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Pinto - glückselig in Basel

Während Ricardo Sa Pinto sein Glück nach dem 2:1-Sieg von Belenenses bei Basel kaum fassen konnte, war Urs Fischer über die 30 Minuten vor der Pause verärgert: "Da haben wir einfach bisschen gekickt, ohne zu laufen, ohne zu kämpfen."

Ricardo Sá Pinto war nach dem Sieg in Basel mit der Welt zufrieden
Ricardo Sá Pinto war nach dem Sieg in Basel mit der Welt zufrieden ©AFP/Getty Images

Da saß er und strahlte und sprach und sprach, als gäbe es kein Morgen. Ricardo Sa Pinto, Trainer von Os Belenenses und 45-facher portugiesischer Nationalspieler mit schillernder Vita, konnte es kaum fassen, dass sein Team beim FC Basel gewonnen hatte – "einen internationalen Top-Gegner", wie er nicht aufhörte zu betonen. "Das ist außergewöhnlich". Er lobte sein Team, dessen Einstellung, den Gegner, selbst den Schiedsrichter.

Sa Pintos Laune war an diesem Donnerstagabend im Basler St. Jakob-Park so gut, dass er wohl selbst Artur Jorge um den Hals gefallen wäre. Artur Jorge? Das ist jener ehemalige Nationaltrainer Portugals, dem Pinto einen Teil seiner Berühmtheit zu verdanken hat. 1997 berief er Pinto nicht in sein Aufgebot, was den Heißsporn nicht daran hinderte, ins Camp der Nationalmannschaft zu fahren. Dort streckte er Jorge per Faustschlag nieder.

Grund genug, stolz auf sein Team zu sein, hatte Pinto in Basel gewiss. Der Sieg im Joggeli gegen den nur scheinbar übermächtigen FCB war keinesfalls gestohlen. Belenenses verteidigte exzellent, hielt Basel vom Tor fern, jederzeit souverän. Den Baslern blieb bloß noch das Mittel der langen Bälle – ohne jede Wirkung. Bezeichnend, dass der FCB durch ein Standardtor in Führung ging.

Dass die 17 275 Fans im Joggeli ihren FCB auspfeifen, kommt selten vor. Dass es so war an diesem Donnerstag, durften die Fighter aus Portugal als Kompliment für ihre zermürbende, erstklassige Defensivarbeit verstehen.

Der Lohn für Pintos Elf, bei der Leal den Nachweis lieferte, über internationales Format zu verfügen, war der erste Dreier in dieser Gruppenphase; und auch die ersten Tore. Bislang hatte sich Belenenses zu einem 0:0 gegen KKS Lech Poznan gemüht und gegen ACF Fiorentina ein 0:4 zu Hause kassiert. "Ist es nicht so? Auswärts läuft es oft besser", fragte Sa Pinto, der jedem, den er traf, einen wundervollen Abend wünschte, in die Runde.

Stimmt zuweilen. Doch es brauchte auch einen Gegner, der mitspielte. Und der FC Basel war an diesem Abend ein dankbarer Gegner. Pintos Gegenüber, FCB-Trainer Urs Fischer, wirkte zwar gefasst, ging mit seinem Team aber hart ins Gericht. Besonders die Phase nach dem 1:0 bis zur Halbzeit ärgerte ihn maßlos. "Da haben wir einfach bisschen gekickt, ohne zu laufen, ohne zu kämpfen. Und wer das tut, muss sich nicht wundern, wenn er als Verlierer vom Feld geht."

Immerhin: Bei Breel Embolo, der in der 58. Minute vom Feld getragen wurde, gab Fischer vorsichtig Entwarnung. "Er wird am Freitag untersucht. Aber es sieht nicht so aus, als sei es eine sehr schwere Verletzung."

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