Women's EURO 2025 für Einsteiger: Wie sie funktioniert, Teilnehmer, Tickets
Mittwoch, 23. April 2025
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Unser Überblick über das Turnier, wie es funktioniert und die 16 Teilnehmer.
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Die UEFA Women's EURO 2025 findet vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz statt.
Lest unseren vollständigen Guide für ein weiteres spannendes Turnier.
Women's EURO 2025: Wichtige Infos
Seit wann gibt es die Women's EURO?
Der erste UEFA Europäische Meisterschaft für Frauenfußball lief von 1982 bis 1984 und wurde von Schweden gewonnen. Danach wurde eine Endrunde mit vier Teams eingeführt, und eine Statusaufwertung führte 1991 zur UEFA-Europameisterschaft der Frauen.
Im Jahr 1997 wurde die Endrunde mit acht Teams und einer Gruppenphase ausgetragen und fand von da an alle vier Jahre statt. 2009 wurde die Endrunde schließlich auf zwölf Teams und 2017 auf 16 Mannschaften erweitert. Die Ausgabe 2021 wurde aufgrund von COVID um ein Jahr verschoben, aber der reguläre Abstand zwischen den Turnieren wird 2025 wieder eingehalten.
Wann und wo finden die Spiele der Women's EURO statt?
Los geht's am Mittwoch, den 2. Juli, um 18.00 Uhr MEZ in der Arena Thun mit dem Spiel Island gegen Finnland. Drei Stunden später tritt Gastgeber Schweiz gegen Norwegen in Basel an, im St. Jakob-Park wird auch das Finale am Sonntag, 27. Juli um 18:00 Uhr MEZ stattfinden. Dazwischen werden Spiele im Stadion Wankdorf in Bern, im Stade de Genève in Genf, im Stadion Letzigrund in Zürich, in der Arena St.Gallen in St.Gallen, im Allmend Stadion Luzern in Luzern und im Stade de Tourbillon in Sion ausgetragen.
Wie funktioniert die Women's EURO?
Es gibt vier Gruppen mit je vier Teams, von denen die beiden Erstplatzierten ins Viertelfinale einziehen. Von dort an geht das Turnier dann im K.-o.-Modus über die Bühne. Spiele, die nach 90 Minuten noch keinen Sieger gefunden haben, gehen in die Verlängerung und, falls nötig, ins Elfmeterschießen.
Gruppen bei der Women's EURO 2025
Gruppe A: Schweiz (Gastgeber), Norwegen, Island, Finnland
Gruppe B: Spanien, Portugal, Belgien, Italien
Gruppe C: Deutschland, Polen, Dänemark, Schweden
Gruppe D: Frankreich, England (Titelverteidiger), Wales, Niederlande
Wer sind die Favoriten auf den Sieg bei der Women's EURO?
England ist der amtierende Titelverteidiger, nachdem man 2022 mit dem Triumph im eigenen Land seine erste große Trophäe mit der A-Nationalmannschaft gewann und im Jahr darauf das Finale der FIFA-Weltmeisterschaft der Frauen erreichte. Dort unterlagen die Engländerinnen Spanien, das nach zahlreichen Erfolgen auf Welt- und Europaebene im Jugendbereich seinen ersten Titel mit der A-Nationalmannschaft einfuhr. Zudem gewann La Roja im Februar 2024 die erste Ausgabe der UEFA Women's Nations League.
Deutschland, das England im Finale 2022 im Wembley-Stadion in die Verlängerung zwang, hat dieses Turnier von 1995 bis 2013 sechs Mal in Folge gewonnen und den Pokal in acht der 13 Endrunden geholt. Dazu kommen zwei Triumphe bei Weltmeisterschaften und Olympisches Gold 2016. Die Niederlande gewannen 2017 als Gastgeber die Women's EURO und bewiesen, dass es kein Zufall war, als man zwei Jahre später das Finale der Weltmeisterschaft der Frauen erreichte. Die Trainerin von damals, Sarina Wiegman, wechselte nach England, wo sie an diese Erfolge anknüpfte, trotzdem gehören die Niederlande weiterhin zur Elite.
Frankreich war in den 2010er-Jahren oft Mitfavorit auf einen Titel, nicht zuletzt aufgrund der Erfolge von Lyon auf Vereinsebene im gleichen Zeitraum, musste aber bis zum letzten Jahr warten, um in der Nations League erstmals ein Finale zu erreichen. Die Teams aus dem Norden waren schon immer stark, und Schweden unterstrich mit dem Gewinn der Bronzemedaille die Dominanz Europas bei der Weltmeisterschaft, während Norwegen auf Superstars wie Caroline Graham Hansen und Ada Hegerberg zurückgreifen kann, und auch Pernille Harders Dänemark sollte nicht unterschätzt werden.
Verfolge die Women's EURO mit der offiziellen App
Was ist mit den weiteren Teilnehmern der Women's EURO?
Die Schweiz hat eine schwierige Aufgabe vor sich, wenn sie als drittes Team in Folge als Gastgeber den Titel holen möchte, aber Trainerin Pia Sundhage hat mit den USA, Schweden und Brasilien schon viele große Turniere erfolgreich gemeistert. Italien ist in der Qualifikationsgruppe vor den Niederlanden und Norwegen gelandet und ist gut drauf, während Island zum fünften Mal in Folge an einer Endrunde teilnimmt.
Belgien erreichte 2022 das Viertelfinale und landete in der Gruppe vor Italien, auf das man neben Portugal auch in der Schweiz in der Gruppenphase treffen wird. Finnland ist seit 2009 nicht mehr über die Gruppenphase hinausgekommen, doch gegen Island, Norwegen und die Schweiz könnte sich das ändern. Die Debütanten Polen (mit der starken Ewa Pajor) und Wales haben bei ihrer ersten Endrunde schwere Lose gezogen, aber schon mit der erfolgreichen Qualifikation die Erwartungen übertroffen.
Mit wie viele Zuschauern kann gerechnet werden?
England brach 2022 alle Rekorde: 87 192 Zuschauer besuchten das Endspiel, insgesamt waren 574 865 Fans bei den 31 Spielen dabei, mehr als das Doppelte des bisherigen Rekords. Mit Sitzplätzen ab 25 CHF, einschließlich kostenloser Zugfahrt innerhalb der Schweiz für alle Ticketinhaber, soll diese Marke übertroffen werden.
Bis März wurden bereits mehr als 500 000 Tickets verkauft, davon rund 90 000 innerhalb von 24 Stunden nach der Auslosung im Dezember.
Schiedsrichtertechnologien: Kommt der VAR bei der Women's EURO zum Einsatz?
Genau die gleichen Technologien, die bei der UEFA EURO 2024 der Männer zum Einsatz kamen, werden auch bei der Women's EURO 2025 verwendet - Video-Schiedsrichterassistent (VAR), Torlinientechnologie (TLT), Connetcted Ball Technology und halbautomatische Abseitstechnologie. Sowohl die Connected Ball Technology als auch die halbautomatisierte Abseitstechnologie werden bei der Frauen-EM erstmals zum Einsatz kommen. Das VAR+football Technologies Hub für das Turnier wird sich in Nyon befinden.
Frühere Endspiele
UEFA-Europameisterschaft der Frauen
16 Teams
2022: England - Deutschland 2:1 n.V.; Wembley, England
2017: Niederlande - Dänemark 4:2; Enschede, Niederlande
12 Teams
2013: Deutschland - Norwegen 1:0; Solna, Schweden
2009: Deutschland - England 6:2; Helsinki, Finnland
8 Teams
2005: Deutschland - Norwegen 3:1; Blackburn, England
2001: Deutschland - Schweden 1:0 n.V. (Golden Goal); Ulm, Deutschland
K.-o.-Phase mit Hin- und Rückspiel, Finale nur ein Spiel
1995: Deutschland - Schweden 3:2; Kaiserslautern, Deutschland
K.-o.-Phase mit vier Teams
1993: Norwegen - Italien 1:0; Cesena, Italien
1991: Deutschland - Norwegen 3:1 n.V.; Aalborg, Dänemark
UEFA Europäische Meisterschaft für Frauenfußball
K.-o.-Phase mit vier Teams
1989: Bundesrepublik Deutschland - Norwegen 4:1; Osnabrück, Bundesrepublik Deutschland
1987: Norwegen - Schweden 2:1; Oslo, Norwegen
K.-o.-Phase mit Hin- und Rückspiel
1984: Schweden - England (4:3 i.E.); Hin- und Rückspiel, Göteborg und Luton
Wer sind die 16 Teilnehmer?
Belgien
Erreichte 20222 erstmals das Viertelfinale und wird angeführt von der starken Tessa Wullaert.
Dänemark
Überraschungsfinalist von 2017. Harder gehörte bereits damals zu den Stars und tut es noch heute.
England
Stürmte 2022 vor heimischer Kulisse zum Titel und stand im Anschluss bei der Weltmeisterschaft im Endspiel.
Finnland
Nehmen sich selbst nicht zu wichtig, zeigen aber tollen Fußball. Das Team erreichte beim Debüt 2005 direkt das Halbfinale.
Frankreich
Nach dem Halbfinaleinzug 2022, dem Ausscheiden im WM-Viertelfinale 2023 im Elfmeterschießen gegen Gastgeber Australien und der Finalteilnahme in der ersten Nations League 2024 scheinen sich Les Bleues auf den ersten großen Titel vorzubereiten.
Deutschland
Sieger 1989 und 1991. Und 1995, 1997, 2001, 2005, 2009 und 2013. Hinzu kommen noch die WM-Titel 2003 und 2007 und die Olympische Goldmedaille 2016. Zwang England bei der EURO 2022 in die Verlängerung und schlug Spanien für die Olympische Bronzemedaille 2024.
Island
Die Männer verzückten bei der UEFA EURO 2016 die Welt, aber auch Islands Frauen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Sie sind zum fünften Mal in Folge bei der Endrunde dabei.
Italien
Die Italienerinnen sorgten in diesem Wettbewerb bereits früher für Furore und sind erneut auf dem Vormarsch.
Niederlande
Die Niederländerinnen wollen den Titelgewinn von 2017 wiederholen und verfügen über zahlreiche hochkarätige Spielerinnen aus den besten europäischen Ligen sowie über einige aufstrebende Talente.
Norwegen
Als zweimaliger Champion schied Norwegen 2017 und 2022 jeweils in der Gruppenphase aus, aber ein Team gespickt mit Stars wie Graham Hansen, Hegerberg, Frida Maanum und Guro Reiten sollte man immer auf dem Zettel haben.
Polen
Beim Debüt bei einem großen Turnier hat Polen mit Pajor eine Spielerin in seinen Reihen, die schon beim Gewinn der UEFA-U17-Europameisterschaft der Frauen 2012/13 dabei war.
Portugal
Zum dritten Mal in Folge bei einer Endrunde dabei und Benficas Erfolge in Europa der letzten Jahre zeugen von der wachsenden Zahl an portugiesischen Talenten.
Spanien
Der Titel bei der Weltmeisterschaft 2023 war der Durchbruch der A-Nationalmannschaft und mit den Ballon-d'Or-Gewinnerinnen Aitana Bonmatí und Alexia Putellas könnte Spanien jetzt auch den einzigen UEFA-Titel holen, den man bislang noch nicht gewinnen konnte.
Schweden
WM-Bronze 2019 und 2023, Olympia-Silber 2021 und EM-Halbfinalist 2022: Es fehlt nur noch ein Titel für diese Mannschaft, die sich unter Peter Gerhardsson (der nach diesem Turnier zurücktritt) zu einem echten Spezialisten bei der Endrunde entwickelt hat.
Schweiz
Als Gastgeber sind die Augen auch auf die Schweiz gerichtet, aber Trainerin Sundhage gewann als Spielerin 1984 den Titel mit Schweden und holte als Trainerin 2016 die olympische Silbermedaille. Sie führte die USA zu zwei olympischen Goldmedaillen und gewann 2022 mit Brasilien die Copa América Femenina.
Wales
Wie Polen erstmals bei einem großen Turnier dabei, nachdem man in den Play-offs sowohl gegen die Slowakei als auch gegen die Republik Irland Nervenstärke bewiesen hatte. Glücksbringerin ist Jess Fishlock, die 2006 ihr Debüt gab und während dieser historischen Qualifikation zur besten Torschützin aller Zeiten ihres Landes wurde.