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Belarus entwickelt sich rasant

Belarus ist unabhängig im Fußball erst seit dem Zerfall der UdSSR im Jahr 1991 aktiv.

Belarus entwickelt sich rasant
Belarus entwickelt sich rasant ©AFP

Der Fußball in Belarus geht bis in das Jahr 1910 zurück, als der erste Klub des Landes unter dem Namen First Gymnasium Football Team in der Stadt Gomel gegründet wurde. Der Sport wanderte jedoch schnell in die Hauptstadt Minsk und auch in die Ballungszentren von Borisov und Mogilev. Somit wurde im Jahr 1922 das erste Mal eine weißrussische Meisterschaft ausgetragen, außerdem wurde Belarus zur gleichen Zeit ein Teil der UdSSR.

Der FC Dinamo Minsk, der schon bald zum führenden Klub des Landes aufsteigen sollte, wurde 1923 gegründet. Dinamo spielte ab 1936 im sowjetischen Fußballsystem und gewann 1982 als einziges weißrussisches Team die sowjetische Top-Liga. In der gleichen Zeit wusste die Mannschaft aus Minsk auch in den UEFA-Wettbewerben zu beeindrucken, wobei jeweils das Viertelfinale des Pokals der europäischen Meistervereine 1983/84, des UEFA-Pokals 1984/85 und des Europapokals der Pokalsieger 1987/88 erreicht werden konnte.

Das Gründungsdatum des Fußballverbands von Belarus (BFF oder Belorusskaja Federacija Futbola) geht auf den 21. November 1989 zurück, wobei erst ab dem Zerfall der UdSSR im Jahr 1991 unabhängig Fußball gespielt wurde. Erstmals für internationales Aufsehen sorgte der neue Verband am 3. Juli 1992 mit der Aufnahme in die FIFA, ehe am 20. Juni 1993 der Beitritt zur UEFA erfolgte.

Mittlerweile zählt der Fußball zu den beliebtesten Sportarten in Belarus und nimmt auch einen wichtigen Platz im Sportunterricht des Landes ein. Insgesamt sind mehr als 25 000 Menschen im Fußball involviert, darunter sind auch 840 professionelle Trainer, welche den Lern- und Lehrprozess leiten. Zu der Fußballinfrastruktur zählen außerdem 200 Stadion – das größte Stadion von Dinamo Minsk fasst 40 000 Zuschauer – sowie 1 700 Rasenplätze. Darüber hinaus sind im BFF über 1 000 Schiedsrichter organisiert. Das professionelle Ligasystem setzt sich mittlerweile aus drei Klassen zusammen, wobei in der höchsten Spielklasse – der Premier League – zwölf Mannschaften involviert sind, in der Ersten Liga 16 Teams und in der Zweiten Liga 18 Mannschaften. Gespielt wird dabei von Frühjahr bis Herbst.

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR kristallisierte sich Dinamo Minsk als der erfolgreichste Verein des Landes heraus und gewann die Premier League fünfmal in Folge. Zwischen 1995 und 2006 ging die Meisterschaft aber jede Saison an einen anderen Klub, wobei sich der FC Dnepr-Transmash Mogilev, der FC BATE Borisov, der FC Slavia-Mozyr, der FC Belshina Bobruisk, der FC Gomel und der FC Shakhtyor Soligorsk in die Ehrenliste eintragen durften. Im Anschluss begann die große Dominanz von BATE, das sich acht Titel in Folge sicherte und seit der Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League 2008 zwei weitere Male vertreten war.

Die Nationalmannschaft gab ihr offizielles Debüt am 20. Oktober 1992 in Minsk, als man gegen ein weiteres ehemaliges Mitglied der Sowjetunion – die Ukraine – zu einem 1:1-Remis kam. Schließlich wurde Eduard Malofeev verpflichtet, der als Spieler mit der UdSSR bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1966 den dritten Platz belegt und Dinamo Minsk im Jahr 1982 als Trainer zur Sowjetmeisterschaft geführt hatte. Nachdem er bis kurz nach der Jahrtausendwende im Amt geblieben war, übernahm der deutsche Trainer Bernd Stange.

In den Qualifikationen zur den Weltmeisterschaften 1994, 1998, 2006, 2010 und 2014 konnte Belarus keine entscheidende Rolle spielen, wobei man die Play-offs für das Turnier in Korea und Japan 2002 nur knapp verpasste. Die größten Erfolge feierte Belarus wohl aber zweifelsohne in der Qualifikation zu UEFA-Europameisterschaften, als man zunächst im Vorfeld der EURO '96 zuhause gegen die Niederlande gewann, dann im Hinblick auf die UEFA EURO 2000 zwei Remis gegen Italien und ein Unentschieden gegen Dänemark erreichte und 2012 schließlich vier Punkte gegen Frankreich holte.

Den ersten Pokal auf Nationalmannschaftsebene holte Belarus im Jahr 2002, als man in Moskau ein von der Bundesrepublik Jugoslawien, der Ukraine und Russland ausgerichtetes Turnier gewann. Dieser Erfolg brachte weitere Entwicklungen, sowohl auf als auch neben dem Platz, mit sich. Der BFF stellt nicht nur wettbewerbsfähige Teams in allen Altersklassen, sondern die weißrussische Fußballfamilie erweist sich auch geschickt in den Herausforderungen des modernen Spiels. Zwei treffende Beispiele dafür sind die Ausrichtung der UEFA-U19-Europameisterschaft für Frauen 2009, ehe die Männer zwei Jahre später bis ins Halbfinale der UEFA-U21-Europmeisterschaft in Dänemark kamen, weshalb sie bei den Olympischen Spielen 2012 in London antreten durften.

2016 richtete Belarus erneut ein Turnier aus - die Endrunde der UEFA-U17-Europameisterschaft der Frauen.

Präsident

Nikolai Sherstnev

Nationalität: Belarussisch
Geburtsdatum: 9. Dezember 1960
Präsident seit: 2023 

Nikolai Sherstnev
Nikolai SherstnevABFF

Generalsekretär

Sergei Schardezki

Sergei Schardezki
Sergei Schardezki©BFF

Nationalität: Belarusse
Geboren am: 6. Februar 1984
Generalsekretär seit: 2019

• Sergei Schardezki ist Absolvent der staatlichen Belorussischen Universität für Körperkultur, wo er sich auf Fußball spezialisiert hat. Von 2006 bis 2009 war er in der Abteilung für Sport, Sportunterricht und Tourismus des Exekutivkomitees der Region Minsk tätig und verbrachte die nächsten zwei Jahre in der Sport- und Tourismus-Administration desselben Exekutivkomitees.

• Im Juli 2011 stieß er zum Belarussischen Fußballverband (BFF), wo er bis 2018 als leitender Experte in der Abteilung Wettbewerbe arbeitete, bis er zum stellvertretenden Abteilungsleiter befördert wurde. 2019 wurde er Geschäftsführer von COMET, einem Unternehmen, das auf integrierte elektronische Fußballmanagementsysteme spezialisiert ist.

• Schardezki war sieben Jahre als Schiedsrichterassistent tätig, darunter von 2016 bis 2018 in der ersten Liga.