Unaufhaltsam: EM-Stars über den rasanten Aufstieg des Frauenfußballs
Donnerstag, 10. Juli 2025
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Die UEFA Women’s EURO 2025 setzt neue Maßstäbe und stellt neue Rekorde auf. Spielerinnen erklären, weshalb der Frauenfußball nicht mehr aufzuhalten ist.
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Der Frauenfußball kennt derzeit nur die Richtung nach oben und eine Verlangsamung dieses Trends ist nicht absehbar. Auf dieser Dynamik beruht der Name der UEFA-Frauenfußballstrategie für den Zeitraum 2024 bis 2030: „Unstoppable“ (Unaufhaltsam).
Die Women’s EURO 2025 und ihr Vermächtnis sind ein zentraler Bestandteil der Strategie – das Turnier spielt eine wichtige Rolle dabei, das Wachstum des Frauenfußballs und seine Sichtbarkeit in ganz Europa zu beschleunigen.
Während die EM-Endrunde in der Schweiz voranschreitet, erklären zahlreiche Spielerinnen – Vivianne Miedema (Niederlande), Alessia Russo (England), Klara Bühl (Deutschland), Dolores Silva (Portugal), Marie Detruyer (Belgien), Ingibjörg Sigurðardóttir (Island) und Eveliina Summanen (Finnland) –, was den Frauenfußball aus ihrer Sicht zu einer unaufhaltsamen Kraft macht.
Was macht den Frauenfußball unaufhaltsam?
Sigurðardóttir: „Der Wunsch, anderen zu beweisen, dass wir gut genug sind, dass es Spaß macht, Frauenfußball zu schauen, und dass es Spaß macht, als Frau Fußball zu spielen. Es geht darum, zu zeigen, dass wir weit kommen und ein großes Publikum anziehen können. Wenn man viele Leute auf den Rängen sieht, bekommt man dieses Siegesgefühl und ist unglaublich stolz.“
Summanen: „Es ist die Freude, die wir auf dem Platz zeigen – es ist einfach unglaublich und bringt Menschen auf der ganzen Welt zusammen. Das wird einfach so weitergehen.“
Russo: „In erster Linie sind es die Menschen. Die Menschen, denen man begegnet, die Menschen, mit denen man spielt und mit denen man sich umgibt – der Betreuerstab, die Mitspielerinnen, Freunde, Familie. Alle unterstützen sich gegenseitig. Sie wollen sich gegenseitig dazu anspornen, immer besser zu werden.“
Miedema: „Die Unterstützung, die wir heutzutage von den Fans bekommen. Ich denke, wenn wir Fußball spielen, möchten junge Mädchen es uns nachtun, und ich denke, das ist die größte Bewegung, die wir in den letzten Jahren im Frauenfußball gesehen haben.
Es gibt immer mehr Talente, die sich durchsetzen. Das Niveau wird immer besser, und ich bin fest davon überzeugt, dass dies das bisher beste Frauenfußballturnier werden kann, bei der Qualität auf dem Platz und mit der aktuellen Leistungsdichte.“
Detruyer: „Die Leidenschaft für den Fußball. Wir wollen als Team da sein, Spaß haben und ein Vorbild für jüngere Spielerinnen sein.“
An welche Spielerin denken Sie, wenn Sie das Wort „unaufhaltsam“ hören?
Miedema: „Ich denke dabei an eine Torhüterin, und zwar Daphne van Domselaar. Ich hoffe, dass sie bei diesem Turnier noch viele Bälle stoppen wird. Spiele ohne Gegentor wären für uns sehr hilfreich.“
Detruyer: „Ich würde sagen, dass Elena Dhont nicht aufzuhalten ist. Sie hatte schon viele und auch schwere Verletzungen, aber sie ist wirklich gut damit umgegangen. Auf dem Platz sieht man, dass sie immer 100 % gibt, nicht nur für sich selbst, sondern auch für das Team. Das ist wirklich fantastisch.“
Summanen: „Ich könnte definitiv alle in unserem Team nennen, aber Linda Sällström kommt mir dabei als erstes in den Sinn. Sie hat in Finnland Rekorde gebrochen und im Moment hält sie einfach nichts auf.“
Bühl: „Auf jeden Fall ein oder zwei der jüngeren Spielerinnen – Franziska Kett und Carlotta Wamser. Wenn ich die beiden auf dem Platz sehe, sind sie extrem dynamisch, überzeugend und mutig. Das bedeutet für mich unaufhaltsam.“
Silva: „Ich würde sagen Carolina Mendes. Sie hat sich kurz vor unserer Ankunft in der Schweiz verletzt. Für mich war sie immer ein Vorbild. Momentan ist sie nicht hier bei uns, aber ich weiß, dass sie auch in einem schwierigen Moment ihrer Karriere nicht aufzuhalten ist.“
„Unstoppable“: vier langfristige Ziele bis 2030
In den nächsten sechs Jahren soll der Frauenfußball:
- anhand von Entwicklungsmöglichkeiten für Spielerinnen, Coaches und Referees sowie durch Möglichkeiten im Breitenfußball die am meisten praktizierte Sportart für Frauen und Mädchen in allen europäischen Ländern sein;
- in Europa die Heimat der weltbesten Spielerinnen, mit sechs reinen Profiligen und 5 000 reinen Profispielerinnen, sein;
- der nachhaltigste und für Investitionen attraktivste Frauensport sein, mit rekordverdächtigen UEFA-Wettbewerben;
- für seine Werte, Kultur und eigene Geschichte gefeiert werden, der für alle einen Platz bietet.