Women's EURO 2022: Alle Rekorde, die bei der Frauen-EM in England aufgestellt wurden
Montag, 1. August 2022
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Bei der UEFA Women's EURO 2022 wurden neue Standards und Rekorde an allen Fronten aufgestellt.
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Die UEFA Women's EURO 2022 wird sowohl für ihre Spiele als auch die Atmosphäre in den Stadien lange in Erinnerung bleiben. Die 13. Ausgabe dieser Endrunde lieferte außerdem zahlreiche neue Rekorde – von tollen Torausbeuten bis hin zu nie da gewesenen Zuschauerzahlen.
Teamrekorde
Meiste Tore in einem Turnier: 22, England
England startete das Finale gegen Deutschland nur einen Treffer hinter dem Rekord der Endspielgegnerinnen von 21 Toren, der im Finale 2009 beim 6:2-Sieg gegen die Lionesses aufgestellt wurde. Beim 2:1-Sieg nach Verlängerung in Wembley wurde diese Bestmarke nun geknackt.
Meiste Tore in einer Gruppenphase: 14, England
Der vorige Rekord waren elf Tore in einer Gruppenphase, aufgestellt von Deutschland als Gastgeber 2001.
Meiste Punkte in einer Gruppenphase: 9, Deutschland & England
England hat die achte perfekte Bilanz in einer Gruppenphase aufzuweisen und ist neben Deutschland (2001, 2005, 2009 und 2022) die einzige Nation, die dies mehr als einmal schaffte (nach 2017).
Wenigste Gegentore in der Gruppenphase: 0, Deutschland & England (Rekord eingestellt)
2005 gewann Deutschland gegen Norwegen, Italien und Frankreich, ohne ein einziges Gegentor zu kassieren. Das blieb bis zu diesem Jahr unerreicht, wobei England auch sechs Tore mehr erzielte als Deutschland damals. Und auch Deutschland gelang dieses Kunststück 2022 erneut.
Höchster Sieg: England - Norwegen 8:0
Am zweiten Spieltag stellte England in Brighton & Hove einen neuen Rekord für den höchsten Sieg in diesem Wettbewerb auf und brachen dabei den eigenen Rekord, den sie in der Gruppenphase 2017 beim 6:0 gegen Schottland aufgestellt hatten. Die acht Tore waren außerdem die meisten Tore in einem Spiel (gemeinsam mit Englands 2:6-Niederlage gegen Deutschland im Finale 2009).
Meiste Tore in der ersten Halbzeit: 6, England - Norwegen
Am 10. Juli wurde Frankreich zum ersten Team, das fünf Tore in einer ersten Halbzeit erzielen konnte. Der Rekord stand nur 24 Stunden, bis England es gegen Norwegen noch etwas besser machte.
Meiste verschiedene Torschützinnen in einem Spiel: 5, England - Norwegen (Rekord eingestellt)
Neben Meads drei Toren trafen auch Georgia Stanway (per Elfmeter), Ellen White (zwei Tore), Lauren Hemp und Alessia Russo gegen Norwegen. Das gab es bisher nur einmal: bei Deutschlands 5:1-Sieg gegen Frankreich in der Gruppenphase 2009.
Rekorde von Spielerinnen
Meiste Tore bei einer Endrunde: 6, Beth Mead (England) & Alex Popp (Deutschland) (Rekord eingestellt)
Inka Grings erzielte 2009 sechs Tore für Deutschland, was bis zum Halbfinale niemand schaffte. Dann trafen Mead gegen Schweden und Popp gegen Frankreich. Aber beide liegen noch vier Tore hinter den Karriererekorden von Grings und ihrer ehemaligen Teamkollegin bei den DFB-Frauen Birgit Prinz.
Meiste Tore in der Gruppenphase: 5, Beth Mead (England)
Mead erzielte das Eröffnungstor gegen Österreich, dann einen Dreierpack gegen Norwegen und fälschte gegen Nordirland einen Ball ab.
Tore in allen drei Gruppenspielen: Beth Mead (England) und Alex Popp (Deutschland)
Mead war die erste Stürmerin in der Geschichte des Wettbewerbs, die in allen drei Spielen traf. Kurioserweise tat es ihr Deutschlands Alex Popp einen Tag später nach.
Tore in aufeinanderfolgenden Spielen: 5, Alex Popp (Deutschland)
2013 und 2017 verpasste Popp die Turniere verletzt, sodass dieses Jahr tatsächlich erst ihr Debüt darstellte. Diesmal ließ sie dann nichts anbrennen und traf erst in der Gruppenphase gegen Dänemark, Spanien und Finnland und dann gegen Österreich im Viertelfinale, wodurch sie mit dem Rekord von Landsfrau Heidi Mohr gleichzog. Im Halbfinale legte Popp dann noch einen drauf und wurde alleinige Rekordhalterin. Ein Verletzung vor dem Finale hinderte sie dann daran, diese Bestmarke weiter auszubauen.
Meiste Tore von einer Einwechselspielerin: 4, Alessia Russo (England)
England stellte von der Gruppenphase bis zum Endspiel immer die gleiche Elf auf – das gab's weder bei einer Frauen- noch bei einer Männer-EM bisher. Das heißt auch, dass Russo nie in der Startelf stand – aber trotzdem den dritten Platz in der Torschützinnenliste hinter Mead und Popp belegte. Sie traf gegen Norwegen, zweimal gegen Nordirland und machte dann noch ein tolles Tor mit der Hacke im Halbfinale gegen Schweden.
Meiste Tore in einer ersten Halbzeit: 3, Grace Geyoro (Frankreich - Italien 5:1)
Ein Rekord von Frankreichs erstem Spieltag gegen Italien steht noch: Geyoros erster Dreierpack in der ersten Halbzeit bei einer Endrunde überhaupt.
Älteste Torschützin: Julie Nelson, 37 Jahre und 33 Tage (Norwegen - Nordirland 4:1)
Das Team aus Nordirland waren die einzigen Debütantinnen bei dieser Endrunde und erzielte in drei Niederlagen nur einen Treffer, aber der war bedeutend: Es war nicht nur das erste Tor bei einem großen Turnier, sondern Nelson brach gleichzeitig einen Rekord, der seit 2009 von Italiens Legende Patrizia Panico gehalten wurde.
Rekorde von Trainerinnen
Erste Trainerin, die ihre ersten elf Spiele bei der Women's EURO gewinnt: Sarina Wiegman (Niederlande & England)
2017 gewann Wiegman als Cheftrainerin der Niederlande alle sechs Spiele. Dann wechselte sie nach England und gewann die ersten beiden Gruppenspiele (das dritte verpasste sie), das Viertel- und Halbfinale sowie das Endspiel, wodurch sie bei elf Siegen in Serie steht. Zum Allzeit-Rekord von Deutschlands Tina Theune von 13 Siegen in Serie fehlen allerdings noch zwei Erfolge. Die Deutsche spielte ihre ersten beiden Spiele 1997 nur remis, gewann dann allerdings alle Partien dieses Turniers sowie der Ausgaben 2001 und 2005.
Erste Trainerin, die den Titel mit zwei verschiedenen Nationen gewinnt: Sarina Wiegman (Niederlande & England)
Nur vier Trainerinnen bzw. Trainer haben bislang mit mehr als einer Nation bei einer EM-Endrunde teilgenommen: Wiegman (Niederlande 2017, England 2022), Finalgegnerin Martina Voss-Tecklenburg (Schweiz 2017, Deutschland 2022), Nils Nielsen (Dänemark 2017, Schweiz 2022) and Anna Signeul (Schottland 2017, Finnland 2022). Mit Englands Finalerfolg erreichte Wiegman einen einzigartigen Doppelpack und wurde gleichzeitig die erste Trainerin, die mit einem ausländischen Team gewinnen konnte.
Zuschauerrekorde
Größte Zuschauerzahl: 87.192 (England - Deutschland 2:1 n. V.)
Das Finale stellte nicht nur einen Rekord für ein Länderspiel der Frauen in Europa auf (und schlägt dabei die 80 203, die 2012 das Olympische Finale in Wembley sahen), sondern war insgesamt ein Zuschauerrekord für ein EM-Endrundenspiel der Frauen oder Männer. Bislang war die Bestmarke 79 115 Fans beim Finale 1964 zwischen Spanien und der Sowjetunion im Santiago Bernabéu in Madrid.
Gesamtzuschauerzahl: 574.875
Der bisherige Rekord lag bei 240.055 und wurde vor fünf Jahren in den Niederlanden aufgestellt. Gebrochen wurde er schon am zweiten Spieltag der Gruppenphase – am Ende wurde er mehr als verdoppelt.
Durchschnittliche Zuschauerzahl: 18.544
In den Tagen von Endrunden mit nur vier Teams waren 36.000 Zuschauer bei den vier Spielen 1989 in Deutschland, was durchschnittlich 9.000 sind – ein Rekord, der bis diesen Sommer nicht gebrochen werden konnte. Dafür stand es diesmal schon nach der Gruppenphase fest, selbst wenn niemand zu den K.-o.-Spielen gegangen wäre.
Zuschauerzahl (Gruppenphase): 68 871 (England - Österreich 1:0, Trafford)
Die Zuschauerzahl im Old Trafford beim Eröffnungsspiel übertraf den bisherigen Gesamtrekord um mehr als 27.000 – 41.301 Fans waren 2003 beim Endspiel zwischen Deutschland und Norwegen in Solna, Schweden im Stadion. Dieser neue Gesamtrekord stand allerdings nur 25 Tage, wodurch es nun nur noch die Bestmarke für die Gruppenphase ist. Der Rekord für ein Gruppenspiel ohne den Gastgeber wurde mehrfach aufgestellt, am Ende waren es die 22.596 beim Spiel der Niederlande gegen die Schweiz an der Bramall Lane in Sheffield.
Zuschauerzahl (Viertelfinale): 28 994 (England - Spanien 2:1 n.V., Brighton & Hove)
Englands dramatischer Sieg in der Verlängerung wurde von mehr als doppelt so vielen Fans gesehen wie der bisherige Viertelfinalrekord vom 2:0-Sieg der Niederlande gegen Schweden vor fünf Jahren. Am nächsten Tag gab es die zweithöchste Zuschauerzahl in einem Viertelfinale, was der neue Rekord für ein Spiel ohne Gastgeber ist: 16.025 Fans sahen den Sieg Deutschlands gegen Österreich in Brentford.
Zuschauerzahl (Halbfinale): 28.624 (England - Schweden 4:0, Sheffield)
England holte auch den letzten Zuschauerrekord an der Bramall Lane, wobei er am nächsten Tag in Milton Keynes bei Deutschland gegen Frankreich fast gebrochen wurde: 27.445 sahen diese Partie, was der Rekord für ein Spiel ohne Gastgebernation ist.