faulkner. "Sie haben uns bestätigt, dass alle Projekte rechtzeitig vor der EURO 2012 abgeschlossen sind."
Weitere Meldungen aus Tel Aviv: Kroatien ist Ausrichter der UEFA-Futsal-Europameisterschaft 2012, die Spiele werden in Zagreb und Split stattfinden. Außerdem wird es weitere Diskussionen über das künftige Format der UEFA-Europameisterschaft für Frauen geben, nachdem die Endrunde 2009 in Finnland, die erstmals mit zwölf Teams ausgetragen wurde, ein großer Erfolg war.
Auf Anregung des Vorstands der UEFA Events SA gab das Exekutivkomitee grünes Licht für ein neues Agreement zwischen UEFA und TEAM Marketing über die Vermarktung der Werberechte an der UEFA Champions League, der UEFA Europa League und des UEFA-Superpokals. Die in Luzern ansässige Agentur TEAM ist seit 1992 Partner der UEFA. Der neue Vertrag deckt die Spielzeiten 2012/13, 2013/14 und 2014/15 ab und, optional, eine dreijährige Verlängerung. Außerdem verkauft die UEFA 20 Prozent ihrer Anteile an TEAM an die Muttergesellschaft von TEAM, Highlight Communications AG.
Ein wichtiges Treffen des Exekutivkomitees wartet am 27. und 28. Mai in der UEFA-Zentrale in Nyon auf die Mitglieder. Das Komitee wird dann über den Ausrichter der UEFA EURO 2016 entscheiden. Drei Kandidaten stehen zu Wahl – Frankreich, Italien und Türkei. Sobald das Komitee seine Entscheidung getroffen hat, wird es am 28. Mai in Genf eine Bekanntmachung dazu geben.