Klopp, Henderson und Fellaini über Liverpool - United

Nach der Niederlage am 8. November gegen Crystal Palace dachte Jürgen Klopp, dass er das Publikum an der Anfield Road verloren hätte.

Sollte er sich an diesem Tag "sehr allein" gefühlt haben, wie er der Presse sagte, dann erlebte er gegen Manchester United das genaue Gegenteil. Während des Spiels gegen den Erzrivalen präsentierte sich das Publikum in Liverpool - genau wie die Heimmannschaft - von seiner besten Seite.

Die Konsequenz war das beste Heimspiel in seiner fünfmonatigen Amtszeit - und mit Sicherheit war auch die Stimmung im Stadion noch nie unter Klopp so gut. Die alten Gesänge waren zu hören und die Flaggen wurden geschwungen. Alles in allem war es ein großartiger Abend an der Anfield Road.

Klopp sagte zu UEFA.com: "Ich denke, dass es nicht zu 100 Prozent klar ist, wer sich zuerst ins Zeug legen muss, um für Stimmung zu sorgen. Eigentlich müssen wir den Fans auf dem Rasen mit einer guten Leistung die Vorlage geben, aber heute war das nicht nötig. Das Publikum hat uns in diesem Spiel von der ersten Sekunde an das Gefühl gegeben, dass es hinter uns steht - das war perfekt."

"Ich habe es sehr genossen, das war ein großartiger Liverpool-Abend. Es gibt natürlich noch ein Rückspiel, das wissen wir. Wenn wir aber in Manchester so auftreten wie zu Hause, dann wird es schwierig, uns zu schlagen."

Liverpool legte eine Intensität und ein Tempo an den Tag, das Manchester vor allem in der ersten Halbzeit nicht mitgehen konnte. Angetrieben wurden die Gastgeber dabei von ihrem Kapitän Jordan Henderson.

"Die Stimmung war vom Anfang bis zum Ende sehr gut", so Henderson. "Wir waren das ganze Spiel über sehr fokussiert, sind sehr gut in die Partie gekommen und haben sie auch gut abgeschlossen. Das ist sehr erfreulich."

Hervorzuheben sind auch die guten Leistungen von Coutinho, Adam Lallana und Roberto Firmino, dem Schützen des zweiten Treffers. Hätte mit David de Gea nicht solch ein guter Torwart bei Manchester zwischen den Pfosten gestanden, wäre das Ergebnis für die Gastgeber sogar noch höher ausgefallen.

"David de Gea hat einige gute Paraden gezeigt, aber wir haben es immer wieder versucht. Ich hatte das Gefühl, dass wir sehr gut gespielt haben und uns viele Chancen erarbeiten konnten", ergänzte Henderson, der nochmals auf die gute Form der Klopp-Elf hinwies, die von den letzten sieben Partien fünf gewinnen konnte.

Auf der anderen Seite hatte Manchester United nur einen Torschuss durch Morgan Schneiderlin zu verzeichnen. Unter den Augen von Ex-Trainer Sir Alex Ferguson lieferte die Mannschaft von Louis van Gaal eine schwache Vorstellung ab.

Marouane Fellaini suchte nach positiven Worten: "Die zweite Halbzeit war besser, da hatten wir mehr Ballbesitz und haben versucht, uns Torchancen zu erspielen. Allerdings konnten wir uns nicht genügend Möglichkeiten erarbeiten, um einen Treffer zu erzielen."

Manchester konnte sich bei De Gea bedanken, der gegen Coutinho und Daniel Sturridge rettete und beim Elfmeter-Tor auch noch seine Finger am Ball hatte. "Jeder weiß um die Qualität von David, er hat uns einige Male im Spiel gehalten", so Fellaini. "Er hat sehr gut gespielt. Es gibt auch noch ein Rückspiel im Old Trafford und es ist immer möglich, solch ein Ergebnis noch zu drehen. Wir können auch selbst Tore schießen, das haben wir in der Vergangenheit schon bewiesen."