Schalke gegen Ajax zuversichtlich: Zur Not im Elfmeterschießen
Mittwoch, 19. April 2017
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Trotz der 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel geht Schalke keineswegs pessimistisch ins Rückspiel gegen Ajax. Allerdings plagen Trainer Weinzierl vor allem in der Abwehr Personalsorgen.
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Das Beste aus Schalker Sicht nach dem Hinspiel im Viertelfinale der UEFA Europa League war das Ergebnis. Da Torwart Ralf Fährmann einen Glanztag erwischte und Ajax nicht einmal die Hälfte aller Großchancen nutzte, verloren die Königsblauen nur mit 0:2. Ein Resultat, das ihnen durchaus Mut macht für die Begegnung in der heimischen Arena.
"Es ist möglich - in 90 Minuten, in 120 Minuten oder mit Elfmeterschießen", sagte Schalkes Trainer Markus Weinzierl über die schwere Aufgabe, das 0:2 aus dem Hinspiel im Rückspiel noch zu drehen. Auch Guido Burgstaller glaubt noch an die Teilnahme am Halbfinale. "Jeder hat einen Traum. Und diesen Traum wollen wir weiter am Leben halten", sagte der österreichische Nationalspieler und fügte hinzu. "Zu Hause sind wir stark. Da müssen wir an die vergangenen Leistungen in der Arena anknüpfen und noch eine Schippe drauf legen."
Die Statistik gibt Burgstaller recht. In der Europa League haben die Schalker in dieser Saison zu Hause bei drei Siegen und zwei Unentschieden noch nicht verloren. Und die letzte Heimniederlage in der Bundesliga kassierte Schalke Ende Januar gegen Eintracht Frankfurt. Seitdem gab es zwei Siege, ein 3:0 gegen Augsburg und ein 4:1 gegen Wolfsburg, die gegen Ajax Amsterdam zum Weiterkommen reichen würden.
Einerseits also sind die Hoffnungen durchaus gerechtfertigt, vor den eigenen Fans das Wunder zu schaffen. Andererseits aber ist es zuletzt häufiger zu Spannungen zwischen der Mannschaft und ihren treuesten Anhängern gekommen. Bei der jüngsten 1:2-Niederlage bei Darmstadt 98 sind die Spieler von den mitgereisten Anhängern heftig beschimpft worden.
Dabei sind die Schalker gerade jetzt auf die volle Unterstützung des Publikums angewiesen - auch weil die Personalsorgen immer größer werden. Vor allem die Besetzung der Defensive bereitet Weinzierl Kopfzerbrechen.
Rechtsverteidiger Coke ist im Europapokal nicht spielberechtigt und Thilo Kehrer nach der dritten Gelben Karte gesperrt. Zudem ist der Einsatz von Benedikt Höwedes, den Wadenprobleme plagen, und Linksverteidiger Sead Kolasinac, der an Adduktorenproblemen laboriert, fraglich. "Wir machen uns viele Gedanken, wer da spielt", sagte Weinzierl.
Die Erwartungshaltung vor dem Rückspiel ist dennoch hoch - sowohl im Umfeld des Vereins als auch bei den Spielern selbst. "Dass der Druck ziemlich groß ist, sollte jedem klar sein", sagte Nationalspieler Leon Goretzka. Sollte Schalke an Ajax scheitern, würde nicht nur der Traum vom Europa-League-Triumph und der damit verbundenen Qualifikation für die kommende UEFA Champions League platzen. Es wäre für den derzeitigen Elften der Bundesliga wohl auch gleichbedeutend mit dem erstmaligen Verpassen des Europapokals seit sieben Jahren.
Immerhin: Sollten die Königsblauen ins Elfmeterschießen kommen, spräche die Bilanz für sie. Während das Team aus den Niederlanden bislang alle vier Elfmeterschießen im Europapokal verloren haben, ist die Schalker Bilanz bei zwei Siegen und zwei Niederlagen zumindest ausgeglichen.