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Woche der Wahrheit für Köln?

Auch wenn die Situation in der Bundesliga derzeit weit wichtiger ist: Der 1. FC Köln will dennoch versuchen, gegen Arsenal ein gutes Ergebnis zu holen, um Selbstvertrauen für den Alltag zu sammeln.

So wie gegen BATE würde Köln gern öfter feiern
So wie gegen BATE würde Köln gern öfter feiern ©Getty Images

Es wäre einer der ganz großen Höhepunkte in der Geschichte des 1. FC Köln gewesen, aber die Freude hält sich vor der Partie in der UEFA Europa League zuhause gegen Arsenal in Grenzen. Kein Wunder bei der Gesamtsituation - vor allem in der Bundesliga.

25 Jahre hatten die Geißböcke, die alle den Namen Hennes trugen und tragen, auf eine solche Gelegenheit gewartet. Einer der bekanntesten Klubs der Welt im heimischen Stadion, ein Europapokalspiel allererster Güte. Und wenn man sich die Tabelle der Gruppe H anschaut, da ist nach dem furiosen 5:2 vor drei Wochen gegen BATE Borisov noch längst nichts verloren.

Doch Europa spielt bei der derzeitigen Gefühlslage beim 1. FC Köln kaum eine Rolle. Deutlich schlimmer als der letzte Platz in der Europa League ist die Rote Laterne, die der Klub aus der Domstadt praktisch vom Start der Bundesliga an in der Hand hält. Erst zwei lächerliche Pünktchen nach zwölf Spieltagen. Vor den Kölner klafft ein Abgrund namens Zweite Liga.

Optimisten könnten das Spiel gegen die Gunners, sollte es denn ein halbwegs erträgliches Ergebnis geben, als Initialzündung für die Liga sehen. Aber das hatten sie nach dem Sieg gegen die Weißrussen auch gedacht, ehe zwei weitere Pleiten im Kampf gegen den Abstieg folgten.

Nach dem Abgang von Manager Jörg Schmadtke wird nun auch intensiver denn je über die Zukunft von Peter Stöger geredet, ohne den Köln wohl so schnell nicht die Chance bekommen hätte, mal wieder die Luft der großen Fußballwelt zu schnuppern, hat er die Mannschaft doch erst zum Aufstieg und dann nach Europa geführt. Das ist jedem klar, dennoch scheint der Österreicher nicht mehr ganz so fest im Sessel zu sitzen, wenn Geschäftsführer Alexander Wehrle sagt:"Peter wird die Mannschaft diese Woche wie gewohnt vorbereiten und auch gegen Arsenal und Hertha BSC auf der Bank sitzen." Und dann?

Das hängt natürlich davon ab, wie die Spiele ausgehen. "Es geht gegen einen außergewöhnlichen Gegner in einer tollen Atmosphäre. Mit einem guten Ergebnis können wir uns Vertrauen holen", sagt Stöger bei der Pressekonferenz vor der Partie am Donnerstag. Jeder andere Klub hätte längst die Reißleine gezogen, aber Köln war schon immer etwas anders als andere Vereine.

"Ich brauche ihm nicht zu sagen, dass wir Punkte brauchen. Sonst werden wir uns irgendwann auch mit der Frage beschäftigen müssen: Gehen wir den Freiburger Weg und mit dem Trainer durch die Zweite Liga?", sagt Vereins-Vize Toni Schumacher, der als Anhänger von Stöger gilt und dessen Wort Gewicht hat.

Die Effzeh-Führung lässt jedenfalls nichts unversucht, um der drohenden Gefahr zu entgehen. Erst gab es ein nächtliches Gipfeltreffen mit dem Trainer, dann wurde der Mannschaftsrat vorgeladen: Kapitän Matthias Lehmann sowie die Spielervertreter Thomas Kessler, Timo Horn, Dominic Maroh und Jonas Hector. Stöger wusste Bescheid.

Aber eventuell ist ja nach dieser Woche alles wieder ganz anders. Da im Fußball nichts unmöglich ist, gibt es ja vielleicht einen Sieg gegen Arsenal, schließlich hat Köln nichts zu verlieren, und am Wochenende einen Erfolg gegen die kriselnde Hertha. Und dann sähe die Welt für Peter Stöger und seine Jungs schon wieder ganz anders aus.

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