Rapid will Wiedergutmachung
Mittwoch, 24. Februar 2016
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Ein 0:6 aus dem Hinspiel aufholen fällt wohl in die Kategorie 'Unmöglich'. Rapid spielt deswegen gegen Valencia um die verlorene Ehre. Und um Punkte für die Fünfjahreswertung.
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Klarer könnte eine Ausgangslage wohl nicht sein. Der SK Rapid Wien hat nach dem 0:6 bei Valencia CF den Aufstieg ins Achtelfinale der UEFA Europa League abgeschrieben, möchte im Rückspiel vor 34 000 Zusehern im Ernst Happel Stadion aber noch einmal aufzeigen.
"Wenn mir jemand sagen würde, dass wir in den nächsten beiden Jahren jeweils ins Sechzehntelfinale kommen, dann würde ich das sofort unterzeichnen", meinte Rapid-Trainer Zoran Barisic bei der Pressekonferenz vor dem Spiel. Das Erreichte soll im Vordergrund stehen, nicht das Verpasste.
"Das Spiel ist vor allem auch deswegen wichtig, weil die Spieler im Schaufenster stehen. Sie können zeigen, dass das 0:6 ein Ausrutscher war", meinte er. Es gehe um "Unterhaltung, Würde, Ehre – und um den zusätzlichen Europacup-Startplatz für Österreich."
Denn momentan liegt die Alpenrepublik auf dem 16. Rang der UEFA-Wertung. Mit einem Sieg würde Österreich an Rumänien vorbeiziehen und wäre damit in Zukunft mit einem Verein mehr im internationalen Geschäft vertreten. Ein Ziel, um das es sich zu kämpfen lohnt. Aber es ist nicht das einzige Ziel.
"Wir wollen als Mannschaft den Fans etwas zurück geben. Wir sind Profis genug, dass wir hundert Prozent geben", bekundete Thanos Petsos, der sein letztes Europacup-Spiel für Rapid bestreitet. Im Sommer wechselt der Grieche zu Werder Bremen.
Petsos gilt als Fixstarter. Zoran Barisic hat aber auch nicht unbedingt die Qual der Wahl. Denn mit Kapitän Steffen Hofmann und Flügel Florian Kainz fallen zwei weitere Stützen aus. Kainz erlitt im Hinspiel eine Gehirnerschütterung. Dafür wird der Nationalspieler aber nicht bemitleidet, sondern beneidet. "Florian geht’s am besten von uns allen, er kann sich an die erste Hälfte von Valencia überhaupt nicht erinnern", meinte Barisic, dem der 0:5-Pausenstand noch im Kopf ist.
Auch Linksverteidiger Stefan Stangl ist fraglich. Da Ersatzmann Stephan Auer ebenso verletzt ist, könnte der 18-jährige Maximilian Wöber zu seinem Profidebüt kommen. Und das auf einer Position, auf der er noch nie gespielt hat.
Gary Neville wird die Gäste aus Valencia nicht in der besten Besetzung ins Rennen schicken. Parejo, Enzo Pérez, Diego Alves, André Gomes, João Cancelo, Denis Cheryshev und Santi Mina traten die Reise nach Wien gar nicht erst an. Letzterer überzeugte immerhin mit zwei Treffern und drei Assists in der ersten Halbzeit gegen Rapid. Paco Alcácer ist zwar mitgekommen, laboriert aber an einer Erkältung.
"Wenn wir frische Spieler bringen, bedeutet das nicht, dass wir mit weniger Respekt in das Spiel gehen", stellte Gary Neville klar. "Wir werden den Gegner respektieren", meinte auch Verteidiger Shodran Mustafi.