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Quo vadis, FC Augsburg?

"Profisport ist kein Wunschkonzert" - damit hat Jan-Ingwer Callsen-Bracker nach Augsburgs zweiter Niederlage im zweiten Gruppenspiel eigentlich alles gesagt, doch der Negativtrend der Schwaben gibt Anlass zur Sorge.

Markus Weinzierl ist ein wichtiger Baustein, wenn Augsburg die Wende zum Guten schaffen will
Markus Weinzierl ist ein wichtiger Baustein, wenn Augsburg die Wende zum Guten schaffen will ©AFP/Getty Images

Natürlich hat man sich den Start in die UEFA Europa League beim FC Augsburg ganz anders vorgestellt als mit zwei Niederlagen. Auch wenn Markus Feulner der Meinung ist, dass der FCA "auch weiterhin jeden schlagen kann in dieser Gruppe", müssen die Schwaben schleunigst schauen, dass sie ihren Negativlauf beenden.

Sicherlich, das 1:3 bei Athletic Bilbao am ersten Spieltag war irgendwo vielleicht sogar einkalkuliert, doch gegen Partizan, noch dazu beim Heimdebüt auf europäischem Parkett, hatte man sich doch ein Erfolgserlebnis erhofft. Stattdessen wurde es wieder ein 1:3, und zwar eines der ganz bitteren Sorte.

64 % Ballbesitz und 28:7 Torschüsse bestätigen das, was nach dem Spiel fast unisono alle Augsburger erklärten: Sie hatten wirklich ein gutes Spiel gemacht. Aber eben kein sehr gutes, denn dazu gehört auch, dass man mehr Tore schießt als der Gegner. Genau das war zuletzt auch in der Bundesliga trotz guter Leistungen mehrmals nicht der Fall, und deshalb steht der FCA auch dort im Keller, genauso wie in der Gruppe L der Europa League.

Der Grund dafür ist offensichtlich: "Ich habe selten ein Spiel gesehen, in dem man den Gegner so hinten reingedrückt und so viele klare Tormöglichkeiten hatte", sagte Feuler. An der Verwertung dieser Tormöglichkeiten muss nun dringend gearbeitet werden.

Ein weiteres Problem könnte das Selbstvertrauen werden, denn gewöhnlich strotzen Mannschaften, die einen solchen Negativlauf haben wie der FCA, nicht gerade vor eben diesem. Jan-Ingwer Callsen-Bracker gibt die Marschrichtung vor: "Profisport ist kein Wunschkonzert. Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass wir da wieder rauskommen. Brust raus und Attacke."

Raúl Bobadilla machte zwar ein Tor, vergab aber auch mehrere Hochkaräter
Raúl Bobadilla machte zwar ein Tor, vergab aber auch mehrere Hochkaräter©AFP/Getty Images

Den Stier bei den Hörnern packen, das ist der richtige Ansatz. Und vor allem: Weiter nicht nachlassen im Training und am besten sogar noch eine Schippe drauflegen, dann ist das Glück vielleicht bald auch mal wieder ein Schwabe. Callsen-Bracker: "Im Fußball ist es nicht immer nur Pech, man muss sich das Glück auch erarbeiten."

Enorm entscheidend wird sein auf dem Weg aus der Ergebniskrise, ob der Vorarbeiter an Bord bleibt. Borussia Mönchengladbach ist bekanntlich auf Trainersuche und Markus Weinzierl offenbar ein heißer Kandidat. Sollte der Erfolgscoach dem Lockruf der Fohlen folgen, wäre das ein weiterer harter Nackenschlag für Augsburg.

Mit Weinzierl kann die Wende sicherlich leichter gelingen als ohne, doch Callsen-Bracker hat recht, wenn er erst einmal die Mannschaft in die Pflicht nimmt: "Fußball ist ein Mannschaftssport und da sind wir jetzt als Team gefragt."

In den letzten Jahren war es genau dieser Teamgeist, der die Augsburger ausgezeichnet und zuletzt sogar in die Europa League gebracht hat. Wie steht es damit in dieser Saison? Und können sie endlich ihre Abschlussschwäche beheben? Bleibt Weinzierl in Augsburg? Lauter offene Fragen, die über Wohl und Wehe des FCA entscheiden werden...

Die nächsten Wochen werden spannend, wohin der Weg der Augsburger führt.