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2013: Sechster Titel vielleicht Deutschlands bester

Schweden, Frankreich und Norwegen konnten sie zwar herausfordern, doch eine DFB-Elf im Umbruch und mit Verletzungssorgen sicherte sich nichtsdestotrotz den sechsten EM-Titel in Folge.

Nadine Angerer, die im Finale zwei Strafstöße parierte, mit dem Pokal
Nadine Angerer, die im Finale zwei Strafstöße parierte, mit dem Pokal ©Sportsfile

Deutschland gewinnt die UEFA-Frauen-Europameisterschaft. Diesen Satz hätte man so auch 2009, 2005, 2001, 1997, 1995 – und unterbrochen von einem Sieg Norwegens - auch wieder 1991 oder 1989 schreiben können. Aber er beschreibt nicht einmal annähernd, was der DFB-Auswahl da in Schweden gelungen ist.

Die zwölfjährige Siegesserie in allen UEFA-Frauen-EM-Spielen (inklusive Qualifikation) endete dieses Mal bereits in der Qualifikation mit einem 2:2 nach Rückstand gegen Spanien. Im ersten Spiel in Schweden gab es ein 0:0 gegen die Niederlande – der erste Punktverlust bei einer Endrunde seit 1997, bevor man im letzten Gruppenspiel gegen Norwegen (0:1) erstmals seit 1996 eine Niederlage hinnehmen musste.

Nur elf Tage später drehte man den Spieß um, besiegte Norwegen mit 1:0 und Deutschland ist wieder einmal Europameister. Wenn man bedenkt, dass Spielerinnen wie Birgit Prinz, Ariane Hingst und Kerstin Garefrekes international zurückgetreten sind und andere wie Kim Kulig und Babett Peter zu den sechs wichtigen Verletzungsausfällen zählen, darf es nicht überraschen, dass viele dachten, dieses Jahr wäre Deutschland reif für eine Wachablösung. Sie waren es nicht.

Schweden war die Mannschaft, die viele auserkoren hatten, diesen Wechsel vorzunehmen. Für die Gastgeberinnen gab es eine einmalige Unterstützung, was zu insgesamt 216 888 verkauften Tickets führte – 75 000 mehr als bei jeder anderen UEFA Women's EURO bisher. Hoffnung machte man sich auch daraus, dass Pia Sundhage im Herbst 2012 die Elf übernahm und Lotta Schelin vorne für die Tore sorgte.

Ihr Elfmeter im Eröffnungsspiel gegen Dänemark wurde zwar noch pariert, doch dann fand sie zu ihrer Form und gewann dank fünf Treffer fast konkurrenzlos den adidas Goldenen Schuh. Im Halbfinale gegen Deutschland gingen Schelin und ganz Schweden aber torlos aus, verloren 0:1 und schieden aus – trotzdem wurden sie in der Halbzeit des Endspiels vor der Rekordkulisse für eine Frauen-EM von 41 301 Zuschauern frenetisch gefeiert.

Andere waren sich sicher, dass Frankreich, nach Platz vier bei der FIFA-Frauen-WM 2011 und den Olympischen Spielen 2012, die beste Elf des Kontinents sei. Als einziges Team schloss man die Qualifikation ohne Punktverlust ab und wurde dann zur einzigen Truppe, die in Schweden alle Gruppenspiele gewinnen konnte. Darunter war ein 3:0-Sieg gegen England, das 2009 noch Vize-Europameisterwurde wurde und mit jener Niederlage aus dem Turnier ausschied.

Frankreich, das im Viertelfinale gegen Dänemark der turmhohe Favorit war, kam über ein 1:1 nicht hinaus und scheiterte dann mit 2:4 im Elfmeterschießen – Stina Petersen, die schon gegen Schelin und im gleichen Spiel gegen Kosovare Asllani einen Strafstoß pariert hatte, war wieder einmal die umjubelte Heldin.

Dänemarks Märchen endete stilgerecht mit einem Elfmeterschießen gegen Norwegen (2:4). Obwohl man in der Gruppe gegen Deutschland gesiegt und diese auf Platz eins beendet hatte, gehörte Norwegen nicht zu den Favoriten der meisten Beobachter – zu schwankend war ihre Form in der Qualifikation gewesen, so dass es sogar einen Trainerwechsel gab. Even Pellerud kehrte in jene Position zurück, in der er zwischen 1989 und 1996 so erfolgreich gewesen war.

Aber die Kombination aus einem erfahrenen Gerüst um Ingvild Stensland, Trine Rønning und Solveig Gulbrandsen sowie die Talente Caroline Graham Hansen und Ada Hegerberg reichte zum Gruppensieg gegen Gegner wie Island und die Niederlande, Siegen in der K.-o.-Runde gegen Spanien und Dänemark – nur eben nicht zum letzten großen Schritt in Solna gegen Deutschland. Nadine Angerer, die 1997, 2001 und 2005 die Nummer zwei hinter Silke Rottenberg war, verhinderte Norwegens Triumph.

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