Ada Hegerberg über Lyons Finale in der Women's Champions League gegen Barcelona

Als die neue Saison begann, hatte Ada Hegerberg seit einer schweren Verletzung im Januar 2020 nicht mehr gespielt, und es war alles andere als klar, ob die Norwegerin, die nur wenige Monate zuvor zur besten Torschützin im UEFA-Klubwettbewerb avanciert war, als eine der torgefährlichsten Stürmerinnen aller Zeiten zurückkehren würde.

Am Samstag wird sie in ihrem fünften und Lyons zehnten Finale der UEFA Women's Champions League gegen Barcelona auflaufen. Die 26-Jährige hat seit ihrer Rückkehr im Herbst schon fünf Tore erzielt und damit bewiesen, dass sie immer noch eine gefürchtete Stürmerin ist. Das ist eine schlechte Nachricht für Barcelona, das in seinem ersten Finale 2019 gegen Lyon zur Halbzeit mit vier Toren zurücklag, was vor allem an einem Hattrick von Hegerberg lag.

Barcelona hat seit dem Finale in Budapest einen weiten Weg zurückgelegt und wurde in der letzten Saison sogar europäischer Champion, während die fünfjährige Regentschaft von Lyon im Viertelfinale beendet wurde. Vor dem Spiel gegen Barcelona in Turin sprach Hegerberg über den "zweiten Teil" ihrer Karriere, die Bedeutung der Women's Champions League für sie, die Aufgabe von Lyon gegen Barça und warum sie mit 58 Treffern in 59 europäischen Spielen "ein Tor zu wenig" hat.

Über die Genesung von einer schweren Verletzung…

Das Leben ist gut. Ich bin glücklich, seit ich zurück bin, und genieße jeden Tag. Ich muss sagen, dass es ein langer Weg war, und mit diesem Team wieder in einem Finale zu stehen, ist unglaublich. Man muss den Moment [nutzen]. Es ist ein Klischee, aber genieße jeden Tag und gib einfach alles.

Es ist eine Renaissance, kein Zweifel. Aber ich habe das Gefühl, dass ich diese Zeit genutzt habe, um an verschiedenen Aspekten meines Spiels und meiner Denkweise zu arbeiten. Ich habe gelernt, mich auf einem ganz anderen Niveau um meinen Körper zu kümmern, mich zu erholen und gut zu essen. Ich bin also bereit, den zweiten Teil meiner Karriere in Angriff zu nehmen: einfach hart arbeiten, keine Grenzen setzen und einfach sehen, wohin es mich und auch das Team führt.

Über die UEFA Women's Champions League…

Die Champions League ist für mich das schönste Turnier, an dem man teilnehmen kann. Ich denke, es ist einfach so historisch; es sind die besten Spielerinnen dabei, die besten Mannschaften. Es hat einfach etwas Magisches, diese Spiele zu bestreiten, die Bedeutung dahinter. Man weiß, dass das Interesse groß ist, dass es eine Dynamik gibt und dass die Leute zu den Spielen kommen. Alles daran ist so aufregend. Es ist, als würden wir alle einen Zentimeter größer aufwachen, wenn es eine Champions-League-Woche ist. Ein weiteres Finale zu erreichen, ist also ein sehr schönes Gefühl.

Über Lyons Weg zurück an die Spitze...

Du musstest mit dem gleichen Ehrgeiz in eine neue Saison gehen. Man musste alles neu überdenken. Wir mussten uns selbst analysieren und überlegen: "Was müssen wir beibehalten und was müssen wir ändern, um wieder dorthin zu gelangen?" Und ich schwöre, das ist vielleicht das Schwierigste im Fußball: Jahr für Jahr an der Spitze zu bleiben. Wenn man darauf zurückblickt, denkt man: "Das sollte nicht passieren, fünf Jahre in Folge zu gewinnen." Ich würde also die Tatsache, dass wir das geschafft haben, nicht [abtun].

Über Barcelona…

Ein sehr starkes Team. Sie spielen einen sehr interessanten, auf Ballbesitz ausgerichteten Fußball, mit vielen intelligenten Spielzügen. Sie sind sehr clever darin, den richtigen Raum zur richtigen Zeit zu finden.

Sie haben letztes Jahr verdient gewonnen, und man sieht auch, dass sie in der Liga gut unterwegs sind und sehr überzeugend gespielt haben, vor allem im [Halbfinal-]Hinspiel gegen Wolfsburg. Das sind die Spiele, die man spielen will, und wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren und einfach tipptopp sein, wenn wir gegen sie treffen.

Über das Duell Hegerberg gegen Alexia Putellas...

Ich denke, je mehr Interesse man für diese Spiele wecken kann, desto besser. Es geht darum, sich zu profilieren und den Frauen-Fußball auf die Tagesordnung zu setzen, und natürlich ist Alexia auch eine fantastische Spielerin. Es wird also ein sehr gutes Spiel werden. Ich freue mich sehr darauf, das ganze Team auch. Das wird eines der größten Spiele der Fußball-Geschichte. Ich freue mich schon sehr darauf.

Über ihren Rekord als beste Torschützin…

Ich habe meine Statistiken in der Champions League irgendwie noch im Griff. So habe ich es gerne klar im Kopf. Ich weiß, dass ich in Bezug auf die Spiele ein Tor zu wenig habe. Ich habe 58 Tore in 59 Spielen erzielt. Ich denke, es ist einfach schön, diese Statistik im Kopf zu haben.