Wölfe müssen beißen

"Das wird eine hammerharte Aufgabe für uns. Das ist eine richtig gute Mannschaft, sogar die beste in der Gruppe." Das sagt nicht etwa AS Romas Coach Rudi Garcia über den FC Bayern München, sondern Dieter Hecking vor dem Duell mit dem FC Krasnodar.

Warum die Russen beim Coach des VfL Wolfsburg einen so hohen Stellenwert genießen, erschließt sich nicht unbedingt auf den ersten Blick, hat das Team aus Südrussland doch in der UEFA Europa League nach zwei Spielen erst zwei Punkte auf dem Konto und liegt auch in der heimischen Liga nur auf dem fünften Platz.

"Man darf die Mannschaft nicht daran messen, dass sie unbekannt ist. Krasnodar hat sehr gute Einzelspieler", schiebt der Wölfe-Trainer also hinterher, wohl wissend, dass sein Team nach der krachenden 1:4-Niederlage bei Everton FC und dem mageren 1:1 gegen LOSC Lille gehörig unter Druck steht.

Zumindest in der Liga steht der VfL mittlerweile nach drei – allerdings hart umkämpften - Siegen in Folge auf Platz fünf - also da, wo er nach eigenem Verständnis mindestens auch hingehört. Und auch die Aufgabe in Krasnodar, einem 800 000-Seelen-Städtchen 1200 Kilometer südlich Moskaus scheint lösbar, auch wenn Hecking dort auf Ricardo Rodriguez, Nicklas Bendtner und vermutlich auch Aaron Hunt verzichten muss.

Mut macht den Wölfen jedenfalls Kevin Kuranyi, der seit 2010 für Krasnodars Ligarivalen FC Dinamo Moskva kickt. Der ehemalige Nationalspieler erklärte im Gespräch mit dem kicker: "Krasnodar hat sich gut verstärkt und spielt einen sehr guten Fußball", so der 32-Jährige, dessen Team im August in Krasnodar mit 2:0 triumphierte. "Das Umschaltspiel ist stark, FK hat einige Brasilianer, die über eine super Technik verfügen."

Aber so Kuranyi weiter, das Team habe auch Schwachstellen: "Wir haben Krasnodar mit guten Kontern geknackt, das wäre auch ein Rezept für den VfL. Wenn Wolfsburg seine Qualitäten auf den Platz bringt, dann hat der VfL gute Chancen."