Streichsbier: "Mein Team hat einen Wahnsinns-Charakter"
Donnerstag, 21. Juli 2016
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Die Dramatik beim 5:4-Sieg der deutschen U19 nach Elfmeterschießen gegen die Niederlande kannte keine Grenzen. Entsprechend äußerten sich die Akteure der beiden Teams nach Spielende.
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- Deutschland-Coach Streichsbier spricht von"Wahnsinns-Charakter"
- Kapitän Gimber berichtet über komische Momente im Spiel
- Niederlande-Trainer Winter bezeichnet den Spielverlauf als ärgerlich
- Nouri hadert mit "zwei nicht verwandelten Matchbällen" seines Teams
Guido Streichsbier, Trainer Deutschland
Ich habe eine klar dominierende deutsche Mannschaft gesehen, so dass die Führung letztendlich folgerichtig war. Erst mit der Umstellung auf zwei Spitzen haben die Niederländer am Spiel teilgenommen und uns mehr Probleme bereitet.
Ich gratuliere meinen Jungs zu einer mental sehr starken Leistung. Ich habe ihnen gesagt, dass sie einen Wahnsinns-Charakter haben, aber sich oft zu wenig belohnen. Umso mehr freut mich, dass wir dann immer wieder zurückgekommen sind ins Spiel und es am Ende gewonnen haben. Im Elfmeterschießen haben die Niederländer dann zum Glück ein bisschen zu genau gezielt.
Wir haben vier Top-Begegnungen gehabt und sind in unserer Entwicklung mittendrin, so dass wir nächstes Jahr ein gutes Turnier spielen werden. Wir waren heute, auch gegen Italien und Österreich und teilweise auch gegen Portugal die bessere Mannschaft und deshalb sehe ich im Spiel heute ein versöhnliches Ende des Turniers.
Benedikt Gimber, Abwehr Deutschland
Wir haben hier heute ein sehr umkämpftes Spiel erlebt. Sie hatten eigentlich bis zur 80. Minute keine Chance in diesem Spiel und haben dann plötzlich kurz vor dem Ende 2:1 geführt - das war schon ein komischer Moment. Ich bin sehr stolz auf unser Team, dass wir dieses Spiel mit viel hin und her am Ende gewonnen haben. Von diesem Turnier wird mir aber nicht nur dieses Spiel und der Tag im Gedächtnis bleiben, an dem wir uns für die U20-WM qualifizierten, sondern vor allem die Top-Kulisse, die uns in jedem Stadion erwartet hat.
Aron Winter, Trainer Niederlande
Es war ein sehr spannendes und aufreibendes Spiel. Ich denke, in den ersten 60 Minuten des Spiels hat die deutsche Mannschaft die Partie kontrolliert. Danach haben wir es dann geschafft, besser ins Spiel zu kommen. Dann hatten wir eigentlich gute Karten, haben aber in der allerletzten Situation das Spiel wieder aus der Hand gegeben.
In der Verlängerung hätten wir dann das 4:3 machen müssen, um das Spiel für uns zu entscheiden, haben diese Gelegenheit aber verpasst - was sehr ärgerlich ist. Am Ende mussten wir dann ins Elfmeterschießen und das ist einfach immer Glückssache. Hier haben wir heute nicht das Glück auf unserer Seite gehabt.
Abdelhak Nouri, Mittelfeld Niederlande
Wir sind natürlich sehr enttäuscht nach diesem total verrückten Spiel. Wir haben heute viel besser gespielt als im Duell mit Frankreich [1:5] zuletzt, uns aber am Ende nicht dafür belohnt. Wir hatten heute zwei "Matchbälle", die wir hätten nutzen müssen. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit haben wir geführt, dann den entscheidenden Elfmeter auf dem Fuß gehabt - es ist deshalb unheimlich ärgerlich. Es gibt ein Sprichwort, das sagt, das man erst tief fallen muss, um nach ganz oben zu kommen. Hoffentlich ist es auch bei uns so. Wir werden aus diesem Turnier auf jeden Fall viel lernen.