DFB-Elf entzaubert Spanien und holt zweiten U21-Titel
Freitag, 30. Juni 2017
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Ein Traum-Kopfballtor von Mitchell Weiser hat Deutschland nach 2009 den zweiten Triumph bei der U21-EURO eingebracht. Gegen Spanien lieferte man die beste Turnierleistung ab.
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Toller Erfolg für den deutschen Nachwuchsfußball: Im Finale der UEFA-U21-Europameisterschaft in Krakau setzte sich das Team von Stefan Kuntz verdient mit 1:0 gegen Spanien durch.
Ein Pfostenschuss von Max Meyer (7.) und eine Kopfballchance von Héctor Bellerín: Die Partie begann mit guten Szenen auf beiden Seiten. Deutschland übernahm mehr und mehr die Initiative und wirkte dabei konzentrierter als in den ersten Halbzeiten gegen Italien und England.
Nach weiteren Möglichkeiten, vor allem durch Serge Gnabry, belohnte man sich für die gute Leistung in der 40. Minute mit der Führung. Jeremy Toljan flankte punktgenau auf Weiser, der keinen einfachen Kopfball vor sich hatte. Mit dem Rücken zum Tor schraubte er sich hoch, nickte genau im richtigen Moment zum Ball und beförderte die Kugel ins lange Eck - eine verdiente Halbzeitführung.
Spanien kam entschlossen aus der Pause und verzeichnete durch Saúl Ñíguez auch die erste Chance des zweiten Durchgangs. Julian Pollersbeck verhinderte mit einer Glanzparade den sechsten Turniertreffers des spanischen Ausnahmespielers. Deutschland antwortete mit einem Traumpass von Meyer auf Gnabry, der an einer starken Reaktion von Kepa Arrizabalaga scheiterte.
Das DFB-Team hätte in dieser Phase eigentlich auf 2:0 erhöhen müssen, ging mit den Chancen aber zu fahrlässig um. 18 Minuten vor Schluss hatte die Kuntz-Elf Glück, dass Dani Ceballos' Schuss aus 25 Metern nur knapp am Tor vorbeirauschte. Es war der Anfang einer Daueroffensive der Mannschaft von Albert Celades, doch Deutschland verteidigte weiter geschickt und rettete den Sieg über die Zeit.
Stimmen zum Spiel
Stefan Kuntz, Trainer Deutschland
Wir hatten einfach einen guten Matchplan heute und haben ihn mit viel Mut umgesetzt. Es ist nicht so einfach, Spaniens Aufbauspiel entscheidend zu stören. Es ist anders, als Trainer Europameister zu werden. Als Spieler freut man sich für sich selbst, jetzt freut man sich für 40 oder 50 Leute. Da hängen so viele Geschichten dran.
Albert Celades, Trainer Spanien
Uns waren Deutschland Stärken bekannt. Wir haben sie schon so oft gesehen. Aber jedes Spiel ist anders. In der ersten Halbzeit haben sie uns richtig leiden lassen. Wir haben uns überhaupt nicht wohl gefühlt. Wir haben versucht, das Spiel zu drehen, aber uns hat dieses Spiel einfach nicht geschmeckt.
Janik Haberer, Deutschland
Wenn man unsere Vorgeschichte kennt und weiß, was während des Turniers passiert ist, dann ist das einfach unglaublich. Wir sind heute als Underdog in die Partie gegangen. Jeder hat geglaubt, die Spanier wären unschlagbar. Wir haben einfach so einen krassen Ehrgeiz und so einen hohen Zusammenhalt in der Mannschaft. Es ist ein überragendes Gefühl.
Max Meyer, Deutschland
Wir wollten den Spaniern weh tun und ihnen den Spaß am Fußball nehmen. Es wurde für sie immer schwieriger, weil wir einfach eine große Mentalität gezeigt haben.
Es ist überragend, geiles Gefühl. Ich hatte es noch nie in meinem Leben, so einen großen Titel verloren zu haben. Man kann sich vorstellen, dass in der Kabine nichts mehr heile ist.
Niklas Stark, Deutschland
Das ist unfassbar geil. Das zeigt genau, was für ein Team wir sind. Alle ziehen mit, wir waren alle beim Trainer und sind alle beim Feiern. Genau das ist es, was ein Team ausmacht. Wir haben auf dem Feld Gas gegeben und tun das jetzt beim Feiern auch.
Gerard Deulofeu, Kapitän Spanien
Es ist traurig. Wir waren vor dem Spiel gut drauf, aber Deutschland war heute besser. Wir haben nicht unser Spiel durchgezogen und dafür den Preis bezahlt. Wir können trotzdem stolz auf uns sein. Das einzige, was uns fehlt, ist der Pokal heute Abend.