Boilesen glaubt an Dänemarks Chance

Als Gastgeber eines Turniers ist der Druck auf der Mannschaft immer etwas besonderes. Oftmals ist es gar belastend, aber in anderen Fällen kann es auch ein Team beflügeln und den Gegnern somit das Leben mehr als nur schwer machen. Nachdem die Dänen ihren ersten Sieg verbucht haben, hofft der Linksverteidiger Nicolai Boilesen auf einen neuen Schwung für die kommende Aufgabe.

Boilesen war einer der herausragenden Akteure am Dienstag beim 2:1-Sieg der Dänen über Weißrussland. Nach der Auftaktpleite gegen die Schweizer war es quasi ein Pflichtsieg, um die Chance auf ein Weiterkommen zu wahren. "Wir mussten das Spiel einfach gewinnen", erklärte er gegenüber UEFA.com. "Wir alle wollten die drei Punkte. Nach der Niederlage gegen die Schweiz haben wir den Druck gespürt."

"Wir haben sehr gut gespielt und sind sehr glücklich, das Spiel gewonnen zu haben", ergänzte der 19-Jährige. "Vielleicht hätten wir noch höher gewinnen müssen, aber ein 2:1 ist auch in Ordnung."

Nach der Auftaktpleite gegen die Schweiz in der Gruppe A brauchte Dänemark eine Leistungssteigerung: "Zu Begin der Partie waren wir zu langsam", erklärte Boilesen. "Wir hatten die ein oder andere gute Möglichkeit den Ausgleich zu erzielen, aber es ist uns nicht gelungen und deshalb stehen wir jetzt unter Druck."

"Einige von uns spielen erst seit zwei Wochen in dieser Mannschaft, daher ist es teilweise schwierig", fügte Boilesen hinzu, der wie sein Mannschaftskollege Christian Eriksen vom AFC Ajax vor diesem Turnier noch kein Spiel für das Team von Keld Bordinggaard bestritten hatte. "Wir haben als Gruppe erst ein Spiel zusammen gespielt und in der Qualifikation waren wir nicht dabei. Wir haben also noch nicht in wichtigen Partien zusammengespielt."

"Es war nicht schwer sich in diese Mannschaft zu integrieren, sie waren sehr zugänglich mir gegenüber", schildert Boilesen. "Fünf von ihnen kannte ich bereits bevor ich zur Mannschaft kam und es war eine ähnliche Situation als ich zu Ajax wechselte. Damals kannte ich auch nicht viele meiner Mitspieler, aber wir spielen einen vergleichbaren Fußball im 4-3-3 System und das hilft mir ungemein."

Den Matchwinner vom Spiel gegen Weißrussland, Nicolai Jørgensen,  kennt Boilesen aber umso besser: "Nicolai und ich kennen uns schon über zehn Jahre und in Dänemark wohnen wir keine 500 Metern voneinander entfernt", sagt er über den Stürmer von Bayer 04 Leverkusen, mit dem er auf der linken Seite für viel Wirbel sorgte. "Wir haben bereits in den Jugendmannschaften zusammen gespielt und daher wissen wir einfach, was der Andere vor hat."

Nach dem Sieg der niederländischen Meisterschaft am letzten Spieltag mit Ajax hat Boilesen "ein paar sehr schnelle Monate" durchlebt, aber seine Konzentration gilt nun ausschließlich dem Erreichen des Halbfinals. Das letzte Gruppenspiel findet gegen das punktlose Island statt. "Ich glaube, dass wir genug Selbstvertrauen haben das Spiel zu gewinnen, aber wir dürfen sie nicht unterschätzen. Sie haben eine sehr gute Mannschaft und wenn wir nicht gewinnen, ist das Turnier für uns vorbei."