Die große Sehnsucht des 1. FC Köln
Donnerstag, 24. August 2017
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In Köln fiebern Mannschaft und Fans der Auslosung für die Gruppenphase der UEFA Europa League entgegen. Endlich darf sich der tradtionsreiche Klub wieder auf europäischer Bühne messen.
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Als sich der 1. FC Köln zum bislang letzten Mal auf der europäischen Bühne präsentierte, spielte er noch im weiten, zugigen Rund des Müngersdorfer Stadions. Es war im September 1992, als der einstige UEFA-Pokal-Finalist nach einem 2:0-Heimsieg und einer 0:3-Niederlage in Glasgow gegen Celtic ausschied - und fortan in der europäischen Bedeutungslosigkeit versank. Der aktuelle Weltfußballer Cristiano Ronaldo war ein siebenjähriges Kind - und viele heutige Fans der Kölner waren noch gar nicht geboren.
Man muss diese Fakten kennen, um zu verstehen, warum am 20. Mai 2017 dieses - mittlerweile moderne – Stadion, Straßen und Kneipen der Stadt zu einem einzigen Hort der Glückseligkeit wurden. Der 2:0-Sieg über Mainz 05 bedeutete nach 25 Jahren die so lang ersehnte Rückkehr dieses fußballverrückten Volks aus der Domstadt in den Europapokal.
Schon seit diesem Tag fiebern die Kölner der Auslosung der Gruppenphase in der UEFA Europa League entgegen. Die Vorfreude darauf ist so groß, dass selbst die 0:1-Niederlage zum Auftakt der Bundesliga beim großen rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach mit einem stoischen Schulterzucken zur Kenntnis genommen wurde. Was soll’s, wir spielen in dieser Saison im Europapokal! Im Gegensatz zu den Gladbachern.
Dennoch zeigte gerade die Partie bei der Borussia, dass sich der 1. FC Köln noch steigern muss, um in Europa nicht nur dabei zu sein, sondern auch das eine oder andere Spiel zu gewinnen und die Gruppenphase zu überstehen. Denn das ist das erklärte Ziel von Erfolgscoach Peter Stöger.
Noch fehlt der Mannschaft um Kapitän Matthias Lehmann aber nicht nur die nötige Stabilität in der Abwehr. Auch im Spiel nach vorn mangelt es dem Team an Durchschlagskraft, nachdem mit Anthony Modeste Kölns Top-Stürmer der vergangenen Saison (25 Tore) den Verein in Richtung China verlassen hat. Mit Jhon Cordoba wurde aus Mainz zwar ein Angreifer mit ähnlichen Anlagen verpflichtet, doch muss er erst noch beweisen, dass er die Lücke des Modeste-Abgangs schließen kann.
Ansonsten aber konnten die Leistungsträger der vergangenen Spielzeit gehalten werden. Mit Timo Horn im Tor und Nationalspeier Jonas Hector in der Defensive sowie Leonardo Bittencourt im offensiven Mittelfeld verfügt der FC über herausragende Spieler, die auch in der Europa League für Aufsehen sorgen können.
Jetzt aber richten sich die Augen der Kölner erst einmal nach Monaco, wo am Freitag ab 13 Uhr die Gegner in der Gruppenphase ausgelost werden. Die Fans wissen übrigens schon längst, welches Team ihrem Klub zugelost werden soll. Seit Monaten schon singen sie: "Eines Tages wird’s geschehen. Ja dann fahren wir nach Mailand, um den FC Köln zu sehen." Der AC Milan wäre in der Tat ein würdiger Gegner, um die Rückkehr des 1. FC Köln auf das internationale Parkett zu feiern.