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Leonie Maier schreibt Schlagzeilen

"Das ist der Verdienst der harten Arbeit", freut sich Leonie Maier im Gespräch mit UEFA.com im Vorfeld der UEFA Women's EURO 2013 über ihren rasanten Aufstieg, den sie mit der DFB-Elf fortsetzen will.

Leonie Maier hat sich seit ihrem Debüt im Februar schnell einen Namen gemacht
Leonie Maier hat sich seit ihrem Debüt im Februar schnell einen Namen gemacht ©Getty Images

Es ist nicht einmal fünf Monate her, da feierte eine 20-jährige Spielerin mit blonden Haaren, die von ihren großen Brüdern Manuel, Simon und Jonas einst auf Bolzplätzen das Fußballspielen lernte, beim 3:3 in einem Testspiel gegen Frankreich in Straßburg ihr Debüt in der A-Nationalelf.

Und wohl nur wenige hätten erwartet, dass die in Stuttgart geborene Spielerin sofort derart nachhaltig Einfluss auf das Team nehmen würde, dass sie schon heute ein fester Bestandteil und aus der DFB-Elf nicht mehr wegzudenken ist.

Nur wenige Wochen vor Beginn der UEFA Women’s EURO gibt es kaum einen Zweifel, dass Maier in Schweden am 11. Juli zum Auftakt der Gruppe B gegen die Niederlande in der deutschen Startelf stehen wird. Seit ihrem Debüt im Februar hat Maier acht Spiele bestritten und schnell Popularität erlangt. Beim 1:0-Sieg gegen Kanada in der Paderborn in der Vorwoche erzielte sie ihren ersten Treffer im Nationaldress.

Und sogar Tom Sermanni, Trainer des Weltranglistenersten USA, erklärte auf die Frage der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, welche deutsche Spielerin er gern in seinem Team haben würde: "Ich merke mir keine Namen, aber mir gefiel die kleine Blonde mit der Nummer 25. Eine sehr gute Fußballerin mit tollem Spielverständnis. Sie ist ein bisschen wie ein junger Hund.“

Der Neuzugang des FC Bayern München freut sich, dass Bundestrainerin Silvia Neid sie in den Kreis der 23 EM-Spielerinnen aufgenommen hat. Gegenüber UEFA.com erklärt Maier im  schwäbischen Akzent: "Es war schon sehr überraschend für mich, dass es so gut gelaufen ist, ich fühle mich noch ein bisschen wie im Traum. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit meinen Diensten helfen und eine Dynamik hineinbringen kann. Ich habe aber auch lange darauf hingearbeitet und trainiert, das ist auch der Verdienst der harten Arbeit davor.“

Maier hat alle deutschen Juniorinnen-Auswahlteams durchlaufen. 2009 gewann sie die UEFA U17-Europameisterschaft, 2011 die UEFA U19-Europameisterschaft. Im vergangenen Jahr wurde sie bei der FIFA U20-Weltmeisterschaft in Japan Vizeweltmeisterin. Und sie hat schnell gelernt, sich den wachsenden Anforderungen anzupassen.

"In der A-Nationalmannschaft zu spielen ist schon etwas ganz anderes als in den Juniorinnen-Mannschaften oder in der Bundesliga. Alles ist viel schneller und athletischer, die Technik ist besser, die Zweikämpfe sind härter, die Passschärfe schneller und man spielt mit erfahrenen Spielerinnen zusammen, die schon sehr viel erlebt haben. Von denen kann man sich viel abschauen und Tipps holen, das ist schon etwas Besonderes.“

Maier genießt es, sich mit den Besten ihrer Zunft zu messen, wie etwa beim 3:3 im Testspiel gegen die USA im April in Offenbach. "Die USA sind dafür bekannt, sehr athletisch zu spielen. Wenn man dort mithalten kann, kann man auch mit den anderen Nationen mithalten“, ist sie sich sicher. Maier ist der Prototyp der neuen Generation junger, furchtloser deutscher Spielerinnen wie Jennifer Cramer, Lena Lotzen, Dzsenifer Marozsán oder Luisa Wensing.

Beim 3:0-Sieg gegen Schottland in Essen kam Maier auf ungewohnter Position im Mittelfeld zum Einsatz, doch auch das konnte sie nicht aus dem Gleichgewicht bringen. "Für jede Spielerin is es eine Ehre, in der Nationalmannschaft zu spielen. Ich spiele dort, wo mich die Trainerin aufstellt. Ich würde mich sogar ins Tor stellen“, scherzt sie.

Trotz reichlich Lob und Komplimente bleibt Maier mit beiden Beinen auf dem Boden. "Ich habe schon immer gelernt, dass man bodenständig bleiben sollte, so kommt man am besten zum Erfolg. Das kommt ein bisschen aus dem Elternhaus, aber es entspricht auch meinem Typ und die Schwaben sind ja auch etwas bescheidener, sagt man“, lächelt sie.

Jetzt blickt Maier voller Vorfreude auf die bevorstehende UEFA Women’s EURO, wo sie die Rückennummer 4 tragen wird. „Das ist eine Ehre für mich, die Nummer 4 zu tragen, die zuvor Babett Peter getragen hat, die eine sehr gute, erfahrene Spielerin ist. Ich werde versuchen, das so gut wie möglich umzusetzen.“