Rotan lebt für Dnipro
Montag, 25. Mai 2015
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"Der Klub ist alles für mich", sagte Dnipros Kapitän Ruslan Rotan gegenüber UEFA.com. Er ist überzeugt, dass die Siegermentalität Dnipros der Schlüssel gegen Sevilla sein kann.
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Ruslan Rotan, Kapitän des FC Dnipro Dnipropetrovsk, hat den Großteil seiner Karriere bei diesem Verein verbracht. UEFA.com gegenüber spricht der 33-jährige Mittelfeldspieler über den Teamgeist und die Belastbarkeit, die seine Mannschaft in dieser Saison unter Trainer Myron Markevych auszeichnet.
UEFA.com: Hätten Sie jemals gedacht, dass Dnipro es in dieser Saison so weit schaffen könnte?
Ruslan Rotan: Niemand hätte das vorhersehen können, aber auch wenn es als Traum begonnen hat, wurde das Märchen mit jedem Spiel und jeder Runde mehr zur Realität. Wir sind im Finale in einem der wichtigsten europäischen Wettbewerbe. Die meisten Spieler hier spielen schon lange zusammen und wir kennen uns sehr gut. Das Wichtigste ist, dass wir mit jedem Spiel mehr Selbstbewusstsein gewonnen haben.
UEFA.com: Myron Markevych ist in der Ukraine hoch angesehen. Was hat er für Dnipro getan?
Rotan: Es ist schwer, das in Worte zu fassen. An seinem ersten Tag hat er zu uns gesagt: "Ihr Jungs habt hier ein gutes Team, Ihr spielt gut zusammen. Wir werden einige Dinge verbessern, aber zuerst müssen wir mental stärker werden." Und das ist definitiv passiert – wir haben angefangen, daran zu glauben, dass wir mehr können.
UEFA.com: Dnipro hat dieses Jahr alle Europapokal-Heimspiele in Kiew gespielt. War das ein Problem?
Rotan: Am Anfang war es wirklich schwer, weil wir in einem leeren Stadion gespielt haben. Wir wollten, dass uns die Menschen in Dnipropetrovsk zuschauen können, aber angesichts der Situation in unserem Land mussten wir die Regeln befolgen – und bis zu einem gewissen Grad hat uns das auch stärker gemacht. Aber mit jedem Spiel kamen mehr und mehr Fans, im Halbfinale war das Stadion dann voll, dank der Fans in Kiew, die kamen, um uns zu unterstützen.
UEFA.com: Einer der Helden im Halbfinale war Denys Boyko. Wie würden Sie ihn als Torhüter und Teamkameraden beschreiben?
Rotan: Er ist sehr professionell – man kann ihn loben, wie man will, aber er macht nur seinen Job. Natürlich ist es sehr wichtig, wenn man weiß, dass man sich auf seinen Teamkameraden verlassen kann und dass er einen nicht im Stich lassen wird, egal ob auf dem Platz oder im Training. Und wenn wir als Mannschaft trainieren, dann trainieren wir hart – wir machen keine Spielchen. Abseits vom Platz kommen wir gut miteinander zurecht – wir gehen zusammen aus, wir entspannen zusammen. Das war wahrscheinlich entscheidend dafür, dass wir es bis ins Finale geschafft haben.
UEFA.com: Wird Dnipros Vorbereitung auf das Finale anders sein als bei früheren Spielen?
Rotan: Ja, weil das hier das Finale ist und jeder weiß, dass der Druck viel größer ist. Jeder weiß, dass ein Spiel das Märchen in Realität verwandeln kann. Dinge wie das hier passieren nicht jeden Tag – für mich ist es das erste Mal, und ich werde sehr stolz sein, dass ich dabei bin.
UEFA.com: Wie denken Sie wird Dnipro gegen Sevilla antreten?
Rotan: Sie sind die Favoriten, sie sind die Titelverteidiger. Sie sind eine sehr gute spanische Mannschaft mit schnellen Spielern und schnellen Stürmern – alles, was der moderne Fußball verlangt. Aber ich denke, dass die Motivation die größere Rolle spielen wird. Wer die größere Widerstandsfähigkeit zeigen kann, wird gewinnen.
UEFA.com: Sie haben den Großteil Ihrer Karriere bei Dnipro verbracht. Was ist das Besondere an diesem Verein?
Rotan: Ich bin seit ich 14 war, bei Dnipro. Dieser Verein bedeutet mir alles – er ist in meinem Herzen. Ich kann mich mir ohne diesen Verein nicht vorstellen. Ich erinnere mich noch daran, wie unser altes Trainingszentrum fast auseinandergefallen ist. Der Verein ist seitdem sehr weit gekommen – es gibt ein modernes Trainingszentrum, sodass wir uns nur noch darauf konzentrieren müssen, Fußball zu spielen – das kann man an den Ergebnissen heute sehen.
Ich freue mich unglaublich für diesen Verein und bin sehr stolz, weil Dnipro in der Ukraine schon Titel gewonnen hat. Wir sind schon immer eine konkurrenzfähige Mannschaft gewesen und jetzt stehen wir im Finale eines prestigeträchtigen Wettbewerbs. Wir wollen diesen Pokal wirklich in unserem Vereinsmuseum haben.